Ausflug.

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Es war kurz vor Weihnachten und unser Klassenlehrer hielt es für sinnvoll, wenn wir alle zusammen einen Ausflug nach Montreal machen würden. Wir würden ein Musical besuchen und zusammen Essen gehen. Es sollte die Klassengemeinschaft stärken und begeistert waren wir nur davon, weil der Unterricht ausfallen würde. Die knapp 5 Stunden nach Montreal müssten wir mit der Bahn fahren. Jeder durfte einen Rucksack mit dem nötigsten mitnehmen, da wir eine Nacht in einem Hostel verbringen würden, da es sonst alles etwas knapp werden würde. Carl fuhr mich und Laurie zum Bahnhof in unserer kleinen Stadt, welche knapp 45 Minuten von Toronto entfernt lag. Als wir eintrafen, stand schon eine große Traube an Schülern am Ticketschalter und versperrte Pendlern den Weg. Die Bitches hatten mal wieder ihren halben Kleiderschrank mitgenommen für eine Nacht.

„Laurence und Florence! Schön das ihr da seid"-unser Lehrer. Wir warteten noch eine Weile, da zwei der Bitches aufs Klo verschwanden und nicht wiederkamen. Matt, Justin und James kamen seelenruhig entspannt auf die Gruppe zu. Sie waren wieder einmal zu spät, jedoch zum ersten Mal nicht die letzten. Dennoch warf unser Lehrer ihnen einen drohenden Blick zu. Emma, Mia und Laurie machten sich auf die Suche nach etwas Essbaren und Naomi fiel ein, das sie noch Geld von der Bank holen musste. Sie ließen mich wie ein Depp stehen und ich begann auf meinem Handy rum zu tippen. Plötzlich spürte ich eine warme Hand an meiner Taille und sah hoch in Matthews Gesicht. Er hatte einen neutralen Gesichtsausdruck.

„Ihr tauscht mit den blondierten nachher die Plätze im Zug"-raunte er mir zu.

„Wieso?"-ich verwundert.

„Die halt ich nicht 5 Stunden aus"-er. Ich musste leicht auflachen und nickte. Matthew lächelte mir schief zu und ging wieder zu seinen Jungs. Das erste Gespräch, das normal verlief.

Als uns unser Lehrer in den Zug stopfte, entstand Chaos. Überall lagen Taschen und Rucksäcke auf den Plätzen und wir belegten zwei Abteile, obwohl wir nur eins haben sollten. Leider bekamen wir die Bitches nicht von ihren Plätzen, sodass die Jungs entschieden sich einfach wo anders hinzusetzen.

„Leute, wir finden eh kein Platz, wo wir ALLE zusammen sitzen können"-Mia.

„Ja wie auch, wenn wir drei sind und ihr fünf?"-James.

„Ja, sonst geht Ennie mit euch und wir vier bleiben zusammen. Wir können nachher ja einfach rum laufen während der Fahrt"-Emma.

„Stimmt"-Justin.

„Ok Ennie?"-Laurie und ich sah in ihrem Blick, dass sie wusste, dass ich mich etwas unwohl dabei fühlte. Ich nickte dennoch, um das ganze Chaos minimal zu verbessern. Meine Freundinnen verabschiedeten sich von mir und ich ging den Jungs hinter her. Wir bemerkten, dass eine zweite Klasse aus Toronto sich im Zug aufhielt und das war in dem Punkt ungünstig, da deren Footballmannschaft gegen unsere Footballmannschaft regelmäßig brutale Spiele spielte. Die Tatsache, dass Justin und James zu dem Footballteam gehörten, machte es auch nicht besser. Die Jungs fanden einen freien vierer Platz genau gegenüber von einer vierer Gruppe Jungs von der anderen Schule.

„Kann ich ans Fenster?"-ich an Matt gerichtet. Er sah mich verwundert an, ließ mich aber durch rutschen. Die Jungs warfen die Rucksäcke auf die Gepäckablage und sorgten mit ihren tiefen lauten Lachen für ungewollte Aufmerksamkeit. Mir war es einfach nur unangenehm. Ich versuchte meine Kopfhörer zu entknoten, während die Jungs Energiedrinks auspackten und immer wieder laut lachten.

„Könnt ihr Schwachmaten mal leiser sein?"-der eine Junge der anderen Schule genervt. Er trug Jeans, Turnschuhe und Hemd und sah deutlich gepflegter und gebildeter aus, als Justin, James und Matthew zusammen.

„Was willst du eigentlich?"-Justin wütend und nickte in seine Richtung.

„Lass stecken Sven, die können eh nur Meckern"-ein anderer Junge, der eher dem Bild von den drei Jungs entsprach, die auf meiner Seite saßen.

Remember Me.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt