Kapitel 56.

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Es ist schwarz, der komplette Raum ist nur schwarz. Kein Mondlicht von draußen scheint durch das Fenster. Nichts, nur Dunkelheit. Ich setze mich im Bett auf und starre in das schwarze Nichts. Meine Hand tastet neben mich wodurch ich merke das Michael noch neben mir liegt. Aber mein Herz rast. Es rast so schnell dass ich Angst habe dass es mir gleich aus der Brust springt und irgendein Gefühl sagt mir das etwas hier nicht stimmt. Mit leicht zitternder Hand taste ich nach der kleinen Lampe auf dem Nachtkästchen steht und lege den Schalter um. Mit einem 'Klick' dass durch den ganzen Raum hallt geht sie an und Licht durchflutet das Zimmer.
"Babe komm wieder her." Sagt eine Stimme neben mir und das Blut gefriert mir in den Adern als sich diese Stimme nicht als Michaels heraus stellt. Mein Blick wandert neben mich wo auch nicht Michael liegt, sondern Jacob. Ich rappel mich binnen Sekunden auf und falle regelrecht aus dem Bett wodurch ich auf dem Boden lande. Tränen sammeln sich sofort in meinen Augen und mein Herz schlägt noch wilder als zuvor.
"Ich hab gesagt komm wieder her." Seine Stimme ist lauter und ich sehe wie er sich aufsetzt als ich es wage meinen Blick auf ihn zu richten.
"Nein. Lass mich in Ruhe!" Sage ich verzweifelt und krabbel vom Bett weg, da ich noch immer am Boden liege und nicht die Kraft finde mich aufzurappeln. Er steht vom Bett auf und kommt zu mir rüber. Ich verstecke den Kopf zwischen den Knien und mache mich so klein ich kann, in der Hoffnung dass er mich so in Ruhe lässt. Doch da steht er schon vor mir und packt mich am Arm sodass ich jetzt vor ihm stehe. "Bitte nicht." Bringe ich irgendwie hervor doch er packt mich nur noch fester und zieht mich zum Bett. "Bitte." Sage ich wieder unter Tränen und versuche mich zu währen doch nichts bringt.
"Das passiert wenn du nicht das tust was ich dir sage!" Mault er und sieht mich böse an. Er schubst mich auf das Bett in dem er noch vor wenigen Minuten gelegen ist und ist kurze Zeit später über mir. "Jetzt wirst du tun was ich dir sage und mir nicht widersprechen."
"Bitte, bitte lass mich doch einfach in Ruhe." Bettel ich doch er tut so als wie hätte er mich nicht mal gehört. Stattdessen greift er nach meinem Oberteil und zieht es mir aus. Ich beginne um mich zu schlagen um ihn endlich von mir zu bekommen doch das macht ihn nur noch wütender. "Sei leise Miststück!" Schnauzt er mich an und packt meine Handgelenke die er ober mir in die Kissen drückt während ich mir weiterhin die Seele aus dem Leib schreie.

"Sam!" Ruft er laut. "Fuck Sam wach endlich auf! Bitte." Langsam verschwimmt das Bild von Jacob wie er über mir kniet und mich ins Bett drück und wird durch ein anderes ausgetauscht. Michael ist über mich gebeugt und sieht mich mit besorgtem Blick an. Als ich ihn sehe überwältigt mich ein Gefühl der Erleichterung und neue Tränen vermischen sich mit denen die ich bereits vergossen habe als ich geschlafen habe.

Michael

Endlich schlafe ich eine Nacht mal wieder beruhigt und ich denke nicht die ganze Zeit an sie. Denn ich weiß sie liegt neben mir und schläft. Mehr kann ich mir gar nicht wünschen. Doch irgendetwas versucht mich aus meinem friedlichen Schlaf zu holen. Ich versuche mich dagegen zu währen doch irgendwann schlage ich die Augen auf als ich ihre Stimme schreien höre.
"Nein. Lass mich in Ruhe!" Sofort bin ich hell wach und sehe zu ihr rüber. Sie klammert sich an die Bettdecke und zittert am ganzen Körper während Tränen ihre Wangen hinunter laufen und auf dem Kissen landen. Mein Herz schlägt schneller als ich sie so sehe und sofort versuche ich sie aufzuwecken. Vergebens...
Stattdessen schreit sie weiter und wälzt sich umher.
"Bitte nicht." Ihre Stimme klingt so verzweifelt dass es mir fast das Herz bricht. Ich muss sie wach bekommen und raus holen aus diesem Albtraum. "Bitte." Sagt sie wieder und erneut versuche ich sie zu wecken. Wieso verdammt wird sie denn nicht wach! Ich beginne ihren Körper zu schütteln doch sie zeigt keinerlei Reaktion.
"Bitte, bitte lass mich doch einfach in Ruhe."
"Sam wach auf." Sage ich in der Hoffnung sie vielleicht mit meiner Stimme wach zu bekommen. "Sam!" Rufe ich dieses mal doch sie kreischt weiterhin sodass es wahrscheinlich im ganzen Haus zu hören ist. "Sam!" Rufe ich erneut und dieses Mal habe ich das Gefühl sie hat mich gehört. "Fuck Sam wach endlich auf! Bitte." Ihre Schreie hören auf und ihre Augenlider fangen an zu flacker, was bedeutet sie wach endlich auf. Als sie vollkommen wach ist sieht sie mich nur an und ich sie. Ein paar wenige Sekunden länger sieht sie in meine Augen bevor die Tränen erneut beginnen ihre Wangen hinunter zu laufen und sie schlingt die Arme um mich während Träne für Träne ihre Augen verlassen und auf mein T-Shirt treffen.

Eine gefühlte Stunde sitze ich nur da und versuche sie zu trösten. Dabei sind es gerade mal ein paar Minuten bis sie sich langsam beruhigt.
"Sam." Sage ich leise und halte sie weiterhin an mich gedrückt. "Willst du darüber reden?"
"I-Ich kann es v-versuchen." Stottert sie uns löst sich etwas von mir sodass sie mich jetzt wieder ansieht.
"Dann versuch es. Sag mir was du geträumt hast." Sie atmet tief durch um sich weiterhin zu beruhigen.
"Jacob." Sagt sie nur und sofort spannen sich all meine Muskeln an. "I-Ich hab genau das geträumt d-das eigentlich eh schon passiert ist." Ein paar wenige Tränen verlassen noch ihre Augen doch sie wischt sie schnell weg.
"Oh Gott Sam." Ich weiß eigentlich gar nicht was ich dazu sagen soll. "Irgendetwas sagt mir aber, dass das nicht das erste mal war. Hab ich recht?"
"War es nicht." Sagt sie ehrlich.
"Wie oft ist das schon vorgekommen?"
Will ich das eigentlich wissen?
"Ich weiß nicht. Ungefähr jede zweite Nacht seid das alles passiert ist."
"Ich fühl mich verdammt schlecht weißt du das!" Sage ich und fahre mir durch die Haare.
"Was? A-Aber warum denn?" Fragt sie mit gerunzelten Augenbrauen.
"Ich war die ganze Zeit nicht da um dich zu trösten."
"Aber das liegt doch nicht an dir. Ich war diejenige die Abstand wollte."
"Naja das schon aber-"
"Nein, kein 'aber'" Unterbricht sie mich und ich halte ihr zu liebe die Klappe.
"Na gut." Sage ich nur und lege mich wieder hin. "Na komm, schlaf wieder. Ich bin bei dir also gibt es keinen Grund schlecht zu träumen." Ich hebe die Decke an und sie rutscht mit einem kleinen Lächeln zu mir runter. Nachdem ich das Licht ausgeschaltet habe schlinge ich die Arme um sie und sie um mich. Sie macht nicht den Eindruck als wie würde sie etwas dagegen haben und dafür bin ich sehr dankbar.
"Gute Nacht Baby." Flüster ich noch als ich merke wie ihr Atmen immer regelmäßiger wird. "Ich liebe dich."
Doch da ist sie schon eingeschlafen.

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