Lasst die Spiele beginnen

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Einige Tage nachdem Wakamatsu scharf gegen Kagami geschossen hatte, war die Luft mehr als geladen. Momoi wollte zwischen den Clubs schlichten, doch Shirahama war alles andere als einsichtig. Sie lieferte sich ein heftiges Wortgefecht mit Momoi, wo beide ihre Standpunkte deutlich klar machten. Shirahama rechtfertigte sich damit, dass sie nur die Situationen und Hintergrundinformationen so wieder gebe, wie es sich zugetragen habe. Die Ältere war hinter Neuigkeiten her, wie der Teufel hinter armen Seelen. Und schrieb diese scharmlos nieder. Die Fotos ließen auf sich warten, weil Kagami verunsichert war. Sie hielt sich die letzten Tage recht bedeckt, sie hatte schon genug Ärger, da musste nicht noch der Wütende Mobb hinter ihr her sein. Einige ihrer Klassenkameraden mieden sie, weil sie befürchteten, dass die Rothaarige unerwartet die Kamera hob. Doch sie tat nichts der Gleichen. Momoi war sogar aufgefallen das sie ihre Fototasche nicht mehr allzu oft bei sich trug. Besorgt warf sie einen Blick zu ihrer Banknachbarin, die nun auch die Mädchen Schuluniform trug, da ihr ein Verweis drohte.
»Hey, Kagami-san«, flüsterte die Rosahaarige der Größeren zu. Doch sie ignorierte Momoi konsequent. Aber die Managerin des Basketballteams ließ nicht so leicht von ihr ab. Seit Tagen hatte sie kein Wort mit ihr gesprochen und das wollte sie jetzt ändern. So leise wie möglich versuchte sie ein Stück Papier aus ihrem Heft zu reisen und schrieb etwas darauf. Dann faltete sie das Papier fein säuberlich und warf es Kagami in einen sicheren Moment auf die Bank. Weniger Überrascht hob diese eine Augenbraue und faltete genervt den Zettel auf.
""Das Spiel gegen Seihō ist morgen Abend 18: 00 Uhr. In der Stadtsporthalle. Hoffe du kommst. Und machst ein paar gute Fotos.""
Da zog Kagami einen Stift aus ihrer Mappe und schrieb ebenfalls etwas darauf, knüllte den Zettel unliebsam zusammen und warf ihn wieder zu Momoi. Die Rosahaarige entfaltete ungeduldig die Botschaft.
""KEIN BEDARF!""
Perplex riss die Rosahaarige die Augen auf. Was war das denn für eine Antwort!?
Enttäuscht zerknüllte sie den Zettel wieder und steckte ihn weg. Doch sie wollte es so nicht auf sich sitzen lassen. Also startete sie einen Neuen Versuch. Riss wieder einen Fetzen ab und schrieb etwas darauf, warf ihn erneut Kagami zu und wartete.
""Jetzt stell dich nicht so an! Shirahama wird nicht mehr so einen Mist schreiben. Bring sie einfach mal mit.""
Die Antwort folgte sofort.
""Bist du verrückt?! Ich bring doch nicht Shirahama mit!!""
""Also kommst du! :D""
""Nein!""
""Warum nicht?""
Genervt stöhnte Kagami auf, als sie erneut den Zettel in der Hand hielt und schrieb wieder eine Antwort die länger ausfiel.
""Es gibt mehrere Gründe, aber der Wichtigste ist, dass ich nicht hier bin um den anderen Schülern den Nerv zu rauben. Ich wollte lediglich für die Schülerzeitung meinen Beitrag leisten. Und das ist in den ersten paar Tagen ja schön nach hinten losgegangen. Ich mach mich nicht freiwillig zur Zielscheibe!! Vorschlag abgelehnt!!""
Irgendwie konnte Momoi das verstehen, Shirahama hatte sie eiskalt gegen die anderen Schüler ausgespielt, ohne das diese es bemerkte. Zumindest merkte sie es viel zu spät und auf unschöne Art. Nur der Grund war ihr noch nicht ganz klar. Mit Engelszungen versuchte die Rosahaarige ihre Banknachbarin davon zu überzeugen doch zum Spiel zu kommen, aber es führte kein Weg hinein. Bis Momoi alle Register zog. Sie konnte Shirahama noch nie leiden, und das diese sich ausgerechnet eine Neue als Opfer suchte, war unter aller Sau. Momoi war nicht nur im Basketball ein Stratege, sie konnte das auf jede Alltagssituation übertragen wenn sie wollte. Und jetzt wollte sie es umso mehr. Sie bekam ihren Artikel schon noch und zwar einen Ordentlichen, der nicht auf Lügen aufgebaut war.
Energischer griff sie nach einem Zettel und schrieb Kagami fast einen Roman. Kurz vor der Pause übergab sie diesen der Fotografin, diese las ihn doch aufmerksamer als Momoi vermutet hätte und legte ihn unbeantwortet zur Seite. Bis es endlich zur Pause klingelte, regte sich nichts. Leicht frustriert nahm Momoi ihre Tasche und wollte in die Kantine, doch die Größere stand plötzlich vor ihr.
»Ich bin ganz Ohr.«


Gut gelaunt pfeifend, ging eine kleine zierliche Japanerin mit lockigen Azurblauen Haaren ihres Weges. Einen großen sperrigen Block in den Händen haltend, lief sie zielstrebig auf die Klasse zu in die Momoi ging. Der reguläre Unterricht war bereits zu Ende und die Clubs und AGs gingen nun ihren "Arbeiten" nach. Mit einem überraschend schwungvollen Ruck, öffnete die kleine zierliche Japanerin die Tür zum Klassenzimmer und trat breit grinsend ein.
»Da bin ich!«, sagte diese heiter und stemmte ihre freie Hand in die Hüfte. Ihr Grinsen gefror zu einer gehässigen und feindseligen Grimasse.
»Ich hätte nicht gedacht das du wirklich kommen würdest«, sagte Momoi ungewohnt kaltschnäuzig.
»Wenn es darum geht Shirahama in ihre Schranken zu weisen, ist mir jedes Mittel recht. Und wie sagt man? "Der Feind meines Feindes ist mein Freund", vorübergehend, versteht sich«, entgegnete Kaiou Suki.
»In Ordnung, damit kann ich leben«, sagte die Managerin. »Und nun zum wesentlichen, als Mitglied des Journalisten-Clubs kannst du mir sicherlich helfen.«


Es war soweit, das Spiel Tōō versus Seihō begann in wenigen Minuten. Nervös sah Momoi sich prüfend um. Sie würde sie doch nicht etwa versetzen? Das fehlte ihr gerade noch. Der Coach besprach die letzten Taktiken mit den Startern, dann ging es los. Die Spieler der Tōō- High und Seihō- High standen sich gegenüber. Die Luft war mehr als geladen, wäre es eine Gewitterwolke würden jetzt die Blitze umher zucken. Doch das Donnergrollen blieb aus.
Das Startsignal ertönte und die beiden Center standen an der Linie, um den Ball für ihre Mannschaften zu holen. Ohne weiter überrascht zu sein, schlug Wakamatsu den Ball in die Hände seines Kapitäns und da sie nicht auf Zeit spielten, zögerten sie auch nicht, um in den Angriff über zu gehen.
Nervös schaute Momoi dem Spiel zu. Nicht das Spiel an sich machte sie nervös, sondern die Tatsache das ihr Plan im Sande verlief. Wieso ließ sie sich so viel Zeit?
Sie konnte sich gar nicht richtig auf das Spiel konzentrieren, aber das war ohnehin nicht nötig. Seihō war kein Gegner für Tōō und das bekamen sie auch zu spüren. Sakurai versenkte einen Dreier nach dem anderen und das Aomine keinen Bock hatte, war mehr als deutlich zu sehen. Er spielte zwar, aber er gab sich offensichtlich keine Mühe. Es war schon fast unfair. Aber Seihō war hartnäckiger als gedacht und so leicht ließen sie sich nicht ausspielen. Als das Signal zum Ende des ersten Quartals ertönte, hatte gerade Seihō gepunktet und dieser Punkt zählte noch. Aber dennoch waren sie im Rückstand.
Nervös sah Momoi sich um.
»Was dauert das so lange?«, brummte sie und die Starter sahen sie fragend an.
»Was ist los? Wir führen doch?«, sagte Susa Yoshinori der Small Forward der Mannschaft.
»Das ist es nicht. Das Spiel läuft wie geplant«, sagte sie und kaute auf ihrem Daumennagel.
»Aber?«, fragten einige.
»Ihr anderer Plan, lässt sich etwas bitten«, erklang nun eine weitere Stimme. Erleichtert wandte sich Momoi der Stimme entgegen.
»Ich hab schon gedacht du kommst nicht mehr«, sagte sie und sprang auf die Fotografin zu.
»Ich sagte ich mach die Bilder, also ... hier bin ich«, sagte der Rotschopf und warf Wakamatsu einen alles sagenden Blick zu. Sie vergaß gewisse Dinge nicht so schnell.
»Du traust dich ja was«, sagte er sogleich und erhob sich von der Bank.
»Ruhig Blut, Blondine«, sagte Kagami leicht grinsend.
»Wo ist Shirahama?«, fragte die Rosahaarige nun.
Doch Kagami deutete mit den Daumen auf die Tribüne hinter sich.
»Gut«, sagte Momoi kurz, die Jungs sahen nichts verstehend die beiden Mädchen an.
»Ich geh dann mal zu den anderen Fotografen, wir sprechen uns nachher«, sagte die Rothaarige und machte sich auf den Weg.
»Was soll das Momoi? Was läuft hier?«, fragte Wakamatsu.
Doch die Managerin zwinkerte ihn koket zu.
»Dreiviertel noch, dann wisst ihr es.«
Die weiteren Viertel verliefen, ziemlich wechselhaft. Zur Überraschung aller, holte Seihō doch recht schnell auf. Das Kagami plötzlich da war um Fotos zu machen, machte die anderen etwas nervös, auch wenn Momoi meinte das es in Ordnung ginge. Nur Aomine war es ziemlich egal. Seltsamer Weise spielte er normal, obwohl er immer der war der sich wegdrehte, oder versuchte die Fotos unbrauchbar zu machen. Es war seinen Teamkameraden nicht entgangen das er eine Abneigung gegen Fotos hatte und somit eine Abneigung gegen die Person hinter dem Apparat. Doch heute schien es anders zu sein. Er war nicht abgelenkt und wirkte auch nicht so paranoid wie sonst, wenn sie in der Nähe war.
Das Signal zum Ende ertönte und Tōō gewann mit 124 zu 103.
Es war nicht überraschend das sie gewannen, schließlich kam verlieren nicht in Frage. Aber es interessierte die anderen was es nun mit der Fotografin auf sich hatte.
Bevor sich die Jungs in die Umkleide zurückzogen, gingen sie auf Momoi zu und löcherten sie mit Fragen.
»Warum hast du den Rotschopf her bestellt?«, fragte Wakamatsu feindselig. »Ich dachte sie hängt schon genug mit dieser Schülerzeitungs-Tussi zusammen? Die beschert uns nur Ärger.«
»Shirahama ist auch hier. Sie wird auch gleich mit jemand anderem auftauchen, also wenn ihr wohl vor der Halle warten würdet, wenn ihr euch frisch gemacht habt?«, grinste Momoi heiter, da kam auch schon Kagami angelaufen und drückte Momoi etwas in die Hand.
»Nimm das, für alle Fälle«, flüsterte sie der Managerin zu und ging hinaus.
Da wurde Momois grinsen breiter, sie wusste Dinge die andere nur erahnten und auf kurz oder lang bekam jeder seine Strafe.
»Also sag schon?«, drängten die Jungs.
»Draußen vor der Halle und sorgt dafür das der Coach nicht in der Nähe ist.«

Nach etwa 15 Minuten, versammelten sich ein paar der Spieler und Momoi vor der Stadtturnhalle. Etwas abseits sahen sie wie sich Kagami mit Shirahama und einem anderen Mädchen unterhielten. Momoi ging ohne Umschweife auf die drei anderen zu, die Jungs folgten ihr von Neugier gepackt.
»Wieso bist du zu spät gekommen? Das Spiel gegen Seihō war wichtig für mich?«, sagte Shirahama aufbrausend und wedelte mit ihrem Block herum, auf den sich ein paar Notizen zum Spiel befanden.
»Die zehn Minuten«, sagte die Fotografin gleichgültig und zuckte mit den Schultern.
»Ich hoffe für dich das die Fotos gut sind«, motzte sie. »Die letzten Bilder konnte man ja niemanden anbieten.«
»Hauptsache der Artikel stimmt, Shirahama-san. Die Fotos sind Nebensache«, meldete sich die Blauhaarige zu Wort.
»Wie ich sehe wertet ihr bereits das Spiel aus«, sagte Momoi in die Runde.
Shirahama stemmte die Hände in die Hüften und sah sie geringschätzig an.
»Das nanntest du ein Spiel? Ich hatte mehr Punktevorsprung erwartet. Aber die Jungs schienen heute wohl nicht ihren besten Tag gehabt zu haben.«
Boar, was für eine Zicke!, dachte Kagami genervt und tauschte einen kurzen Blick mit Momoi.
»Ach, da sind ja die Gewinner des Tages«, sagte Shirahama mit einem giftigen Lächeln. »Dieses Spiel schreit nach einem Artikel, findet ihr nicht?«
»Das wagst du nicht«, knurrte der Center der Mannschaft.
Doch Imayoshi legte ihn eine Hand auf die Schulter.
»Lass sie doch ihren Artikel schreiben.«
»Aber ...«
»Genau, lass uns doch«, grinste die Brünette und wandte sich an Kagami. »Ich würde gerne mal ein Blick auf die Fotos werfen. Das ist doch eine Digi- Spiegelreflex, oder?«
Zögerlich nickte Kagami und tauschte noch einen schnellen Blick mit Momoi und Kaiou Suki.
Dann schaltete sie die Kamera an übergab sie ihren Senpai, damit sie die Bilder begutachten konnte.
»Was zum Teufel läuft hier?«, fragte Susa im Flüsterton, ihren Shot Guard Sakurai.
»Ich weiß nicht«, sagte dieser und sah zu ihrem Power Forward der irgendwie dämlich daher grinste.
Doch nach einem kurzen Augenblick verfinsterte sich Shirahamas Miene.
»Was zum .... Was soll das Kagami?!«, raunte sie böse.
»Wieso? Ist es etwa nicht richtig zu erkennen?«, fragte die Rothaarige gespielt überrascht.
»Gefallen dir die Fotos nicht, Shirahama-san?«, fragte nun Momoi scheinheilig.
»Wann hast du die gemacht?«, fragte Shirahama wütend und nun sah die hübsche Japanerin nicht mehr ganz so hübsch aus, mit ihrer vor Wut verzerrten Miene.
Da drückte die Fotografin einen Knopf auf der Kamera der ihr das Datum und die Uhrzeit anzeigte.
Da fiel der Brünetten alles aus dem Gesicht.
»Du verdammte ...«, knurrte diese.
Momoi lächelte siegessicher, doch die anderen verstanden immer noch nicht um was es ging.
»Also gut, Momoi-san. Was genau ist hier los?«, fragte der Kapitän der Mannschaft ernst.
Da hob Momoi leicht das Kinn und sagte triumphal: »Kagami-chan hat ein paar nette Fotos von ihrem Senpai gemacht.«
»Was für Fotos?«, fragten nun einige.
Daraufhin nahm Kagami ihrem Senpai schnell die Kamera ab, bevor diese auf dumme Gedanken kam und ging auf Imayoshi zu.
Zeigte ihm die Bilder auf den kleinen Monitor auf der Kamera und übergab ihn diese.
Imayoshis Miene verfinsterte sich auf der Stelle.
»Was hat das zu bedeuten? Was machst du da auf den Bildern?«, fragte er.
»Nach was sieht es wohl aus?«, sagte Kagami trocken und verschränkte die Arme vor der Brust.
Da warfen die anderen einen Blick über die Schulter ihres Kapitäns.
»Ist das Wakamatsu- sans Spint?«, fragte Sakurai verblüfft.
»Ja, das ist mein Spint, aber was macht sie da?«, fragte der Center.
Da drückte Kagami ein paar Mal auf einen Knopf und zeigte ihnen ein bestimmtes Bild.
»Das ist ja wohl nicht wahr«, raunten einige empört, wieder andere warfen Shirahama böse und wütende Blick zu.
»Du hinterhältiges Biest, wolltest mir wirklich Zigaretten unterjubeln?«, knurrte Wakamatsu und fixierte sie mit finsterem Blick.
Doch die Journalistin reagierte unerwartet gleichgültig und kühl.
»Für eine gute Story geht man eben auch mal über Leichen«, sagte sie.
»Die kontrollieren doch die Spinte nach dem Spiel und da sie uns zugeteilt sind, werden sie Wakamatsu- san vermutlich darauf ansprechen«, sagte Sakurai nervös. »Sie werden es auf die Mannschaft zurück führen« , doch da hielt Kagami bereits etwas in der Hand. Es war eine kleine Schachtel.
»Werden sie nicht«, sagte diese und drückte Shirahama die Schachtel Zigaretten in die Hand.
»Du hast nun die Wahl. Entweder die Fotos landen bei der Schulleitung, oder du übergibst den Journalisten- Club an Kaiou Suki- san«, sagte Momoi herausfordernd.
Die Brünette starrte auf die Schachtel in ihrer Hand und knirschte mit den Zähnen.
»Dieses Mal habt ihr mich ja kräftig dran bekommen«, sagte sie schief grinsend. »Und das du mich so hintergehen würdest, damit hab ich wirklich nicht gerechnet«, sagte sie nun zu Kagami.
»Ich hab dich nicht hintergangen, du wolltest auf Kosten anderer Lügen verbreiten und die Jungs ins schlechte Licht rücken. Das Einzige was ich wissen will, ist warum? Wieso hast du mich so penetrant auf die Jungs vom Basketball- Club angesetzt?«, fragte die Rothaarige. Da schnaufte Shirahama kurz auf.
»Wegen ihm« und zeigte auf den Kapitän der Mannschaft.
»Wegen Imayoshi?«, fragte Wakamatsu verblüfft und auch die anderen sahen nicht schlecht aus der Wäsche.
»Ja. Ich könnte jeden Jungen haben, aber ausgerechnet DU ignorierst mich.«
Nun waren die Anwesenden ziemlich perplex.
»All das, weil du verknallt bist?«, sagte Momoi fassungslos.
»Seit dem ersten Jahr der Oberschule, gehen wir in die gleiche Klasse und nie hat er mich auch nur angesehen«, sagte sie und ballte die Fäuste. Ihr war deutlich anzusehen das sie mit den Tränen rang.
»Du hättest mich auch einfach ansprechen können und nicht die ganze Mannschaft in Verrufung bringen zu müssen«, sagte der Brillenträger ernst und gab Kagami die Kamera zurück.
»Wie verzweifelt kann man sein«, stöhnte Kaiou genervt auf. »Die sollten das nun unter sich regeln. Ich denke sie hat ihre Lektion gelernt.«
»Wohl wahr«, sagte Momoi und sah Kaiou eindrücklich an. »Und du vergiss nicht was abgemacht war. Du leitest nun den Journalisten- Club, also schreib auch die Tatsachen des Spiels und nicht irgendwas erfundenes.«
»Abgemacht ist abgemacht. ... Momoi-chan«, sagte sie giftig lächelnd und ging mit ihren eigenen Aufzeichnungen davon.
Als sich die Situation beruhigte und die Meisten fassungslos mit dem Kopf schüttelnd gegangen waren, blieben nur noch eine Handvoll Schüler bei Momoi.
»Da habt ihr sie aber gut drangekriegt«, sagte Wakamatsu triumphal.
»Hast du denn jetzt überhaupt richtige Fotos vom Spiel?«, fragte Sakurai vorsichtig.
»Die hab ich Momoi kurz nach dem Spiel gegeben. Aus Angst das mir Shirahama aus Wut die Kamera zerschlägt«, sagte die Rothaarige und daraufhin hob Momoi eine kleine Speicherkarte hoch.
»Die Fotos von Shirahama lösch ich sobald ich an einen PC komme.«
»Wieso? Behalt sie lieber«, sagte Kaiou, doch Kagami schüttelte den Kopf.
»Sie hat ihre Strafe bekommen, die Fotos werden gelöscht.«
»Spielverderberin«, brummte die Blauhaarige.
Da räusperte sich plötzlich jemand und leicht verlegen kratzte der Center der Mannschaft sich am Hinterkopf.
»Nun, ... ich denke ich muss mich bei dir bedanken«, sagte Wakamatsu. »Wenn der Coach die Zigaretten bei mir gefunden hätte, ... wer weiß was mir geblüht hätte. Und der Mannschaft...«
»Hey, ... es ist in Ordnung«, sagte sie abwinkend und steckte ihre Kamera zurück in die Tasche. »Vergiss es einfach und sei froh das du sauber aus der Sache rausgekommen bist.«
Und ohne weitere Worte ging die Fotografin einfach los.
Doch weit kam sie nicht, denn um die Ecke stand bereits der Power Forward der Mannschaft, angelehnt an der Wand.
»Dir ist schon klar, dass sie dich jetzt richtig fertig machen will, oder?«, sagte er schief grinsend.
»Ja und?«, fragte sie Schulterzuckend.
»Was hast du für Fotos vom Spiel gemacht?«, fragte Aomine nun ernst.
»Kein Sorge, du bist auf keinem drauf. Ich weiß mittlerweile das du Fotos hasst. Ich hab auf deine "Privatsphäre" geachtet, ob die anderen Fotografen das ebenso gemacht haben, kann ich dir nicht sagen.«
Daraufhin nickte er kurz mit dem Kopf.
»Das war aber nicht sehr sicher von euch geplant«, sagte er nun.
»Wieso? Was meinst du damit?«, fragte sie und zog die Stirn kraus.
Da stieß der Blauhaarige sich von der Wand ab und drückte ihr etwas in die Hand.
»Pass auf das Satsuki keine Beweise liegen lässt, sonst sitzt ihr beide noch beim Rektor« und ging einfach weiter.
Nervös öffnete sie die Hand und sah den Zettel in dieser. Momoi hatte tatsächlich den "Brief" liegen lassen auf dem sie Kagami in ihren Plan einweihte.
Ihr Herz machte einen erleichterten Sprung, hatte er ihr gerade wirklich den Arsch gerettet? ... Schon wieder?!


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