Jungkook POV
Mrs. Min, Yoongi und ich saßen gemeinsam am Tisch im Wohnzimmer. Ich fummelte nervös mit meinen Fingern herum. Mr. Min würde jeden Moment von seiner Reise wieder nach Hause kommen. Die letzten Tage ohne ihn waren schön gewesen. Nach der Schule konnte ich einfach so Taehyung besuchen, ohne mir Sorgen zu machen was mich erwartet, wenn ich wieder nach Hause kam. Mrs. Min wusste glücklicherweise wo Mr. Min mein Handy hin getan hatte und hatte es mir wieder gegeben. Sie wollte nur, dass ich ihr in einer SMS schrieb, wenn ich zu Taehyung ging und wie lange ich weg bleiben würde, damit sie sich keine Sorgen machen müsste. Sie war wirklich eine nette Frau. Mr. Min hatte jemanden wie Mrs. Min definitiv nicht verdient. Sie war wirklich gutherzig und immer freundlich.
Ich hörte wie die Tür aufging und versteifte mich sofort. Ich merkte auch wie sich Mrs. Min und Yoongi etwas anspannten. Nun war es soweit.
Mr. Min kam ins Wohnzimmer und sah uns, einen nach den Anderen, an.
„Ist irgendwas?," fragte er sichtlich genervt.
„Wir müssen reden," antwortete Mrs. Min.
„Nachdem ich gegessen habe. Du weißt doch, dass ich nach Geschäftsreisen immer erst einmal etwas essen will," meinte Mr. Min grob und verschwand in der Küche. Ich warf Yoongi einen Blick zu und er versuchte mir beruhigend zu zulächeln, was ihm nicht ganz so gut gelang. Wobei mein erwidertes Lächeln vermutlich nicht viel besser aussah.
Wenige Sekunden später stürmte Mr. Min wieder ins Wohnzimmer zurück. „Wo zur Hölle ist das Mittagessen?," schrie er und knallte sein Faust auf den Tisch. Wir drei zuckten alle zusammen.
„T-Tut mir Leid ... Ich habe es noch nicht gemacht," stotterte Mrs. Min eingeschüchtert.
„Es tut dir Leid? Es tut dir also Leid?! Was sitzt du dann noch hier rum? Du solltest deinen Arsch dann lieber in die Küche bewegen, da wo er hingehört!"
Mrs. Min presste ihre Lippen aufeinander. Es sah so aus, als ob sie gerade eine ganze Menge Mut zusammen sammeln musste, um etwas zu erwidern. „Wenn du hungrig bist, dann koch dir doch selber etwas!"
Ich musste zugeben, dass ich beeindruckt von Mrs. Min Stärke war. Doch schon im nächsten Moment hallte ein ziemlich lauter Knall durch das Wohnzimmer. Mr. Min hatte Mrs. Min eine Backpfeife verpasst und so wie sich das angehört hatte, war diese wirklich schmerzhaft gewesen. In Mrs. Mins Augenwinkeln sammelten sich auch bereits einige Tränen. Doch bevor Mr. Min oder Mrs. Min irgendetwas weiteres tun konnten, sprang Yoongi auf und sah seinem Vater direkt in die Augen.
„ Eomma trifft keine Schuld! Sie hatte eigentlich etwas für dich gekocht! Aber Jungkook und ich haben schon alles aufgegessen."
Das war natürlich eine glatte Lüge von Yoongi. Keiner von uns hatte bisher einen einzigen Bissen herunter bekommen. Doch ich konnte verstehen, dass er Mrs. Min in Schutz nehmen wollte. Ich erhob mich deshalb und nickte zur Bestätigung, da Mr. Min mich misstrauisch betrachtete. Doch anstatt irgendetwas zu sagen, packte Mr. Min uns beide am Kragen und drückte uns gegen nächstbeste Wand. „Ihr glaubt doch nicht allen Ernstes, dass ich euch eure dämliche kleine Lüge abkaufe. Aber es ist wirklich heldenhaft von euch, dass ihr es wenigstens versucht," flüsterte Mr. Min in einem sarkastischen, aber auch bedrohlichen Ton. Mit einem Mal wurde mein Kopf nach hinten geschleudert und ich sank auf den Boden. Ich spürte wie sich ein brennender Schmerz in meinem Gesicht breit machte. Mr. Min hatte Yoongi und mir einen ziemlich heftigen Schlag verpasst. Genau wie ich war auchYoongi auf den Boden gesunken und saß nun neben mir.
Mr. Min schlenderte währenddessen seelenruhig zu der Kommode, die rechts von uns stand und öffnete eine der oberen Schubladen. Ich glaubte zu hören wie er mit sich selbst sprach: „Ich habe langsam ein für alle Mal genug," oder so. Sicher war ich mir allerdings nicht, da mein Kopf ziemlich dröhnte und ich glaubte etwas warmes meinen Nacken herunter laufen zu spüren. Doch glücklicherweise kam in diesem Moment unsere Erlösung herein gestürmt. Drei bewaffnete Polizisten standen nun ebenfalls im Wohnzimmer. Einer von ihnen richtete seine Waffe auf Mr. Min.
„Hände über den Kopf und keine Bewegung! Sie sind verhaftet Mr. Min," rief er ihm zu.
Doch Mr. Min stand einfach nur da und betrachte die Polizisten eine Zeit lang.
„Mr. Min! Hände hoch habe ich gesagt!," wiederholte sich der Polizist. Doch anstatt seine Hände zu heben, griff Mr. Min in die Schublade, die er bereits geöffnet hatte und zog nun ebenfalls eine Waffe heraus. Doch entgegen meiner Erwartungen richtete er diese nicht auf den Polizisten gegenüber von sich. Sondern auf mich. Ich saß immer noch auf dem Boden und traute mich nun nicht einmal mich auch nur einen Millimeter zu bewegen.
„Sie sollten ihre Worte vielleicht noch einmal überdenken. Ansonsten ist der Junge tot," erwiderte Mr. Min kalt. Nun zogen auch die anderen Polizisten ihre Waffen und Mr. Min zog wütend seine Augenbrauen zusammen. Er hatte sich wohl eine andere Reaktion gewünscht. Ich hatte mir gewünscht, dass er nicht zufällig eine Waffe hier im Haus hatte. Wie irre war er denn bitte? Nicht mal die Familien, bei denen ich bisher war, waren so verrückt gewesen!
Mr. Min entsicherte nun seine Waffe, vermutlich um den Polizisten zu zeigen, dass es ihm wirklich ernst war. Doch der Polizist, der ihm gegenüber stand, tat ihm dies lediglich nach.
Ich hatte wirklich Angst und schloss schnell die Augen, als Mr. Min drohend einen Schritt auf mich zu machte.
Ich spürte einen Stoß von der Seite. Ein Schuss ertönte. Direkt danach noch ein Zweiter.
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My hero (BTS, Vkook FF)
FanfictionTaehyung war ein normaler Student und schwul. Doch glücklicherweise haben sowohl seine Familie, als auch seine Freunde diese Tatsache ohne Probleme akzeptiert. So verläuft sein Leben in geregelten Bahnen. Doch als er einen völlig durchnässten Jungen...