Taehyung POV
Heute ist mein Geburtstag, was heißt, dass es bereits vier Tage her war, dass ich Jungkook zum Waisenheim gebracht hatte. Doch bisher hatte ich noch gar nichts vom ihm gehört. Auch auf meine Nachricht hin, in welcher ich nur fragte wie es ihm den gehen würde, hatte er nicht geantwortet. Ich machte mir wirklich große Sorgen um ihn und dachte fast ununterbrochen an ihn. Wie es ihm wohl gerade ging? Was er wohl machte? Wo genau war er jetzt überhaupt? Hatten sie ihn zu dieser Familie zurück gebracht? Und wenn ja, wie könnte ich ihm daraus helfen?
Meine Gedanken kreisten immer wieder um die selben Fragen. Doch das wirklich schlimme daran war, dass ich keine Antwort darauf erhalten würde, solange Jungkook sich nicht endlich mal mit mir in Kontakt setzen würde. Doch er tat es nicht. Hatte ich letzten Endes doch etwas falsch gemacht, weshalb er nichts mehr mit mir zu tun haben wollte? Oder ging es gerade aus irgendeinem Grund nicht? Aber was könnte das für ein Grund sein?
Ich hatte gerade meine meine bis ein meine Brust gezogen und meinen Kopf auf meinen Knien abgelegt, als es klingelte. Träge erhob ich mich. Ich hatte gerade keine Lust irgendjemanden zu sehen oder mit irgendjemanden zu sprechen. Ich wollte einfach meine Ruhe haben. Ich wollte einfach Jungkook wieder haben. War das, was ich gerade fühlte so etwas wie Liebeskummer? Ich wusste es nicht, da ich noch nie zuvor welchen gehabt hatte. Langsam öffnete ich die Tür. Zu meiner Überraschung stand Jin davor.
„Jin ... ? Was machst du denn hier?"
Er lächelte mich leicht und wissend an. „Heute ist dein Geburtstag Pabo," sagte er und hielt mir einen kleinen Kuchen vor die Nase. „Außerdem muss ich mich noch entschuldigen."
„Entschuldigen?"
Er nickte. „Das, was ich zu dir gesagt hatte war wirklich gemein. Das war nicht richtig von mir. Ich bin von uns beiden der Ältere und da sollte ich mich eigentlich auch so verhalten. Ich war an dem Tag einfach sauer auf mich selbst gewesen und habe es dann aber an dir ausgelassen. Das war nicht richtig. Es tut mir Leid."
Mir standen Tränen in den Augen und ich fiel Jin um den Hals, sodass ihm der Kuchen beinah aus den Händen fiel. Er schob mich sanft aber bestimmt zurück in meine Wohnung. Dort löste er sich kurz aus meiner Umklammerung, stellte den Kuchen in der Küche ab und ging mit mir ins Wohnzimmer. Dort legte er mir einen Arm um die Schultern und mit der anderen Hand wischte er mir sanft die Tränen von den Wangen.
„Wenn du magst kannst du mir erzählen was los ist," flüsterte er mir ruhig ins Ohr.
Ich schniefte kurz, bevor ich tief Luft holte. Was Jin wohl dazu sagen würde? „Ich habe mich in ihn verliebt."
Ich merkte wie Jin für einen Moment stockte, mir aber dann weiter sanft über den Arm fuhr.
„Ich habe es ehrlich gesagt schon geahnt."
Nun war es an mir kurz zu stocken. „Wirklich?"
Er nickte nur kurz. „Aber was ist denn jetzt das Problem daran Tae? Verliebt sein ist doch etwas schönes."
Wieder fingen an Tränen über mein Gesicht zu laufen und Jin schien sichtlich etwas hilflos zu sein.
„Ich habe ihn vor vier Tagen zurück ins Waisenheim gebracht."
„Moment mal ... Waisenheim?!"
Da fiel mir ein, dass Jin von Jungkooks Geschichte ja noch gar nichts wusste. Ich erzählte ihm kurz alles und auch, dass er sich nun seit vier Tagen nicht mehr gemeldet hatte.
„Hm, ich weiß auch nicht, woran es liegen könnte. Gib ihm vielleicht noch ein bisschen mehr Zeit Tae. Es geht ihm bestimmt gut und er wird sich sicherlich bald bei dir melden."
Er versuchte mich aufmunternd an zu lächeln, doch ich hatte die Unsicherheit in seiner Stimme gehört. Natürlich konnte Jin mir auch nicht sagen, was mit Jungkook war. Aber mir reichte es im Moment schon, dass er einfach nur für mich da war.
Es klingelte erneut an der Tür. Ich war verwirrt, da ich heute absolut keinen Besuch erwartet hatte. Als Jin allerdings neben mir seufzte, konnte ich mir denken, wer da an der Tür stand.
„Tut mir Leid," murmelte Jin. „Hätte ich vorher gewusst, wie es dir geht, hätte ich die Beiden nicht eingeladen."
„Schon gut Jin."
Ich stand auf und öffnete erneut die Tür. Ein lächelnder Namjoon und ein grinsender Jimin standen vor mir. Als sie mich allerdings ansahen, sahen die Beiden auf einmal alles andere als fröhlich aus.
„Was ist los?," schrie Jimin schon fast und packte mich an meinen Schultern. „Bist du verletzt? Ist jemand tot?"
Namjoon legte Jimin eine Hand auf die Schulter. „Jetzt komm doch erstmal runter Jimin. Du lässt ihn ja gar nicht zu Wort kommen. Außerdem weißt du doch gar nicht, ob er jetzt darüber reden will."
Jimin drehte sich von Namjoon wieder zu mir. „Willst du nicht?!," rief er schockiert. Jimin Verhalten lockte mir allerdings tatsächlich das erste Grinsen seit Tagen hervor. Ich wusste, dass Jimin nicht so schnell locker lassen würde. Außerdem waren sie ja meine Freunde. Da konnte ich auch ruhig über alles mit ihnen reden. Vielleicht konnten sie mir auch ein bisschen weiter helfen.
„Und das erzählst du mir erst jetzt?!," fragte Jimin mich zunächst empört, bevor er mir um den Hals fiel. „Wir sind doch Freund TaeTae. Über so etwas solltest du doch mit uns reden können," mischte sich nun auch Namjoon ein.
Ich schniefte und nickte, dankbar für ihre Worte und dankbar dafür, dass die Drei für mich da waren.
„Dann ist es vielleicht doch ganz gut, dass ich den Alkohol von meiner Geburtstagsfeier mitgebracht habe," lachte Jimin in mein Ohr.
Jimin und Namjoon hatten sich schon vor zwanzig Minuten verabschiedet. Jin wollte aber unbedingt noch sein Bier austrinken, weshalb ich ihn erst jetzt zur Tür begleitete. Namjoon und Jimin schienen schon echt besoffen zu sein, aber so wie Jin gerade vor mir schwankte, schien er noch weitaus mehr als die Beiden getrunken zu haben. Ich hatte mich etwas zurück gehalten, da ich es für keine gute Lösung hielt meinen Kummer im Alkohol zu ertränken. Allerdings machte ich mir gerade Sorgen, dass Jin genau dies heute getan hatte, denn normalerweise trank er nie so viel. Auf meine Frage hin hatte er allerdings nur geantwortet, dass alles in Ordnung sei und auf meine Bitte hin heute bei mir zu übernachten, weil ich Angst hatte, dass ihm unterwegs etwas zustoßen könnte, hatte er mir versichert, dass schon nichts passieren würde, weil er sich bereits ein Taxi bestellt hatte, was mich wiederum wenigstens ein wenig beruhigte. Ich stand gerade im Türrahmen und er vor mir.
„Pass bitte auf dich Jin und komm gut nach Hause."
„Keine Sorge Taehyungie," er lallte ein wenig und wuschelte mir durch die Haare. „Mir wird schon nichts passieren! Ich bin ein erwachsener Mann."
„Und ein Betrunkener."
Jin lachte. Er nahm seine Hand von meinem Kopf und legte nun seinen ganzen Arm um meine Schultern. Ich war ein wenig verwirrt. Und noch verwirrter wurde ich, als er mich näher zu seinem Gesicht zog. Was hatte er denn jetzt bitte vor? Ich kniff meine Augen schnell zu. Doch ich spürte seine Lippen glücklicherweise nur auf meiner Wange. Ich öffnete meine Augen wieder und sah einen sanft lächelnden Jin vor mir. „Pass du bitte auch auf dich auf."
Damit ließ er mich ein wenig verwirrt stehen und torkelte zu den Treppen. Ich hoffte nur, dass er auch heile unten ankommen würde. Normalerweise würde ich zu jedem Anderem eilen und helfen, aber ich kannte Jin gut genug, um zu wissen, dass er darauf bestehen würde, dass er es auch alleine schaffte. Auch, wenn er wusste, dass er unmöglich alles alleine schaffen konnte.
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My hero (BTS, Vkook FF)
Fiksi PenggemarTaehyung war ein normaler Student und schwul. Doch glücklicherweise haben sowohl seine Familie, als auch seine Freunde diese Tatsache ohne Probleme akzeptiert. So verläuft sein Leben in geregelten Bahnen. Doch als er einen völlig durchnässten Jungen...