Taehyung POV
Nachdem ich Jungkook aus meiner plötzlichen Umarmung entlassen hatte, schaute ich ein wenig verlegen auf den Boden. Als mein Handy anfing zu vibrieren zuckte ich tatsächlich ein wenig zusammen. Ich lugte zu Jungkook herüber, um sicher zu gehen, dass er nichts bemerkt hatte. Doch er schien seinen eigenen Gedanken nach zuhängen. Ich schaute auf mein Handy. Eine Nachricht von meiner Mutter. Verdammt! Ich war mir ziemlich sicher, dass ich in diesem Moment ein wenig blass geworden war. Ich sollte in drei Tagen schon in Daegu bei meinen Eltern sitzen. Was hieß, dass ich eigentlich schon in zwei Tagen, spätestens am Abend, in einem Schnellzug sitzen sollte. Aber Jin hatte mir gesagt, dass Jungkook mindestens drei Tage brauchen würde, um wieder fit zu sein. Außerdem konnte und wollte ich ihn nicht einfach hier stehen lassen. Nicht, nachdem er mir diese Story erzählt hatte.
Ich legte mein Handy wieder zur Seite, ohne die Nachricht meiner Mutter gelesen zu haben und machte mich daran die Suppe fertig zu kochen. Als ich ein Geräusch hinter mir wahrnahm, sah ich einen zitternden Jungkook, welcher gerade in Begriff war aus der Küche zu tapsen. Ich hielt in jedoch davon ab, indem ich ihn am Handgelenk festhielt. Fragend sah er mich an, doch ich legte ihm lediglich eine Hand auf seine Stirn. Er schloss die Augen und schien die Berührung zu genießen. Kein Wunder. Meine Hand war auch um einiges kühler als seine Stirn. Ich schob Jungkook in mein Wohnzimmer und platzierte ihn auf dem Sofa. Ich wickelte eine Decke um ihn, da er immer noch am zittern war. Ich sah auf die Uhr und wunderte mich darüber, wie schnell die Zeit schon wieder vergangen war. In acht Minuten war es Zeit für Jungkook Medikamente. Bevor ich das Wohnzimmer verließ, um diese zu holen, sah ich zu Jungkook herunter, welcher wiederum zu mir hoch schaute.
„Möchtest du vielleicht ein wenig Fernsehen schauen? Oder mit der Playstation spielen?"
Jungkooks Augen leuchteten auf. „Du hast eine Playstation?"
Ich nickte und musste bei dem Anblick seiner leuchtenden Augen lächeln. Ich nahm ein paar Spiele aus einer Schublade und gab sie Jungkook, damit er sich eines der Spiele aussuchen konnte. Währenddessen baute ich soweit alles auf und überreichte ihm einen Controller, während er mir das Spiel gab, welches er spielen wollte. Er blickte auf seinen Controller, dann zu mir, zur Playstation und dann wieder zu seinem Controller.
„Ist irgendetwas?," fragte ich ihn.
„Möchtest du nicht mit spielen?"
Ich glaube mir blieb für einen Moment der Mund offen stehen. Während er mich das fragte setzte er einen Hundeblick auf und legte seinen Kopf zusätzlich noch schief. Er sah so süß aus, dass ich ihn am liebsten gleich nochmal in die Arme geschlossen hätte. Aber anstatt irgendetwas von diesen verwirrenden Gefühlen zu zeigen, die gerade in mir tobten, lächelte ich in einfach nur an.
„Ich gebe dir deine Medikamente, mache die Suppe fertig und nach dem Essen spiele ich mit."
Jungkook nickte mich freudig an und sagte mit einem breiten Lächeln im Gesicht: „Okay~ Dann beeile dich mal."
Ich nickte nun auch bloß und verließ, wahrscheinlich ein wenig zu stürmisch, den Raum. In der Küche lehnte ich mich erst einmal gegen die Wand und fasste mir an die Brust. Verdammt! Was war nur los mit mir? Natürlich, ich war schwul, das wusste ich auch. Aber bisher hatte ich noch nie etwas mit so unschuldigen und süßen Jungen wie Jungkook. Mal abgesehen davon, dass er gesetzlich noch Minderjährig war! Ich rieb mir über die Augen und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Ich hatte Jungkook mit zu mir genommen, weil ich ihm helfen wollte. Er war außerdem noch krank und konnte außerdem anscheinend nirgendwo anders hin. Ich konnte einfach nicht anders als bloß den Kopf über mich zu schütteln.
Jungkook POV
Ich wusste selbst nicht wieso, aber irgendetwas war nach Taehyungs Umarmung und unserem Gespräch anders. Ich fühlte mich ihm näher, weil er nun meine Vergangenheit kannte und er trotzdem nicht anders von mir zu denken schien. Ich nahm brav meine Medikamente, spielte eine Weile und dann aßen wir. Wir reden so gut wie gar nicht, weil wir beide unseren eigenen Gedanken nach zuhängen schienen. Aber es war keine unangenehme Stille. Ich fühlte mich wohl, wenn Taehyung in der Nähe war. Dafür brauchten wir nicht zu reden. Anschließend spielten wir eine Weile mit der Playstation. Es machte riesigen Spaß, denn keiner von uns mochte es zu verlieren. Durch die Ablenkung und mit großer Wahrscheinlichkeit auch durch die Medikamente, ging es mir am Abend schon viel besser als an diesem Morgen.
Taehyung und ich waren schon dazu übergegangen Fernsehen zu schauen. Ich klickte mich gerade durch das Abendprogramm, als ich auf einmal bemerkte, wie etwas auf meiner Schulter landete. Ich sah zur Seite und bemerkte, dass es sich dabei um Taehyungs Kopf handelte. Ich beugte mich ein wenig nach vorne, um in sein Gesicht sehen zu können. Seine Augen waren geschlossen und er wirkte so friedlich wie bei dem Mal, an dem ich das erste Mal hier aufgewacht war und ihn schlafend vorgefunden hatte. Ich sah mir sein Gesicht noch eine Weile an und vergaß anscheinend, dass ich eigentlich vorgehabt hatte ein wenig Fern zuschauen.
Ich wurde von einem Klingeln aus meiner Starrerei gerissen und richtete mich schlagartig wieder gerade auf und schaute zum Fernseher. Taehyung schlug die Augen auf und gähnte. Sein Kopf lag immer noch auf meiner Schulter.
„Entschuldige. Ich bin wohl eingeschlafen." Er sah zu mir hoch. Ich spürte wie mir Hitze ins Gesicht stieg. Aber diese Hitze kam sicherlich nicht von dem Fieber. Es klingelte erneut und Taehyung richtete sich auf. Schlurfend und immer noch halb schlafend verließ er das Wohnzimmer. Ich atmete tief aus. Wann hatte ich denn bitte angefangen die Luft anzuhalten? Ich horchte auf, als ich hörte wie Taehyung die Wohnungstür öffnete. Das erste, was ich hörte war, wie er sagte: „Oh, was machst du denn hier?"
Wer wohl an der Tür war?
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My hero (BTS, Vkook FF)
FanfictionTaehyung war ein normaler Student und schwul. Doch glücklicherweise haben sowohl seine Familie, als auch seine Freunde diese Tatsache ohne Probleme akzeptiert. So verläuft sein Leben in geregelten Bahnen. Doch als er einen völlig durchnässten Jungen...