Taehyung POV
Wieder saßen wir eine Weile einfach da und umarmten uns. Wieder würde ich ihn am liebsten gar nicht mehr los lassen. Wieder wünschte ich mir, dass dieser Moment doch Ewig währen möge.
Doch wieder musste ich ihn irgendwann loslassen.
Jungkook schniefte noch einmal kurz. „Und du bist mir wirklich nicht böse?," hackte er noch einmal nach.
Ich schüttelte lächelnd den Kopf. „Wirklich nicht."
„Darf ich dich was fragen," kam es nun von Jungkook. Seine Wangen hatten einen zarten Rotton angenommen und er spielte nervös mit seinen Fingern. Unwillkürlich fragte ich mich, was er mich wohl fragen wollte, dass er so nervös war.
„Na klar."
„Wer war diese Frau eben?"
Ich stockte. Konnte es vielleicht sein, dass ... Ich schüttelte den Kopf. Nein, Kim Taehyung, nein! Vermutlich bildest du dir gerade zu viel darauf ein!
„Eine Freundin," antwortete ich schlicht.
„Sie ... Sie ist wirklich hübsch."
Ich nickte. „Ja ... da hast du wohl recht." Am liebsten hätte ich ihm sofort widersprochen und Jungkook gesagt, dass sie niemals so hübsch sein würde wie er. Doch vermutlich würde sein Kopf, nach dem momentanem Rotton zu urteilen, dann explodieren.
„M- magst du sie?," fragte ich mich Jungkook schüchtern. Nun stellte ich mir doch ernsthaft die Frage, ob sie der Grund gewesen war, weshalb Jungkook weggelaufen war.
„Inwiefern mögen?," fragte ich zurück.
„Yah! Taehyung willst du mich veralbern? Du weißt genau wie ich das meine!"
Ich biss mir fest auf die Unterlippe, um zu verhindern laut los zu lachen. Wie konnte man so verdammt niedlich sein während man sich aufregte? Er hatte nun beleidigt seine Unterlippe vorgeschoben und die Arme vor der Brust verschränkt. Ich fragte mich, was für ein Mensch Jungkooks Pflegevater sein musste, um so etwas Süßem Schmerz zuzufügen.
„Tut mit Leid Kookie," lachte ich leicht und wuschelte ihm durch seine ohnehin schon wirren Haare. „Ich mag sie wirklich gerne. Aber als normale Freundin eben. Aber zwischen uns könnte nie mehr sein."
Nun legte Jungkook seinen Kopf schief und setzte wieder seinen Hundeblick auf, bei welchem mein Herz unwillkürlich anfing schneller zu schlagen.
„Wieso könnte da nie mehr sein?," fragte er nun neugierig. „Verbietet das irgendjemand oder so etwas?"
Ich schüttelte den Kopf und musste grinsen. Ich dachte ich könnte es ohnehin nie lange vor ihm verheimlichen und wenn er schon so fragte, konnte ich auch direkt ehrlich zu ihm sein.
„Ich bin schwul."
Nachdem ich diesen Satz gesagt hatte, hatte ich für einen Moment ehrliche Sorge, dass Jungkook jedem Moment die Augen ausfallen würden, so groß wurde sie mit einem Mal.
„Schwul ...? Also wie nur Männer lieben?"
Ich nickte. Fand er das jetzt ok und warum waren seine Augen so groß? „I- Ich ... Also ... Was ich eigentlich sagen wollte ..."
Ich sah ihn einfach nur abwartend an. Es schien so, als ob er seine Gedanken ein wenig sortieren musste, was mich nur umso neugieriger auf seine Antwort machte.
„Ich ... Ich bin es auch," brachte er nun hochrot heraus. Ich glaubte nun fielen mir fast die Augen aus dem Kopf. Zumindest grinste Jungkook mich wie blöd an.
Es war eine ganze Zeit lang still und wir hingen beide unseren eigenen Gedanken nach. Wenn Jungkook wirklich schwul war, wie er sagte, dann wäre es sogar im Bereich des Möglichen, dass er mich auch lieben könnte. Irgendwann mal vielleicht? Ich war ehrlich gesagt ein wenig durcheinander und wusste nicht so recht, wie ich das Durcheinander in meinem Kopf ordnen sollte. Es waren so viele Gefühle auf einmal. Hoffnung, Schmerz, Liebe, ...
„Wollen wir vielleicht einen Film gucken?," unterbrach Jungkook mein Gedanken Wirrwarr. Ich nickte und sagte ihm, dass er den Film ruhig aussuchen solle. Als er sich schließlich entschieden hatte und sich wieder zu mir aufs Sofa setzte, setzte er sich so hin, dass sich unsere Schultern berührten. Ich fragte mich ehrlich gesagt, warum diese kleine Berührung mich jetzt so in den Wahnsinn trieb und mein Herz so zum Rasen. Immerhin hatten wir uns schon öfters Umarmt und, wenn Jungkook geschlafen hatte, hatte er sich teilweise richtig an mich heran gekuschelt. Doch ich war mir gerade nicht sicher, ob mein Herz bei diesen Moment auch so schnell geschlagen hatte. Der Film lief die ganze Zeit über, doch ich bekam davon überhaupt nichts mit. Die meiste Zeit verbrachte ich nämlich damit ihn von der Seite an zu starren. Ich beobachtete seine Mimik den ganzen Film über. Wie sich seine niedlich Grübchen bildeten, wenn er über etwas lachte. Oder wie er sich die Hände vor sein Gesicht hielt und die Augen zu kniff, wenn er bei einer Szene nicht hinsehen konnte. Wie ihm sein Mund leicht offen stand, während er die Handlung verfolgte.
Irgendetwas wedelte mir mit der Hand vor dem Gesicht herum und ich erwachte schließlich aus meiner Bewegungslosigkeit.
„Ähm ...Tut mir Leid. Was hast du gesagt?"
Plötzlich hatte ich Jungkooks Gesicht direkt vor meinem. „Ist alles in Ordnung Hyung?," fragte er mich besorgt.
Ich nickte. „Ja, tut mir Leid. Ich war gerade nur in Gedanken."
Jungkook nickte. „Achso okay. Ich mache mir noch einen Tee. Möchtest du auch einen?"
Jungkook erhob sich vom Sofa, doch ich hielt ihm am Handgelenk fest und zog ihn zurück aufs Sofa. Er stolperte allerdings, wodurch er nun auf dem Sofa lag. Ich fand das weiter nicht schlimm und stützte mich mit mit einem Arm rechts und einem Arm links von Jungkooks Kopf ab.
„Taehyung ... Was ...?," stammelte er unsicher.
„Tut mir Leid Jungkook. Ich wollte dich nicht erschrecken. Es ist nur ... Also, es ist so ..."
Verdammt Taehyung! Wieso stammelst du so? Einfach raus damit! Er wird mir schon nicht den Kopf dafür abreißen! Hoffentlich ...
„Jungkook," sagte ich nun mit etwas fester Stimme, in welcher trotzdem weiterhin Unsicherheit mit schwang. „Ich will nur, dass du weißt ... das ich mich in dich verliebt habe."
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My hero (BTS, Vkook FF)
Fiksi PenggemarTaehyung war ein normaler Student und schwul. Doch glücklicherweise haben sowohl seine Familie, als auch seine Freunde diese Tatsache ohne Probleme akzeptiert. So verläuft sein Leben in geregelten Bahnen. Doch als er einen völlig durchnässten Jungen...