Servus meine fleißigen Leser,
In diesem Kapitel geht es wie gewohnt hektisch zu. Und Kagami-chan wird richtig unausstehlich, zickig und beschimpft wüst die Leute, hach jaahhh ....
Das wollte ich unbedingt mal mit einbauen und es hat so schön gepasst, vielleicht wird sie einigen ganz plötzlich unsympathisch xDD wer weiß ...
Angestaute Wut braucht halt ein Ventil und da ist einem jeder Recht der gerade auftaucht xD.
Bei diesem Kapitel hat mich maßgeblich dieses Lied bekleidet (in Dauerschleife, vor allem zum Ende des Kapitels hin), zumal ich auch die Spiele -Reihe total feier xD Jahhaa.... *Shepard-&- Garrus- Vakarian-Fan-Fahne schwenk*. Jetzt hab ich mich geoutet. Ja ich kleine Zockerin, erwischt.
Vielen Dank für's lesen und viel Spaß :)
Jo
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Der Montag darauf war für keinen besonders leicht. Die ganze Situation war bis zum zerreißen angespannt und dass Aomine und Kagami-kun eine „kleine" Auseinandersetzung hatten erfuhr natürlich auch Momoi recht schnell, durch Kaiou. Jedoch hielten die beiden Mädchen es für besser, vorerst ihrer Freundin nichts davon zu erzählen. Umso weniger, oder umso später sie es herausfand, desto besser war es. Vermutlich würde es nur noch mehr Ärger geben, wenn der Rotschopf davon wusste. Aber so eine Heimlichtuerei zu veranstalten kam beiden nicht richtig vor. Dennoch behielten sie es vorerst für sich.
Leider ahnte keiner der beiden, dass sich auch jemand zu Kagami-chan aufmachte, während Momoi sich bei den Jungs der Basketballmannschaft befand und Kaiou sich im Journalistenclubraum aufhielt und selbst unerwarteten Besuch bekam.
Mit einem zaghaften Klopfen machte die Person hinter der Tür auf sich aufmerksam, erst als Kaiou ein gestresstes „Herein" blaffte öffnete sich die Tür und eine der Senpais kam herein. Zunächst sah Kaiou überrascht auf und legte dann skeptisch dreinschauend die Stirn in Falten.
»Was willst du denn hier?«, fragte sie unfreundlich, da dieser Senpai einer von Shirahamas Klassenkameradinnen war. Verstohlen wagte die Braunhaarige noch einen Blick in den Gang und vergewisserte sich, dass sie niemand hatte reingehen sehen, ehe sie die Tür hinter sich schloss.
»I- ich ...«, begann der Senpai zögerlich und rieb sich nervös die Hände. »Ich muss dir was sagen.«
Erwartungsvoll, aber mit einer gesunden Portion Misstrauen lehnte sich die Blauhaarige in ihrem Stuhl zurück.
»Dann mal los?«
»Es geht um die Basketballmannschaft, um euch und um deine Freundin Kagami«, begann die Braunhaarige.
»Das konnte ich mir schon denken, da du bei dieser Mistkröte Shirahama in die Stufe gehst«, knurrte die Jüngere.
»Ja, aber ... Moment, ich sollte vielleicht anders anfangen«, entgegnete sie und massierte sich nun die Nasenwurzel, während sie ihre andere Hand in die Hüfte stemmte, nur um diese Hand wieder zu lösen und damit herum zu fuchteln.
»Es ist so, Shirahama plant da ein echt fieses Ding und ... naja, sie hat mir alle Einzelheiten erzählt.«
Nun war es ehrliche Überraschung, die sich in Kaious Gesicht zeigte. Behauptete sie gerade ernsthaft, Shirahama hätte ihr ALLES gesagt?!
»Dass Shirahama Schuld an dem Tumult ist, wegen dem sich der Power Forward der Seirin-High und Aomine an die Gurgel gehen, weiß ich bereits«, entgegnete die Journalistin trocken.
»Wie bitte?«
»Tu doch nicht so überrascht.«
»Das wusste ich wirklich nicht, sie sprach davon euch die Prüfungsergebnisse unter zu schieben, mit keiner Silbe hat sie erwähnt, die Power Forwarde aufeinander zu hetzen. Es war immer nur die Rede davon, dem Basketballclub und dem Journalostenclub einen Denkzettel zu verpassen, wobei sie ihr besonderes Augenmerk auf dich, Momoi und Kagami gelegt hat.«
Nun war Kaious Aufmerksamkeit vollends geweckt und sie beugte sich in ihrem Stuhl nach vorne, während sie mit einer Hand bedeutete, dass sich der Senpai ebenfalls setzen sollte.
»Du behauptest, dass sie uns wirklich die Prüfungsergebnisse unterjubeln will?«
»Nicht direkt euch, sondern den Startern der Basketballmannschaft, ihr solltet die Bösen sein, welche die Ergebnisse besorgt haben.«
»Damit würde sie nie durchkommen. Außerdem, wie würde sie das anstellen wollen?«, hinterfragte Kaiou diesen, zugegebenen perfiden Plan, aber er hatte Schwachstellen.
»Ihr Vater ist im Schulvorstand und seine Stimme hat verflucht viel Gewicht, er würde seiner Tochter alles glauben. Wenn Shirahama-chan euch die Unterlagen unterschiebt und anschließend zur Schulleitung geht, wird man ihr einen Orden verleihen, weil sie euch „überführt" hat und sie hat, was sie wollte. Die Genugtuung, dass alle, die ihr so übel mitgespielt haben, einen riesen Denkzettel bekommen.«
»Auf Betrug steht „Verweis", „Suspendierung" und Ausschluss an den Prüfungen. Wir bekommen im Schlimmstfall keinen Abschluss! Und die Senpais des Basketball- und Journalistenclubs auch nicht. Sie wird unmöglich über so viele Leichen gehen wollen.«
Doch die Ältere nickte mit bedauernder Miene.
»Sie hegt auf alle eine riesen Groll und Imayoshi-kun und Susa-kun wird es mit am heftigsten treffen, weil die kurz vor den Abschlussprüfungen stehen.«
Fassungslos über das, was die Blauhaarige soeben erfahren hatte, fuhr sie sich mit ihren Händen durch die Haare und lehnte sich wieder zurück.
»Das glaub ich ja nicht. Dieses Miststück«, raunte Kaiou, doch dann wandte sie das Wort wieder an den Senpai. »Aber warum erzählst du mir das alles? Was hast du da für einen Nutzen? Oder gehört das mit zu eurem Plan, einen falschen Plan als Köder auszulegen?«
Abwehrend hob die Braunhaarige die Hände.
»Wenn ich ehrlich bin, ... es gefällt mir nicht, was Shirahama da veranstaltet. Seit dem Vorfall, hetzt sie die anderen Schüler nur noch auf. Es ist einfach nur noch anstrengend zur Schule zu kommen, weil alle am Rad drehen und keiner so wirklich bescheid weiß. Es nervt mich und auch wenn ich Shirahama fürchte, weil sie eben so hinterhältig ist, ... ... ich musste es dir einfach sagen. Es wird langsam zu krass, es nimmt alles überhand. Sie kann nicht zwei Clubs gleichzeitig in Verrufung bringen, weil sie in ihrem Stolz gekränkt wurde. Immerhin hat sie es sich selbst zuzuschreiben. Sie wollte doch Wakamatsu die Zigaretten unterschieben.«
»Woher weißt du das denn?«, wollte Kaiou nun wissen.
»Das hat sie mir auch erzählt«, gestand der Senpai schließlich und sah betreten zur Seite. »Ich hätte auch eingreifen können, aber wie gesagt, ... es ist schwer sich gegen sie zu stellen. Daher habt ihr drei Mädchen vor allem, meine Hochachtung.«
»Ok, nehmen wir mal an, ich würde dir das glauben, was genau hat sie geplant?«
»Angeblich ist ein anderer Schüler aus unserer Stufe ihr einen Gefallen schuldig, er gehört zur Hofaufsicht und hat daher die Berechtigung sich im Lehrerzimmer aufzuhalten. Er sollte die Ergebnisse besorgen und ein anderer Schüler sollte sie kopieren. Die Kopien wären sporadisch in den Taschen oder Spinten der Clubmitglieder gelandet und ihr hättet die Originale bekommen.«
»Scheiße«, raunte Kaiou. »Sie hätte einwandfreie Beweise geschaffen um uns so dran zu kriegen, da hätten wir unsere Unschuld noch so beteuern können.«
Bestätigend nickte die Braunhaarige und fuhr fort.
»So ist es. Und wie gesagt, da ihr Vater ein hohes Tier ist, fühlt sie sich unantastbar.«
»Diese elende ... mir würden haufenweise Wörter für sie einfallen«, knirschte Kaiou mit den Zähnen.
Jedoch sah sie der Älteren an, dass diese noch etwas loswerden wollte.
»Gibt es noch etwas, was ich wissen sollte?«, hakte die Journalistin nach.
»Ich hab da noch ein paar Fragen.«
»OK?«
»Du sagtest vorhin, dass sich Aomine mit jemandem geprügelt hätte?«
Genervt seufzte Kaiou und nickte.
»Der Power Forward der Seirin- High?«
Erneutes nicken von Seitens Kaiou.
»Kagamis Bruder, oder?«, fragte sie etwas wehmütig.
»Ja, er fand das Ganze gar nicht lustig«, sagte sie ernst.
»Kann ich mir denken. Weiß sie es schon?«
»Was? Dass die beiden sich die Köpfe einschlagen, wegen der Gerüchte, die deine Freundin in Umlauf gebracht hat? Nein, um Himmelswillen! Wer weiß, wie sie reagieren würde?! Das ist unverantwortlich.«
»Ihr Bruder soll ja ein richtiger Hitzkopf sein.«
»Und sie ist sein Zwilling, zähl mal Eins und Eins zusammen«, brummte die Jüngere. »Aber wieso fragst du eigentlich danach?«
»Ich hab auch einen Bruder ... und die neigen manchmal dazu etwas ..., über zu reagieren und man sollte den Beschützerinstinkt nicht unterschätzen. Ich geb dir den Rat, ein oder am besten beide Augen fest auf ihren Bruder zu richten, das kann sonst ganz übel enden. Und ich könnte nur schwer mit dem Gedanken leben, es gewusst zu haben, wenn es schon passiert ist.«
»Wie du meinst«, gab Kaiou nüchterner zur Antwort, als sie wollte. Langsam erhob sich der Senpai und ging zur Tür.
Auf halbem Weg drehte sie sich noch einmal um und lächelte zum ersten Mal, seit sie hereingekommen war, leicht.
»Pass auf dich und deine Freunde auf, und vor allem auf den Club. Es wäre schade, wenn er geschlossen wird, nur wegen so einem Mist. Jetzt wo es wieder Spaß macht, die Schülerzeitung zu lesen.«
Da kam nun auch Kaiou nicht um ein leichtes Lächeln herum.
Als die Ältere fast durch die Tür war, rief Kaiou ihr noch ein: »Hey!«, nach, woraufhin der Senpai innehielt und sie fragend ansah.
»Danke«, sagte Kaiou schließlich ehrlich dankbar, für diesen mutigen Schritt, den sie gegangen war.
Ein kurzes Nicken und ein zaghaftes Lächeln, dann war die Schülerin wieder verschwunden.
Währenddessen lag Kagami-chan nichtsahnend in einem Gestrüpp und kämpfte mit den kleinen Zweigen, die ihr in den Haaren hingen. Sie musste unbedingt mal wieder zum Friseur. Ihre Haare nervten sie so langsam aber sicher. Wieso hatte sie sich diese überhaupt wachsen lassen? Es war unpraktisch und Nerv raubend. Weiter schob sie sich vorwärts, da der Boden noch zu aufgeweicht war, war dies alles andere als leicht. Aber was tat man nicht alles für ein paar schöne Fotos? Als sie sich durch den Strauch gekämpft hatte, musterte sie mit freudiger Erwartung den hohlen Stamm, der hinter der Hecke stand. Wenn sie Glück hatte, gab es da ein paar Spinnen, oder Käfer. Langsam ging sie auf den Stamm zu und holte ihre Kamera aus der Tasche. Das war die Gelegenheit, ihre neue Errungenschaft aus zu probieren. Am Wochenende war das Wetter einfach nicht gut genug gewesen, aber jetzt wo sich die Regenwolken mal eine Pause gönnten, nutzte sie sofort die Gelegenheit. Sofort als sie zu Hause ankam, schlüpfte sie in bequeme Kleidung und machte sich sogleich wieder davon. Das musste man einfach ausnutzen, das dieser verregnete, hässliche Herbst, sich mal von seiner schönen Seite zeigte, auch wenn es noch immer trüb war und sich der nächste Regenguss anmeldete.
Das Wetter ignorierend, ging sie in die Hocke, sah konzentriert durch den Sucher ihrer Kamera und stellte das Bild scharf, auf die Spinne, die dort ihr Netz webte. Doch ein lautes Knacken neben ihr, ließ sie heftig hoch schrecken. Erschrocken sah sie zu der Person hinauf und richtete sich wieder auf.
Genervt bedachte sie den Störenfried mit einem bösen Blick.
»Grüß dich. Stör ich?«, sagte der Junge scheinheilig und lächelte sie smart an.
»Hi und JA!«, antwortete sie unfreundlich.
»Hey, du brauchst nicht gleich so bissig werden«, entgegnete er immer noch lächelnd und hob abwehrend die Hände.
Ich kann ja mal bissig werden, knurrte ihr kleines inneres Ich und krempelte die Ärmel hoch.
»Hast du dich verlaufen?«, fragte sie abfällig und packte ihre Kamera wieder ein. Das der Typ so ohne Weiteres aufgetaucht war, passte ihr so gar nicht, aber er kam ihr eigenartig bekannt vor.
»Nein, ich hab mich nur gefragt, wer in diesem Busch herum kriecht und bin auf dich gestoßen, aber sag mal ... du bist doch diese Kagami, oder?«
DIESE? Junge, ich beiße nicht nur, ich kratze und trete auch!
»Ja, genau und wer zum Henker bist du?«
Doch er überging einfach rotzfrech ihre Frage und begann aus dem Nähkästchen zu plaudern.
»Das war nicht weiter schwer zu erraten, erstens gehen wir auf die selbe Schule und zweitens, siehst du deinem Bruder echt verflucht ähnlich.«
Ach, nicht schon wieder ein Senpai. Langsam wird es nervig.
»Toll, noch was, oder kann ich gehen?«
»Na was denn? Hast du schlechte Laune? Das liegt aber nicht daran, dass dein Bruder und dein Ex Stress hatten, oder?«
Fragend und skeptisch legte sie die Stirn kraus.
»Welcher Ex?«, überlegte sie fieberhaft laut. »Und wieso sollte mein Bruder mit irgendwem Ärger haben?«
»Jetzt tu doch nicht so scheinheilig, ich hab es selbst gesehen. Am Sportplatz. Dein Bruder ist ja richtig auf Aomine losgegangen.«
DAS MEINT ER MIT „EX"!!!
»Pass mal auf, ich erklär es auch so, dass sogar DU das verstehst. Ich hatte nichts mit diesem Arsch und es wird auch nie was sein. Also steck dir deine scheiß „Gerüchte" sonst wo hin.«
»Was denn so kratzbürstig? Ausnahmsweise ist es kein Gerücht, ich hab es ja gesehen. Deine kleine Blauhaarige Freundin, von der Schülerzeitung, war auch da. Kaiou heißt sie, oder?«
Mit bösem Blick fixierte sie den Jungen, der vor ihr stand. Wieso behauptete er solche Sachen? Kagami-kun hätte ihr das doch sicherlich gesagt, ... und Kaiou auch. Oder?
Verunsichert schob die Fotografin sich an ihm vorbei.
»Was denn? Nimmst du jetzt Reißaus?«
»Fick dich, Arschloch!«, knurrte sie und ließ ihn stehen.
Das war doch nicht sein Ernst, oder? Die beiden würden sich nie prügeln, ... dafür gab es gar keinen Grund, außer jemand hatte gequatscht und es Kagami-kun verraten.
Selbstgefällig grinsend blieb der Senpai allein zurück, doch da kam schon die Stilikone vom Dienst um die Ecke und klopfte ihm auf die Schulter. Dass er den Streit wirklich rein zufällig gesehen hatte, war besser als ein Sechser im Lotto und natürlich ließ er es gleich bei Shirahama verlauten, die das Ganze schon wieder für sich nutzte. Wenn sie den Rotschopf richtig einschätzte, würden schon bald richtig die Fetzten fliegen. Ihr Klassenkamerad hatte seinen Part gut erledigt. Salz in die Wunde gestreut und Gift ausgelegt, nun dauerte es nicht mehr lange, bis einer von ihnen daran starb.
Als sie schließlich zu Hause war ließ ihr die Behauptung, dass die beiden Power Forwarde sich geprügelt hätten und Kaiou Zeugin war, einfach keine Ruhe. Planlos ging sie in ihrem Zimmer auf und ab.
Verdammt! Ist doch egal was der Typ behauptet!, motzte ihr kleines inneres Ich und fuchtelte wild mit den Fäusten. Tai hat vielleicht ein wenig zu viel Temperament, aber er würde nie Grundlos auf jemanden losgehen. ... ... wobei ..., vielleicht bildet Aomine eine Ausnahme ..., grübelte ihr Mini-Ich plötzlich und wurde ebenfalls sichtlich unruhig. Nicht nur ihre Miniausgabe wurde unruhig, ihr selbst erging es nicht anders und langsam staute sich auch etwas ganz anderes in ihr auf. Wenn Kaiou davon wusste, wieso hatte sie ihr davon nicht erzählt? Wieso musste sie es ausgerechnet von jemand völlig anderem erfahren? Mit einem Male sprang die Rothaarige auf ihre Tür zu, ein Entschluss war gefasst, sie musste die Sache unbedingt klären, wollte die Wahrheit wissen und sie wusste schon bei wem sie ihre Antwort verlangen würde.
Kaiou und Momoi hatten sich, nach dem Training der Jungs, noch einmal getroffen, denn die Journalistin musste ihr unbedingt die Neuigkeit mitteilen. Sie erzählte ihr den ganzen perfiden Plan, jede Einzelheit, die ihr der Senpai verraten hatte. Fassungslos und auch ein wenig ungläubig schüttelte Momoi den Kopf.
»Das ist ja ein starkes Stück. Das sie so weit gehen würde, ... unfassbar.«
»Ich dachte ja zu Beginn, dass es auch nur eine List ist, du weißt schon, um vom Eigentlichen abzulenken. Aber sie wirkte auf mich nicht wie eine Lügnerin.«
»Die beherrschen das Handwerk der Schauspielerei perfekt, täusch dich da mal nicht.«
»Aber davon mal abgesehen, was machen wir jetzt? Sollten wir nicht lieber zur Schulleitung und es gleich melden?«
»Wenn ihr Vater wirklich so ein hohes Tier ist, werden sie der Sache nach gehen, aber da nichts vorliegt, wird das ein Griff ins Leere. Mehr als das Wort des Senpais haben wir nicht, und wenn sie wirklich so viel „Respekt" vor Shirahama hat, wird sie es nicht wagen, etwas gegen sie zu sagen.«
»Also was machen wir? Warten, bis bei uns die Spinte und Taschen kontrolliert werden?«
»Nein, ... soweit werd ich es nicht kommen lassen«, sagte Momoi mit ungewohnter Ernsthaftigkeit. Wenn es sein müsste, würde sie auch mit falschen Karten spielen, denn was andere können, kann sie schon lange. Doch ehe sie sich weiter über Shirahama aufregen konnten, begann es schon wieder von neuem zu regnen. Genervt seufzte Kaiou auf.
»Ich hab keinen Schirm dabei, nur Tüten.«
»Die tun es vorerst auch.«
Der Rotschopf wusste genau, wo sie ihn finden würde, selbst bei den Wetter, denn da war er ziemlich schmerzfrei. Da der Sportplatz asphaltiert war, sammelten sich erst nach und nach die Pfützen, doch es begann schon wieder zu regnen. War das nur ein solch böses Omen? Wenn sie auf einander trafen, dass es zu regnen begann?
Aber immerhin hatte sie sich nicht getäuscht. Er war wirklich da, aber er spielte nicht. Er saß lediglich auf der Bank am Rand und starrte auf das Feld vor ihm. Es war mehr als offensichtlich, dass ihn etwas beschäftigte, da er geradezu wie hypnotisiert die Regentropfen in den Pfützen beobachtete.
Aber das war ihr gerade ziemlich egal, jetzt wo sie ihn sah, stauchten sich die Wut und Enttäuschung noch mehr. Ohne Umschweife ging Kagami-chan auf ihn zu, erst realisierte er sie gar nicht, bis er schließlich ehrlich überrascht aufsah. Wenn er wohl mit jedem gerechnet hätte, ab nicht mit ihr.
»Was sollte der Unsinn?«, fragte sie ohne weitere Zeit zu verlieren. Ein rauer Unterton begleitete diesen kurzen Satz.
»Was genau meinst du?«, fragte er. Aomine spielte den Gleichgültigen noch immer hervorragend. Aber das ließ sie ihm dieses Mal nicht so einfach durchgehen.
»Das du mich behandelst wie den letzten Abschaum, lass ich dir durchgehen, aber sich mit meinem Bruder zu prügeln, geht eine Spur zu weit. Also frag ich dich nochmal, was sollte das?«
Ihr Gemüt war sichtlich erhitzt, aber sie schrie ihn nicht an. Im Gegenteil, es war beängstigender, wenn sie so verdammt ruhig und relativ kontrolliert blieb. Denn da ließ das Donnerwetter nicht lange auf sich warten.
Augenblicklich verfinsterte sich Aomines Miene.
»Zu einer Auseinandersetzung gehören immer zwei, also geh nicht mir, sondern deinem verdammten Proll von Bruder auf die Nerven.«
»Hat er dich zuvor auf irgendeine Weise provoziert, oder du ihn? Was ich dir fast zutrauen würde.«
Da platzte dem Power Forward der Kragen, mit einem Satz war er aufgesprungen und baute sich bedrohlich vor der Rothaarigen auf. Doch diese war selbst so wütend, dass sie sich nicht einschüchtern ließ, selbst wenn er größer war als sie.
»Diese scheiß Anschuldigungen, gehen mir so was von auf die Nerven, das glaubst du gar nicht. Wieso bin ich eigentlich immer der Buhmann, wenn irgendwas los ist? Bin ich jetzt der Arsch für Jedermann und alles, oder was?!«, knurrte er bedrohlich.
»Demnach«, entgegnete sie ebenso gereizt. »Sag mir einfach was der Grund war, dass ihr euch so gefetzt habt.«
»Ach scheiß drauf!«, entgegnete Aomine und wank ab.
»Ihr werdet euch wohl kaum aus Spaß an der Freude geprügelt haben«, sagte sie schließlich und sie klang fast ein bisschen mitleidig. »Glaubst du mir ist das Veilchen entgangen? Ich hätte nur nie drauf gewettet, dass es von Tai ist.«
Da schnippte er wieder zu ihr herum.
»Doch, dass ist es und das nur, weil irgendjemand dummes Zeug in Umlauf bringt. Ich bin es leid! Seit du auf unserer Schule bist gibt es nur noch Ärger.«
»Ach, bin ich jetzt Schuld dran? Na, sehr schön«, spie sie ihm entgegen. »Klar, eigentlich kann nur ICH das Problem sein, oder?«
Der Regen fiel hart auf beide herab, wieder standen sie an diesem Punkt. Völlig durchnässt und in Rage.
»Ach, vergiss es, OK? Vergiss es einfach!«, fuhr der Blauhaarige sie an und wandte ihr nun endgültig den Rücken zu.
»Was soll das? Du wirst doch nicht schon wieder abhauen, oder?«
Doch genau das hatte er vor. Viel zu aufgewühlt war er, dass sie nun auch noch auftauchte und ihm den Stempel des „Bösewichts" aufdrückte, versetzte ihm einen heftigeren Stich, als er geahnt hätte. Gerade von ihr hätte er irgendwie mehr erwartet. Was genau? Wusste er nicht, aber insgeheim ... hatte er stille Erwartungen. Und plötzlich traf ihn völlig unvorbereitet etwas hart am Hinterkopf.
»Was fällt dir eigentlich ein, mich ständig im Regen stehen zu lassen, wie es dir gerade passt?!«, schrie sie ihn an, nachdem eine leere kleine Plastikflasche hart gegen seinen Hinterkopf geknallt war, weil sie diese so fest warf, wie sie konnte. Wieder die Flasche, die achtlos in der Ecke lag und nach der sie einfach im Affekt gegriffen hatte. Die Tränen traten ihr deutlicher denn je in die Augen. Es war ganz offensichtlich blanke Enttäuschung, die sich zeigte und mit Frustration paarte. Sollte es wirklich wieder so enden? Gewisse Dinge einfach unausgesprochen im Raum stehen lassen? Sie hatten es schon einmal bereut, waren sie wirklich so dumm es ein weiteres Mal so ausarten zu lassen?
Wieso es ihm so einen Stich ins Herz versetzte, konnte er nur erahnen. Zwar wandte er sich von einer kurzen Wut gepackt um, doch ihm entglitten die harten finsteren Gesichtszüge, als er ihr in die Augen sah.
»Mir unterstellst du, dass ich mich zu sehr von dem Gerede Shirahamas verunsichern lasse. Aber du bist nicht anders. Du versteckst dich ebenso, bist genauso verunsichert! Also hör auf mich ständig vorzuführen. Ich bin deine Spielchen leid!«
»Kagami«, entfuhr es ihm ehrlich überrascht.
»Ich bin noch nicht fertig mit dir!«, unterbrach die Rothaarige ihn. »Wieso mimst du den Gleichgültigen, wenn es dir nicht egal ist?! Kannst du mir das mal sagen? Wenn du mich so sehr hasst, mach es mir nicht so schwer!!«
Nun wurde es ihm langsam zu bunt. Ohne Vorwarnung überbrückte er den Abstand zu ihr und griff sie etwas grober an den Oberarmen. Erschrocken sah sie ihn an und zog die Schultern hoch.
»Was glaubst du eigentlich, warum ich das mache? Glaubst du wirklich es wäre Antipathie, oder weil es mir Spaß macht?«, fragte er gefährlich ruhig und fixierte sie mit seinem Blick. Fragend sah Kagami-chan ihn aus ihren dunkelroten Augen an, was versuchte er ihr damit zu sagen?
»Ich verstehe, dass du wütend bist und ich kann es auch nachvollziehen, dass da etwas Enttäuschung mit drin steckt, aber hast du überhaupt eine Ahnung, wie es mir dabei geht, ... ?«
»Etwas?«, fuhr Kagami-chan ihm spottend ins Wort und hob eine Braue. Es überraschte sie selbst, dass sie so reagieren konnte, in Anbetracht der Situation, in der sie sich gerade befand.
»Kagami«, knurrte der Blauhaarige bedrohlich, in ihm kochte langsam die gesammelte Wut hoch. »Zwing mich nicht dazu, es deutlicher zu machen.«
»Noch deutlicher? Gibt es bei dir denn nach Verachtung und Ignoranz noch eine Steigerung?«
»Ich verachte dich nicht!«, entfuhr es ihm nun etwas forscher. Als sie spürte, dass sich sein Griff noch mehr festigte versuchte sie ihn von sich zu drücken.
»Doch, genau das tust du, sonst würdest du dich nicht andauernd so scheiße mir gegenüber verhalten und auch noch meinen Bruder mit reinziehen«, ein weiteres Mal drückte sie ihn bestimmend von sich. »Und jetzt lass mich los.«
»Warte.«
»Nein, werde ich nicht. Lass mich los!«, knurrte nun die Rothaarige. Da entglitt ihm nun vollends seine Beherrschung, aber er ließ sie nicht los.
»Was zum Teufel willst du von mir hören?!«, fuhr Aomine sie ungehalten an.
»Wie wäre es mit der Wahrheit?«, spie sie ihm entgegen, doch darauf konnte er einfach nicht antworten. Nicht ohne sich der Folgen bewusst zu sein. Nach einer gefühlten Ewigkeit der plötzlichen Wortkargheit, deutete Kagami-chan sein Schweigen als eine deutliche Antwort. Kopfschüttelnd blickte sie dem Basketball-Ass tief in die Augen.
»Du bist das Letzte«, raunte sie, startete erneut einen Versuch und schob ihn von sich.
»Kagami, warte mal«, erneut packte er ihren Arm, als sie schon halb an ihm vorbei war. Doch dieses Mal drehte sie sich ihm entgegen und sogleich folgte ihre Hand, mit der die Fotografin ihm eine schallende Ohrfeige verpasste. Perplex ließ Aomine von der Rothaarigen ab und wich sogar einen Schritt zurück.
»Lass mich in Ruhe, ich bin mit dir fertig«, fauchte sie bedrohlich leise und nun war es an ihr, ihn im Regen stehen zu lassen.
Der Regen war echt fies, sich schützend eine Tüte über den Kopf haltend rannten die zwei Mädchen durch den Regen, auf die Treppe zu, die zu ihrem Viertel führte, doch etwas veranlasste die Rosahaarige und die Journalistin dazu inne zu halten. Schlagartig verlangsamten sie ihre Schritte und gingen vorsichtig auf die Person zu, die zusammengesackt auf den ersten Stufen saß. Kurz warfen sie sich einen fragenden Blick zu, ehe sie auf sie zugingen.
»Hey, was ist los? Wieso weinst du?«, fragte Momoi einfühlsam und legte ihr behutsam eine Hand auf die Schulter. Erschrocken sah die Angesprochene auf und fuhr sich mit dem Ärmel schnell übers Gesicht, doch es war ohnehin unnütz, da der Regen noch heftiger einsetzte.
»Ich wein doch nicht«, versuchte die Rothaarige zu scherzen und schniefte noch einmal kurz, bevor sie ein falsches Lächeln aufsetzte.
»Lügen zählt nicht zu deinen Stärken«, kommentierte ihre Freundin und sah sich prüfend um.
»Ach es ist nichts«, wank Kagami-chan ab.
»Lass mich doch spaßeshalber drauflosraten«, begann die Managerin und strich sich, die nun nass gewordenen, Haare aus dem Gesicht. »Dai-chan?«
Scheiße, das war voll ins Schwarze!! Bedrückt zuckte die Rothaarige mit den Schultern.
»Kann sein.«
»Schon gut. Was ich schon wegen dem geheult hab«, tröstete Momoi sie.
»Man, der hat's drauf, dass muss man ihm lassen«, brummte Kaiou sarkastisch und verschränkte die Arme vor der Brust. Nun war es auch egal, ob sie nass wurden, die Plastiktüte hatte ohnehin nicht viel geholfen.
»Ach, das war nichts. Ist halt gerade etwas dumm gelaufen«, behaarte die Rothaarige weiter und starrte auf ihre zitternde Hand, mit der sie ihn gerade geschlagen hatte.
Langsam setzte sich nun auch Kaiou neben sie auf die Stufen, die Tatsache ignorierend, dass nicht nur ihre Jeans nass werden würde.
»Ich weiß nicht, was vorgefallen ist und weil du nicht darüber reden willst, will ich dir mal was erzählen«, begann die Journalistin ernst. »Egal was gerade passiert ist, es war nicht ohne Grund. Shirahama heckt schon wieder irgendeinen Mist aus und er hängt vermutlich tiefer drin, als ihm lieb ist.«
»Ganz toll, hetzt sie mir schon Aomine auf den Hals?«, entfuhr es Kagami-chan knurrend und ein leicht wütender Unterton machte sich bemerkbar.
»Nicht ganz«, mischte sich nun auch Momoi ein. »Dai-chan hat da neulich etwas anklingen lassen, was mir nicht gefallen hat.«
»Und ihr Companion hat mir auch ein paar Sachen erzählt«, sagte nun auch die Blauhaarige.
Fragend blickte die Fotografin abwechselnd zu Kaiou und wieder zurück zu Momoi.
»Shirahama scheint ihn wohl irgendwie zu bedrängen.«
»Du meinst sie macht sich an ihn ran?«, fragte der Rotschopf skeptisch.
»Nein, ich meine damit, dass sie ihm wohl irgendetwas gesagt hat, damit er sich von dir fern hält und glaub mir, Tomoe steckt auch bis zu ihrem hochtoupierten Locken mit drin.«
»Und wieso sollte sie das machen?«, fragte sie nun, doch die Antwort folgte auf dem Fuße und nicht von Kaiou oder Momoi.
»Sie wollte euch die Testergebnisse der Zwischenprüfung unterschieben, oder zumindest die Beschaffung dieser.«
Überrascht wandten sich die drei Mädchen dem Power Forward entgegen und blickten ihn überrascht an. Er wirkte ungewohnt ernst und angespannt, als er langsam auf sie zuging.
Doch da war Kagami-chan schon aufgesprungen und blickte ihn finster an.
»Ach? Und du meinst das rechtfertigt dein Verhalten? Was hat das bitte damit zu tun, dass du mich wie den letzten Dreck behandelst?«
»Alles«, gestand der Blauhaarige und atmete kurz durch. »Sie hat gedroht die Mannschaft in eine schlechtes Licht zu rücken, wenn ich mich weiter mit dir abgebe.«
»Du hast das für die Mannschaft gemacht?«, fragte Momoi angenehm überrascht, doch als er den Kopf schüttelte runzelte sie die Stirn.
»Wie gesagt, sie hat damit gedroht euch die Ergebnisse unterzuschieben«, sagte der Power Forward schulterzuckend. »Und da hat sie mich irgendwie in eine Zwickmühle gebracht und die Mannschaft gleich mit hineingezogen.«
»Dieses vermaledeite Miststück«, knurrte Kaiou und ballte die Fäuste. »Ich fasse es nicht, wie hinterhältig dieses Weibsbild ist. Der ist aber auch gar nichts heilig. Also hatte der Senpai, der mir das gesteckt hat Recht gehabt.«
»Davon mal abgesehen hast du es nicht für nötig gehalten, es mir einfach so zu sagen? Nein, da musst du so einen Aufstand proben?«, fragte die Fotografin mit hochgezogenen Augenbrauen, man sah ihr ja förmlich an, dass es in ihr brodelte.
»Ich wollte es dir vorhin erklären, aber du lässt mich ja nicht zu Wort kommen«, entgegnete er kühl.
»Tja, vielleicht wäre es mir einfacher gefallen, wenn du ehrlich gewesen wärst. Vielleicht wäre ich sogar bereit gewesen dir zu glauben, aber jetzt ... unter den Umständen?«, sagte sie Kopfschüttelnd. »Wohl eher nicht.«
»Du bist aber auch schwer von Begriff«, knurrte er wütend.
»Ha-chan, lass ihn ausreden«, beschwor Kaiou ihre Freundin ruhig. »Ich wüsste gerne, was noch an der Sache dran ist.«
»Mir ist das gerade scheiß egal!«, fauchte die Rothaarige sichtlich wütend und machte einen bedrohlichen Schritt auf den Power Forward zu, was Kaiou und Momoi dazu veranlasste sich weitere Kommentare zu verkneifen. »Es ist einfach nur scheiße von dir, so auf den Gefühlen anderer herum zu trampeln. Ich bin vielleicht etwas Begriffsstutzig in der Hinsicht, nicht der mega Vamp und auch nicht die Einfachste, aber ich bin nicht so verdammt egoistisch, narzisstisch, böswillig und unehrlich wie DU!! Es kotzt mich einfach nur noch an!! Lass mich in Ruhe!«, fuhr sie ihn weiter an und stapfte davon, selbst Momoi und Kaiou konnten sie dieses Mal nicht aufhalten, es war vielleicht auch besser so, sie war einfach zu aufgebracht ... und enttäuscht.
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Camera Obscura
FanfictionAlles läuft so schön mit Anlauf gegen den Baum, erst macht Haruka einen Abflug von der Treppe und landet prompt in den Armen eines fremden Jungen, dann verschlägt es sie auf eine Schule und in eine Klasse in der man sie ansieht als wünsche man ihr d...