Jungkook POV
Wir saßen hinten im Auto von Taehyungs Vater. Den einen Arm hatte er mir um die Schultern gelegt und mit der anderen Hand hielt er meine. Mit dem Daumen strich er die ganze Zeit über meinen Handrücken, während er mit seinem Vater sprach. Ich hatte das Gefühl, dass er sich mehr Sorgen gemacht hatte als er zugeben wollte. Ehrlich gesagt fand ich das aber furchtbar niedlich und liebenswürdig an ihm. Der Gedanke daran, dass er sich um mich Sorgen gemacht hatte ließ die Schmetterling in meinem Bauch herum flattern. Endlich konnte ich richtig mit Taehyung zusammen sein. Ich konnte ihn jederzeit besuchen kommen oder wir könnten vielleicht auch mal auf ein Date gehen, sowie es normal Pärchen taten. Ich legte meinen Kopf auf seine Schultern und genoss einfach das Gefühl ihn bei mir zu haben.
Wir hielten an einem Restaurant an, da Taehyungs Vater uns noch zum Essen einladen wollte. Ich war ehrlich gesagt wirklich froh darüber, denn bisher hatte ich heute noch nichts gegessen. Die Nervosität hatte mir den Appetit verdorben, genauso wie die Ungewissheit wie der Tag wohl ausgehen würde. Ich war furchtbar perplex gewesen, als ich den ersten Schuss gehört hatte und keinen Schmerz verspürt hatte. Nach dem zweiten Schuss und einem Fluchen von Mr. Min öffnete ich meine Augen wieder. Yoongi hatte mich zum Glück rechtzeitig weg gestoßen. Allerdings war sein Arm noch dort wo sich vorher meine Brust befunden hatte. Es blutete fürchterlich. Der Krankenwagen stand für den Notfall schon um die nächste Ecke. Doch es war Gott sein Dank nur der Arm welcher getroffen wurde. Was nicht so schön war, und sich bestimmt auch nicht besonders schön angefühlt haben musste, war, dass Yoongi die Kugel noch im Arm steckte. Dementsprechend mussten wir noch einmal ins Krankenhaus, bevor wir zum Polizeirevier mussten. Ich hoffte nur, dass sich die Anderen nicht allzu viele Sorgen machen würden. Mrs. Min hatte einen leichten Schock. Doch nachdem Yoongi und ich verarztet waren, schien sie sich wieder beruhigt zu haben, weshalb die Ärzte sich einverstanden erklärten sie wieder gehen zu lassen. Yoongi wollte vorhin trotzdem direkt mit ihr nach Hause gehen.
Wir saßen in einer Pizzeria. Ich freute mich über die Wahl des Restaurants, da Pizza zu meinen Lieblingsgerichten gehörte. Fünf Minuten, nachdem wir bestellt hatten, kamen schon einmal unsere Getränke.
„Was hast du jetzt eigentlich vor Jungkook?," fragte mich Mr. Kim.
„Wie meinen Sie das?," fragte ich zurück.
„Naja, ich wollte wissen, ob du wieder ins Waisenheim gehen willst oder doch etwas anderes im Sinn hast." Taehyung stützte sich mit seinen Armen auf den Tisch ab und beugte sich etwas vor. Ihn schien diese Frage auch zu interessieren.
„Alsoo ... Ich wollte ehrlich gesagt bei Familie Min bleiben. Im Waisenheim ist es jetzt nicht besonders schön und ich verstehe mich gut mit Mrs. Min und Yoongi. Außerdem sind es jetzt nur noch vier Monate bis zu meinem Schulabschluss und ich würde nicht so gerne schon wieder die Schule wechseln müssen. Mrs. Min meinte auch, dass sie sich freuen würde, wenn ich bleiben würde. Besonders, da wir das Ganze ja jetzt schon zusammen überstanden haben. Ich hoffe halt nur, dass das zuständige Amt da mit macht. Aber theoretisch müsste das ja kein Problem mehr sein."
Mr. Kim nickte verständnisvoll, während Taehyung mich liebevoll anlächelte. „Es ist schön, dass du endlich soetwas wie ein Zuhause gefunden hast."
Ich nickte ihm zustimmend zu. „Eigentlich ja sogar zwei," erwiderte ich und wir sahen uns tief in die Augen. Mr. Kim räusperte sich, was uns beide ein wenig aufschreckte und dazu veranlasste woanders hin zu schauen.
„Ich habe ja nichts gegen eure Beziehung einzuwenden. Aber sagt mir bitte rechtzeitig Bescheid, wenn es brenzlig wird und ich lieber gehen sollte."
Mir stand bei Mr. Kims Offenheit einfach nur der Mund offen. Taehyung rief nur einmal laut empört: „Appa!" aus. Mr. Kim versuchte anscheinend sein Lachen zu unterdrücken doch seine Schultern bebten trotzdem, während ein breites Grinsen sein Gesicht zierte. Nun sah ich auch von wem Taehyung sein auffälliges Taehyung Grinsen geerbt hatte. Das Grinsen von Mr. Kim war nicht ganz so extrem, aber doch auffällig genug.
„Weißt du schon was du nach der Schule machen möchtest?," wandte sich Mr. Kim nun wieder an mich. Ich musste zugeben, dass es ein wenig komisch war über solche Dinge ausgefragt zu werden. Bisher hatte es nie jemanden interessiert, was ich machen wollte und was aus mir wurde. Doch mit einem Mal schien ich eine ganze Familie gefunden zu haben, die nur das Beste für mich zu wollen schien. Das war etwas, was mir ungemein freute und glücklich machte.
„Ehrlich gesagt war mein Plan bisher immer gewesen so schnell wie möglich einen Job zu finden, um mein Leben finanzieren zu können. Mrs. Min hat mir aber gesagt, dass ich mir keinen Stress machen soll und solange bleiben kann wie ich möchte. Deshalb würde ich eigentlich gerne studieren."
Mr. Kim nickte. „Das hört sich doch schon einmal gut an. Vielleicht kann Taehyung dir ein bisschen etwas über seine Uni erzählen. Soweit ich weiß ist sie eine der Besten des Landes."
Taehyung nickte zur Bestätigung.
„Darüber habe ich auch schon nachgedacht," gab ich zu. „Aber diese Uni ist wirklich weit weg und Yoongi hat sich schon ziemlich oft über die Zeit, die man hin und zurück braucht, beschwert."
Taehyung grinste mich nun mit seinem unwiderstehlichem Grinsen an. „Dann kannst du ja auch einfach zu mir ziehen."
Mr. Kim schien sich an seinem Getränk verschluckt zu haben, da er auf einmal heftig anfing zu husten. Hätte ich auch so schon fast bei Taehyungs Worten.
„Bei dir einziehen?!," rief ich schon fast.
„Nichts gegen eure Beziehung Taehyung, aber findest du nicht, dass es ein bisschen zu früh ist, sich über solche Dinge Gedanken zu mache?"
Ich liebte Taehyung zwar, aber dieses Angebot kam doch wirklich seeeehr früh. Ich hatte mir natürlich erhofft irgendwann einmal mit Taehyung zusammen zu ziehen. Aber mir war nicht klar gewesen, dass Taehyung insgeheim den gleichen Wunsch zu haben schien.
„Ich meinte ja auch nicht, dass er sofort bei mir einziehen soll," meinte Taehyung und verdrehte die Augen. „Ich wollte ihm nur sagen, dass er später die Möglichkeit dazu hätte und das bei der Wahl seiner Uni ruhig beachten kann, weshalb er meine Uni in Betracht ziehen kann."
Unser Gespräch wurde unterbrochen, da nun endlich unser Essen kam. Als ich den leckeren Duft der Pizza in meine Nase zog, konnte ich meinen Magen rebellieren hören.
Wir standen nun vor wieder vor dem Restaurant. Mein Magen war wieder voll, gefühlt sogar zu voll, und genossen die Nachmittagsluft.
„Soll ich euch noch zu Taehyung fahren, bevor ich wieder nach Hause fahre?"
Ich sah fragend zu Taehyung, doch dieser schüttelte mit dem Kopf. „Danke Appa, aber das brauchst du nicht. Aber nochmal danke für alles, auch, dass du und deine Leute heute extra hierher gekommen sind."
„Immer doch mein Sohn. Passt bitte gut auf euch auf Jungs."
Ich verbeugte mich zum Abschied. „Vielen Dank für alles Mr. Kim."
Mr. Kim lächelte mich noch einmal an und ging dann.
Ich drehte mich wieder zu einem lächelnden Taehyung und fragte mich kurz, warum er das Angebot von seinem Vater nicht angenommen hatte. Immerhin waren wir hier ziemlich weit von seiner Wohnung entfernt. Taehyung schien meine Gedanken zu erraten. Er nahm meine Hand und fragte: „Jungkook?"
„Ja?"
„Würdest du mir die Ehre erweisen und mich auf unser erstes Date begleiten?"
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My hero (BTS, Vkook FF)
FanficTaehyung war ein normaler Student und schwul. Doch glücklicherweise haben sowohl seine Familie, als auch seine Freunde diese Tatsache ohne Probleme akzeptiert. So verläuft sein Leben in geregelten Bahnen. Doch als er einen völlig durchnässten Jungen...