Aufeinander treffen.

939 59 0
                                    


James nahm mich mit in den Club. Ich wusste das Justin und Matthew da sein würden. Es war nicht leicht im selben Raum mit Matthew zu sein, denn er hatte er mir schließlich klar und deutlich ins Gesicht gesagt, er wolle nichts mehr von mir wissen. Jedes Mal wenn ich ihn sah, zog mein Herz sich zusammen. Ich saß an der Bar. Neben mir James und Justin, sich unterhaltend. Mein Blick scannte die feiernde Menge. Etwas abseits Matthew. Bier und drei der Bitches. Schmerz erfüllte meine Magengegend und meine Lunge. Es fühlte sich an, als würde meine Kehle zusammen geschnürt werden. Als ich mit Matthew zusammen war, stritten und liebten wir. Dann trennten wir uns und waren trotz Streitigkeiten uns näher als in der Beziehung. Er war mein Ex und dennoch war er mein bester Freund gewesen. Jetzt, jetzt waren wir gar nichts mehr. Ich hatte immer Kontakt abgeblockt und dann kam Dad um die Ecke mit seinem Verbot. Ich war Schuld daran, dass Matthew von mir nichts mehr wissen wollte und Dad gab diesem noch den letzten Rest. Wenn ich die Bitches so sah, waren sie trotz ihren Tonnen an Schminke schöner als ich. Ich sah augenblicklich auf mein Bier. Alkohol hatte viele Kalorien. Alkohol macht fett. Ich schob die Flasche angewidert von mir weg und stützte meinen Kopf auf meiner Hand auf. Matthew zu sehen, wie er einen fröhlichen Abend verbrachte ohne nur eine Sekunde an mich zu denken tat weh. Das die Bitches, die er damals gehasst hatte, um sich hatte machte es nicht besser.
Meine Aufmerksamkeit ging zur Tür. Die Jungs aus dem Footballteam der anderen Stadt tauchten auf. Der schwarz haarige Alex ging zielstrebig zur Bar und bestellte Cola Whiskey für sich und seine Jungs. Justin und James spannten sich augenblicklich an und wechselten prüfende Blicke.

"Ich geh mal nach meiner Cousine sehen"-Justin Augen rollend und verschwand in der Menge, um seiner Cousine zu sagen, sich von den Neuankömmlingen fern zu halten. James stand vom Barhocker auf und drängelte sich zu Matthew durch. Er raunte ihm irgendwas zu. Matt sah auf die Gruppe um Alex und nickte mit ernster Miene. Ein Bruchteil einer Sekunde landete sein Blick auf mir. Ein fester emotionsloser Blick, der mich mit seiner Grobheit zusammen zucken ließ. Matthew war eines dieser Arschlöcher geworden. Naja, was heißt geworden? Er war immer eins gewesen, nur mir gegenüber hatte er es oftmals nicht gezeigt, doch jetzt gehörte ich zu den Mädchen, denen er diese Fassette zeigte, denn ich war ihm egal.  

Der Abend neigte sich und ich stellte fest, mit welch großer Gruppe Alex angereist war. Sie waren überall und James und Justin genossen deren Anwesenheit keineswegs.
"Ich bin beim Billardtisch"-James gegen 1 Uhr morgens an mich gerichtet und verschwand. Toll. Da stand ich nun allein. An der Wand gelehnt abseits der Tanzfläche. Ich träumte vor mich hin und plötzlich spürte ich einen Arm auf Höher meiner Schlüsselbeine. Er zog mich nach hinten in die nächste Ecke. Vor Schreck konnte ich nichtmal aufschreien. Erst kurz darauf sah ich die Person, zu der der Arm gehörte. Alex.
"Na. Du bist das Schätzchen der Jungs aus'm Zug"-er dreckig grinsend

"Nein"-ich mit bebender Stimme. Mein Herz schlug bis zum Hals.

"Mach mir nichts vor. Komm wir ziehen uns zurück"-er und griff nach meinen Handgelenken. Ich versuchte sie wegzuziehen. 'Traue nie einem Feind', das waren James Worte. Ich kannte Alex nicht, doch da mir James im Vergleich sympathischer war, glaubte ich ihm.

"Lass mich los verdammt!"-schrie ich ihn an, doch niemand merkte es. Schließlich waren alle besoffen. Ich spürte wie meine Wangen brannten. Alex kam mir immer näher und mir fehlte die Kraft mich zu wehren. Zu sehr hatten die letzten Monate an mir gezerrt. Alex hob mich hoch und schleppte mich zu den Sofas. Ich zappelte und schrie, doch er störte sich nicht dran.
"Hör mal auf zu zappeln, muss man dich zu deinem Glück zwingen?!"-er etwas grober und drückte mich auf seinen Schoss.

"Verdammt nochmal! Lass mich in Ruhe"-schrie ich ihn an und versuchte zu treten, zu schlagen oder zu beißen, aber Alex verhinderte alles. Ich bekam Panik, wie immer, wenn ich nicht von allein aus der Enge raus kam. Die Panik schaukelte sich von Sekunde zu Sekunde höher. Mein Puls begann zu rasen und mein Blut schoss durch die Adern. Ich wollte einfach nur noch frei. Ich kniff meine Augen zusammen und zappelte vor mich hin. Ich schrie Alex an, doch auf meine Aktion hin, war seine Reaktion gröberes Festhalten.

"Du bist doch die Prinzessin der Jungs, dann wirst du das wohl kennen"-er amüsiert auflachend.

"Nein. Ist sie nicht"-eine ernste tiefe Stimme, die ich nur zu gut kannte. Ich öffnete nicht die Augen, sondern spürte wie Alex mich zur Seite schubste und ich die halbe Kraft des Schlages abbekam. Dann hörte ich wie Alex jemanden an brüllte und hörte einen dumpfen Schlag. Endlich wurden meine Arme frei und Blut konnte wieder in meine Hände fließen. Unmittelbar danach nahm ich unvorstellbare Schmerzen in meinen Armen wahr. Dann wurde ich hoch gezogen, doch meine Beine trugen mich kaum. Ich zitterte und heiße Tränen liefen meine Wangen runter. Eine zweite Person kam und beschimpfte Alex.
"Ey. Steh auf!"-Matthews tiefe Stimme klang bestimmend. Ich versuchte, aber es ging kaum. Genervt aufseufzend hob er mich hoch und trug mich raus zu seinem Auto. Er setzte mich auf der Autohaube ab und sah sich im Licht der Straßenlaterne meine Arme an, welche an einzelnen Stellen blau anliefen.

"Matt"-hauchte ich plötzlich und spürte wie sich alles drehte 

"Was?"-er mit ernster Tonlage. Ich ging ein paar Schritte vom Auto weg und beugte mich zum Laternenpfeiler. Ich übergab mich und merkte, wie Matthew meine Haare zurück hielt. Kurz darauf begann das fürchterliche Zittern wieder und ich brach weinend auf dem Boden zusammen. Für mich gab es nichts schlimmeres, als gegen meinen Willen festgehalten zu werden. Seufzend zog mich Matthew hoch und erlaubte es, dass ich mich gegen seine Schulter lehnte.

"Was hat das Arschloch gemacht?"-er mit distanzierter Stimme.

"Nichts weiter. Ich hab zu viel gezappelt"-flüsterte ich schluchzend. Matthew löste sich von mir leicht und betrachtete mich von oben bis unten.

"Du bist nicht mehr das Chicken"-er noch immer distanziert. Ich begann wieder stärker zu weinen und zu zittern. Das 'Chicken', das war das einzige was ich sein wollte.

"Ich weiß"-ich leise und wischte die Tränen weg.

"Warum?"-er monoton.

"Warum was?"-stotterte ich.

"Du bist mager geworden. Du siehst völlig fertig aus, als ob du Drogen nehmen würdest"-er und zog die Augenbrauen zusammen.

"Dad macht mich fertig, Brad, Mom, Carl, Henry, James, du. Alle"-schluchzte ich. Matthew ging einen Schritt zurück und musterte mich.

"Seitdem ich dich kenne, verheimlichst du mir was. Sag es endlich"-er ernst.

"Ich- ich kann nicht"-ich leise.

"Was hast du mir schon alles anvertraut?"-er vorwurfsvoll und ein wenig verärgert.

"Eines Tages werde ich gehen. Einfach so. Ohne Abschied, ohne alles. Ich werde Kanada und das hier"-ich zeigte um mich-"einfach so verlassen. Und nicht wiederkommen"

"Wieso?"-er und sein Kiefer spannte sich an.

"Dad will Rache nehmen."-ich leise.

"Er kontrolliert jeden deiner Schritte. Er steckt hinter allem"-Matthew und sah mich forschend an. Ich nickte.

"Und du begibst dich ständig gegen sein Wissen in meine Nähe"-er und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Ich soll dich vergessen, dich ignorieren. Ich kann es nicht"-ich und begann zu zittern.

"Wie sollst du auch? Du bist schließlich das Chicken"-er und schloss mich in seine starken Arme.

Remember Me.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt