Kapitel 27.

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Michael

Durch das Klingeln meines Handys werden wir beide am nächsten Morgen aufgeweckt. Verschlafen greife ich danach und nehme ab ohne zu sehen wer überhaupt anruft. 
"Ja?" murmel ich. 
"Aufwachen Schlafmützen. Stell mich mal auf Lautsprecher." Befehlt mir Ashtons Stimmte. Ich reibe mir die Augen und drücke die Taste sodass jetzt auch Sam ihren Bruder hören kann. 
"Was ist Ash?" Frage ich jetzt und Sam setzt sich genauso verschlafen wie ich im Bett auf. 
"Ashton warum rufst du an?" will sie wissen und nimmt mir das Telefon ab damit ich mich richtig hinsetzen kann. 
"Du solltest langsam mal rüber kommen Mom fragt sich schon warum du so lange schläfst und ich kann sie bald nicht mehr davon abhalten in dein Zimmer zu gehen." 
"Oh man." Jammer ich und schlage die Bettdecke zurück und suche nach meinen Klamotten am Boden. 
"Ich bin gleich bei dir. Mach die Tür an deinem Balkon auf und schau dass Mom nicht im Wohnzimmer ist damit sie mich nicht sieht." Weist ihm Sam. 
"Na gut." 
"Danke Brüderchen." Sagt sie mit Zuckersüßer Stimme. 
"Jaja." meint Ash nur noch und legt dann auf. Ich bin mittlerweile wieder angezogen und werfe ihr ein paar Klamotten zu die ich auf dem Boden finde. 
"Kannst du mir noch kurz zeigen was du gerade in Bio machst damit ich weiß was ich dir beibringen muss?" fragt sie mit einem frechen Grinsen im Gesicht als sie gerade versucht ihren BH wieder anzuziehen. Ich krame nach meinem Heft lege es ihr auf die Beine während ich mich hinder sie stelle und die zwei Teile des BHs in die Hand nehme und ihn kurzer Hand verschließe. 
"Danke." sagt sie und blättert mein Heft auf. "Dein Ernst Mikey? Das ist eins der leichtesten Themen die du je in Bio haben wirst und das kapierst du nicht?" 
"Es hat nie jemand gesagt dass ich schlau bin." Rechtfertige ich mich.
"Schon klar. Bis heute Nachmittag lernst du den Eintrag okay?" Sie zeigt mit dem Finger auf eine Seite und ich gebe ein einfaches "Okay." von mir. 
"Tu es einfach Michael du wirst schon sehen warum." 
"Okay jetzt hast du mich neugierig gemacht." gebe ich zu. 
"Dann lern." Motzt sie und haut mir mit meinem eigenen Heft eins über bevor sie es auf das Bett legt und sich fertig anzieht. "Ich schreib dir wann ich zum lernen komme okay." sagt sie noch und gibt mir einen kurzen Kuss. 
"Okay." Sie lächelt mich noch ein letztes Mal an und geht dann aus dem Zimmer. 

Sam

Ich schleiche die hölzerne Treppe an Ashtons Balkon hinauf und öffne die Tür die er extra offen gelassen hat. Als ich mir sicher bin dass niemand vor Ashtons Zimmer ist öffne ich die Tür und renne schnell in meine Zimmer und ziehe mir etwas anderes an sodass es aussieht als wie wäre ich erst aufgestanden. Ich wuschel mir noch ein bisschen durch die Haare und gehe dann die Treppe zu meiner Mom in die Küche. 
"Morgen Mom." sage ich und schnappe mir eine Tasse und fülle sie mit Cafe der schon fertig am Tisch steht. 
"Auch mal wach? Ich hab mir schon Sorgen gemacht, aber Ashton meinte dass ich dich schlafen lassen soll." Sie wirft einen Blick zu meinem Bruder der ebenfalls am Tisch sitzt. 
"Äh ja ich war ziemlich müde gestern und hab nur mal wieder ein bisschen Schlaf gebraucht." Lüge ich.
"Ach so, na dann. Hast du heute was vor? Ich wollte ein bisschen Shoppen gehen." Fragt sie dann und setzt sich zu mir und Ash.
"Äh ich hab eigentlich schon was vor." sage ich und nehme einen Schluck von meiner Tasse.
"Oh was denn?" Innerlich seufzte ich aber was solls?
"Ich gebe Mikey Nachhilfe." sage ich schnell.
"Michael? Aber warum denn?" 
"Ich will ihm helfen. Ist das so schlimm?" Motze ich zurück da sie schon wieder so eingeschnappt ist.
"Aber was hilft denn bei jemanden wie Michael noch Nachhilfe Schätzchen? Das bringt doch auch nichts mehr." 
"Mom du weißt schon dass du gerade über einen meiner besten Freunde redest?" Mischt sich jetzt auch Ash ein. 
"Ja weiß ich aber sei doch mal ehrlich." 
"Ich bin ehrlich. Und wenn Sam ihn helfen will zu lernen dann soll sie das machen. Michael kann schon wenn er will." Nimmt er seinen Freund in Schutz.
"Wie du willst. Gibt ihm Nachhilfe Sam und verschwende deine Zeit die du eigentlich dafür nutzen könntest selbst zu lernen aber ich sage nichts mehr, es ist deine Entscheidung was du machst." 
"Na schön es ist meine Entscheidung also helfe ich ihm." Ich nehme die letzten Schlücke meines Cafes und stelle die leere Tasse in das Waschbecken bevor ich nach oben in mein Zimmer gehe und die Türe hinter mir zu knalle. Meine Wut auf meine Mom verfliegt sofort als ich aus meinem Fenster schaue und Mikey sehe wie er in seinem Sessel sitzt und hoch konzentriert in das Heft in seiner Hand starrt. Ich muss kurz kichern da ich ihn noch nie irgendetwas lernen gesehen habe und ich ziehe meinen Stuhl der normalerweise vor meinem Schreibtisch steht vor mein Fenster und sehe ihm weiter zu wie er immer mal wieder die Stirn in Falten setzt oder sich am Hinterkopf kratzt. Ich hole das Heft hervor für das Fach an dem ich am Montag einen Test schreibe und lege die Füße auf die Fensterbank. Doch so richtig kann ich mich nicht konzentrieren da meine Gedanken immer wieder zu letzte Nacht abschweifen. Ich hätte nie gedacht dass Michael so süß sein kann. Das Date, der Strand, die ganzen Kerzen, der Sekt und wie er mich in dieser Nacht behandelt hat...
Ein unaufhaltsames Grinsen legt sich auf meine Lippen und ich bekomme es einfach nicht weg. Das Geräusch dass ich eine Nachricht bekommen habe reißt mich aus meinen Gedanken und ich schnappe mir meine Handy. 

We better not tell them...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt