Kapitel 38.

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Sam

Ich fühle mich irgendwie mies weil ich Michael einfach aus dem Bad geschmissen habe, aber ich wollte einfach nur alleine und für mich sein.
Ich schnappe mir eine Jogginghose und einen Pulli von Michael der mir drei Größen zu groß ist und gehe mit noch leicht nassen Haaren runter ins Wohnzimmer. Er sitzt auf der Couch und sieht gerade aus auf den Fernseher wo im Moment nur Werbung läuft. Um seine Aufmerksamkeit zu bekommen sitze ich mich neben ihn und ziehe die Knie an.
"Hi." Sage ich leise und er sieht mich an.
"Hey." Sein Arm legt sich automatisch um mich und zieht mich näher. "Geht es dir besser?"
"Ja. Sorry wegen vorhin, ich wollte einfach nur alleine sein." Entschuldigte ich mich.
"Schon okay das versteh ich. Ich hätte dich nicht stören sollen."
"Ist schon gut konntest du ja nicht wissen." Sage ich und lehne mich an ihn.
"Aber eins weiß ich." Fängt er an und ich bin auf einmal neugierig. "Das heute war der schlimmste Einkauf den ich je gemacht habe!" Ich beginne zu kichern und auch er trägt ein Grinsen im Gesicht.
"Übertreib nicht. So schlimm kann es doch auch wieder nicht gewesen sein."
"Natürlich war es das! Erstens warum muss es tausend verschiedene davon geben?"
"Warum gibt es tausend verschiedene Duschgels? Marken wollen einfach nur Geld machen, das ist der Grund." Erkläre ich.
"Das war schlimm. Woher sollte ich da wissen welche?"
"Das hat schon gepasst." Versichere ich ihm.
"Na wenigstens das. Okay zweitens, zwei Mädchen haben über mich gekichert." Jammert er weiter.
"Na und? Die wirst du wahrscheinlich nie wieder sehen."
"Wie du meinst aber das beste kommt ja noch." Sagt er und ich gebe ihm ein Zeichen dass er weiter reden soll. "Weißt du noch der Kassierer?" Fragt er.
"Der einen Blowjob von mir wollte und den du bei unserem letzten Einkauf mit den Kondomen geärgert hast?"
"Genau der." Sagt er und ich beginne lautstark zu lachen und auch er stimmt mit ein. "Glaubst du mir jetzt dass das der schlimmste Einkauf aller Zeiten war!?"
"Jetzt tust du mir sogar etwas leid." Gebe ich zu und sofort beginnt er zu schmollen.
"Das kann es auch." Sagt er und ich kneife ihm in die Backe da er gerade verdammt süß aussieht. "Lass das!" Jammert er und rollt sich zu einem Ball zusammen.
"Ist ja gut. Du sahst nur so süß aus."
"Ich bin nicht süß! Das hab ich schon mal gesagt."
"Oh tut mir leid ich vergaß!" Sage ich gespielt und er lacht nur wieder.
"Ich verzeih dir."
"Wie gnädig." Meine ich sarkastisch.
"Ich weiß." Er grinst frech und schaut dann wieder auf den Fernseher wo die Werbung mittlerweile zu Ende ist.
"Mikey?" Frage ich nach einer Zeit.
"Mhm?" Macht er nur und schaut weiter auf den Fernseher.
"Kannst du mich später heim fahren?" Nun löst er den Blick von der Serie die gerade läuft und sieht mich komisch an.
"Warum willst du da hin Sam? Bleib hier bei mir, geh nicht zurück zu ihnen." Sagt er sofort und sieht mich bettelnd an.
"Ganz ruhig. Ich will nur ein paar Klamotten holen weil ich gestern auf die Schnelle nur irgendwas in die Tasche gestopft habe." Beruhige ich ihn und sofort atmet er erleichtert aus.
"Oh ach so. Klar ich fahr dich."
"Danke."
"Sollen wir gleich fahren? Ich meine es geht dir ja gerade gut oder?" Fragt er dann.
"Das wäre gar nicht so dumm. Ich zieh mir nur schnell eine andere Hose an." Antworte ich und gehe ins Schlafzimmer wo ich eine Jeans hervor ziehe und hinein schlüpfe, während ich Michaels Pulli anlasse. Keine fünf Minuten später schnappt er sich die Autoschlüssel und wir machen uns auf den Weg zu meinem Haus. Inständig hoffe ich dass gerade niemand Zuhause ist was aber sehr unwahrscheinlich ist, gerade was Mom betrifft. Sie arbeitet so gut wie nie am Wochenende und so bereite ich mich schon darauf vor dass ich ihr begegne.
Michael parkt das Auto vor meinem Haus und er nimmt mich sofort an die Hand als ich auf das Haus zu gehe und den Schlüssel unter dem Blumentopf hervor hole da ich nicht klingeln will. Wer weiß vielleicht bemerkt sie es ja gar nicht dass wir da sind. Wir gehen geradewegs in mein Zimmer und ich hole erneut eine Tasche hervor und gehe zu meinem Schrank. Ein paar Hosen und T-Shirts packe ich zusammen mit frischer Unterwäsche und Socken in die Tasche bis sie vollkommen voll ist und ich aber noch Dinge aus dem Bad hinein stopfen muss. Ich will gerade aus dem Zimmer gehen als die Tür auf geht und ich in das Gesicht meiner Mutter sehe.
"Bist du etwa zur Vernunft gekommen und kommst endlich heim?" Ist doch glatt das erste das sie fragt.
"Nein. Wir sind nur hier um ein paar Sachen zu holen. So schnell komm ich nicht mehr heim." Gebe ich zurück wobei ich das Wort 'wir' extra betone sodass sie nun auch Michael entdeckt. Ihr Gesichtsausdruck wird sofort böser und Michael kommt zu mir um sich hinter mich zu stellen.
"Dass du dich überhaupt traust hier her zu kommen!" Schnauzt sie ihn an.
"Hol dein restliches Zeug damit wir hier endlich wieder weg können." Sagt er zu mir und ignoriert Mom vollkommen. Wir drängen uns beide an ihr vorbei und ich verschwinde im Bad während er mit meiner Tasche in der Hand auf dem Flur wartet bis ich alles zusammen gepackt habe.
"Sam? Bist du hier?" Erkenne ich die Stimme meines Bruders und sofort gehe ich aus dem Bad und laufe direkt in seine Arme. "Hey alles okay? Geht es dir gut?" Er schlingt die Arme ebenfalls um mich und ich drücke ihn nur noch fester.
"Könnte mir besser gehen aber sonst ist alles okay." Gebe ich zurück.
"Hi Michael." Sagt er nachdem er auf meine Antwort nur genickt hat.
"Hey Alter." Gibt Mikey nur zurück und kommt zu uns. "Sam hast du dann alles?" Fragt er.
"Ja. Wir können." Gebe ich zurück und löse mich von meinem Bruder.
"Was dagegen wenn ich mit komme? Ich halte es ehrlich gesagt hier nicht mehr aus." Den letzten Teil flüstert Ash und Michael und ich nicken worauf er lächelt.
"Wir warten dann im Auto." Sage ich noch und nehme Mikey wieder an die Hand um mit ihm zum Auto zu gehen. Er verstaut die volle Tasche auf dem Rücksitz und Ashton setzt sich nur wenige Sekunden später daneben sodass wir uns wieder auf den Weg zu Michaels Wohnung machen.

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