Sicht von Camille (Mom)
Telefonierend schnitt ich das Gemüse klein und warf es in die Pfanne.
„Ne ne ne, hör du jetzt mal zu. Thanksgiving und Weihnachten solltest du dich hier mal in Kanada blicken lassen."-ich wütend.
„Camille. Ich mach mein Job hier und der ist momentan ziemlich umfangreich. Wir sind einem gefährlichen Drogendealer auf den Fersen und müssen den erst noch erst festnehmen"-mein Mann widersprechend.
„Du musst dennoch nach Hause kommen."-ich
„Ich tue was ich kann"-er.
„Ich weiß wie wichtig dir dein Job ist und wie wichtig er für die Familie, weil du der Haupternährer bist, aber du ebenfalls Vater von zwei Mädchen. Du bist wichtig in deren Leben."-ich.
„Das weiß ich"-er
„Die beiden sind jetzt 16, und du warst 15 Jahre von deren Leben nicht dauerhaft da, wie es ein Vater eigentlich sein sollte. Du hast sie nicht aufwachsen gesehen, und wenn, dann nur in Zeitabständen, die ziemlich groß waren"-ich
„Camille. Bitte hör jetzt auf mir vorzuhalten, was für ein schlechter Vater ich bin. Ich weiß es sehr gut selbst und ob du es glaubst oder nicht, ich vermisse die beiden unbeschreiblich stark"-er.
„Also kommst du demnächst nach Haus? Ich plane auch noch einen Besuch bei meinen Eltern in Italien. Jemand muss auf die beiden aufpassen"-ich.
„Die sind alt genug. Ich kann einfach mitten im Fall abhauen"-er.
„David. Ich meine es ernst. Ich habe zwei Energiebündel, Ernährungsberater und Sportwissenschaftler groß gezogen. Jetzt bist du mal an der Reihe."-ich. Ich hörte sein schallendes Lachen und hatte ein Grinsen auf den Lippen. Es tat gut es zu hören.
„Ich komm bald nach Hause, Schatz. Versprochen"-er und wusste, dass er lächelte. Erleichtert seufzte ich.
„Wo sind Laurie und Ennie?"-er.
„In der Schule. Ich koche gerade für die beiden und hole sie nachher ab"-ich
„Machen sie sich gut?"-er.
„Sie schreiben beide gute Noten und sind in einem von drei Sportprofilen"-ich.
„Ach, die E-Mail von der Schule hab ich auch gelesen. Die haben das eine Sportprofil im 12ten Jahrgang aufgelöst, weil die so schlecht waren, richtig?"-er
„Genau. Ennie und Laurie haben auch ein paar von den in ihrem Profil"-ich
„Ach du scheiße. Und wo sind die anderen Mädchen?"-er
„Auch in dem Profil von den beiden"-ich
„Die armen Lehrer"-David lachend
„Alle nennen das Sportprofil das Chaosprofil."-ich amüsiert.
„Na super. Hoffentlich sind die Noten der beiden akzeptabel."-er.
„Ja. Eigentlich sind beide gut in allen Kursen. Nur Ennie hat Probleme in Geschichte und Laurie in Spanisch"-ich
„Und lass mich raten. Ennie ist super in Spanisch und Laurie in Geschichte?"-er.
„Richtig"-ich.
„Die Begabung für Geschichte hat Laurie von dir und die Begabung für Sprachen hat Ennie von mir"-er lachend. Ich musste auch lachen. Wir schwiegen einige Zeit.
„Schaffst du in den Herbstferien nach Kalifornien?"-ich.
„Ich habe meinem Chef Bescheid gesagt, er wollte mir morgen sagen ob es klappt. Aber zu 80% bin ich da"-er.
„Naja, zumindest etwas, was du zum Familienleben beisteuerst"-ich seufzend.
„Möchtest du meinen Job machen? Dann werde ich Hausmann und koche, wasche und putze den ganzen Tag."-er
„Du hast vergessen, dass du dann auch den Garten machen musst und dich um die Hunde, Hühner und den Bullen kümmern musst"-fügte ich hinzu.
„Ja, das bekomm ich dann auch noch hin"-er.
„Ne, lass mal. Dein Job ist mir zu brutal"-ich.
„Okay. Ich sag dir dann morgen Bescheid wann ich in Kalifornien bin. Wir müssen das Haus dort noch auf aufräumen"-er.
„Ich weiß. Viel Arbeit"-ich
„Musst du die Mädels nicht gleich abholen?"-er. Ich sah an die Wand wo die Uhr hing.
„Oh ja. Wie schnell die Zeit vergeht"-ich.
„Ich liebe dich, Schatz"-David.
„Ich dich auch"-ich und legte lächelnd auf. Ich atmete erleichtert aus. Wie sehr ich ihn doch vermisste. Ich nahm meinen Autoschlüssel und trat raus. Der Herbst war in Kanada angekommen und die stressige Zeit begann. Ich fuhr die sandige Auffahrt runter und sah Henry auf einem seiner Pferde. Mit Hilfe von seinen Hunden trieb er die große Pferdeherde in Richtung seiner Ranch. Er würde die vielen Jungpferde verkaufen. Dann müsste er uns beim Ernten helfen und dem ganzen anderen Kram, der im Herbst anstatt. Es war die anstrengendste Zeit des Jahres.
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Remember Me.
JugendliteraturDenn von Anfang an war eins klar: eines Tages würde ich gehen. Ich würde gehen und nicht wieder kommen. Was ich zurück ließ? So ziemlich alles.