Kapitel 69.

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In vier Tagen geht die Schule wieder los und Michael und ich haben beschlossen in der freien Zeit die wir noch haben mein Zeug in seine Wohnung zu räumen. Da ich ja jetzt offiziell bei ihm einziehe brauche ich einige Dinge aus meinem alten Zimmer, die wir heute zusammenpacken. Zwar habe ich die letzten Wochen eh schon so gut wie bei ihm gelebt, doch offiziell bei ihm einzuziehen ist trotzdem nochmal etwas anderes. Mit einem breitem Grinsen im Gesicht machen wir uns auf den Weg zum Haus meiner Eltern, unzählige Kartons im Kofferraum.
Ich drücke auf die Klingel, worauf Dad mir wenige Sekunden später die Tür öffnet.
"Hallo Sam." Sagt er.
"Hi Dad." Gebe ich zurück und gehe dann gemeinsam mit Michael ins Haus. Man kann deutlich merken wie ungern Dad will dass ich ausziehe, obwohl er sich eigentlich schon daran gewöhnt haben könnte.
"Wo ist Mom?" Frage ich also ich sie nirgends sehe.
"Sie hat sich mit ihren Freundinnen zum Cafe trinken getroffen aber sie dürfte nicht mehr lange weg sein." Meint Dad worauf ich nicke und aus meinen Schuhen schlüpfe.
"Ich bin dann mal oben und fange an." Sage ich zu Michael.
"Ich hol mal ein paar Kartons und komm dann zu dir." Gibt er zurück.
"Ich helf dir mal." Überrascht über Dads Angebot an Michael grinse ich und laufe dann die Treppe in mein altes Zimmer nach oben.
"Sam." Höre ich die Stimme meines Bruders freudig sagen als er aus seinem Zimmer kommt und mich sofort in eine Umarmung zieht. Egal ob wir uns erst gestern gesehen hätten zieht er mich immer wenn er mich sieht in eine Umarmung, die ich nur zu gerne zulasse. Ihn werde ich am meisten vermissen, das habe ich auch schon in letzter Zeit.
"Wo ist Michael?" Fragt er als er gemeinsam mit mir in mein Zimmer geht.
"Der holt mit Dad Kartons aus dem Auto." Gebe ich zurück worauf er lächelt.
"Er strengt sich wohl echt an mit Michael auszukommen."
"Scheint so." Ich laufe durch mein altes Zimmer und überlege schon was ich alles mit in die Wohnung nehmen soll, als Michael auch schon durch die Zimmertür kommt und Kartons abstellt. Dad bringt ebenfalls noch welche und verschwindet dann aber wieder.
"Ich würde ja gerne bleiben und euch helfen aber ich muss gleich los." Sagt Ashton.
"Wo geht es denn hin?" Fragt Mikes neugierig und baut einen Karton auseinander, sodass ich die ersten Sachen hinein legen kann.
"Hab ein Date." Gibt Ash zurück und muss sich ein Grinsen verkneifen.
"Mit wem?" Frage ich aufgeregt und höre auf Sachen zu nehmen. Stattdessen starre ich meinen Bruder an der etwas rot wird.
"Hab sie letztens auf Arbeit getroffen."
"Arbeitet sie mit dir?" Will Michael wissen.
"Äh nein sie hat nur etwas bestellt und mir ihre Nummer auf eine Serviette geschrieben." Erzählt er freudig.
"Na dann viel Spaß." Sage ich und fange wieder an Sachen in den Karton zu packen.
"Danke." Gibt er zurück und will aus dem Zimmer gehen bevor Michael ihn noch aufhält.
"Leg sie nicht gleich beim ersten Date flach." Ruft er ihm hinterher und ich kann hören wie Ashton noch lacht als er endgültig aus dem Zimmer verschwindet.
"Als wie hättest du das nicht gemacht." Sage ich zu Mikey der gerade auf mich zukommt.
"Ich hab dich doch schon länger gekannt." Meint er und legt beide Arme um mich während er einen kleinen Kuss auf meine Schulter drückt.
"Trotzdem hast du mich schon zwei Tage nachdem wir uns überhaupt das erste Mal geküsst haben flach gelegt." Gebe ich zurück, worauf er leise lacht.
"Ich weiß. Bereust du es?" Fragt er an meiner Haut, wodurch sich eine Gänsehaut bildet.
"Nicht wirklich."
"Ich auch nicht. Dieses Bett hat uns gute Dienste geleistet, aber jetzt haben wir ja das in unserer Wohnung. Und die Couch, die Badewanne oder doch die Küchenzeile." Flüstert er in mein Ohr wobei das Lächeln in seiner Stimme kaum zu überhören ist.
"Lass das." Sage ich mit einem kleinen Kichern während er noch immer mit seinen Lippen über meine Haut fährt.
"Wieso? Findest du die Vorstellung nicht schön?" Fragt er.
"Doch. Nur bringt es mich nur dazu dich auf das Bett zu werfen und-"
"Hi. Ich will ja nicht stören aber wollte nur kurz hallo sagen." Ich höre sofort auf zu reden als ich die Stimme meiner Mom höre die im Türrahmen steht.
"Äh schon okay. Wir sollten sowieso mal anfangen die Kisten voll zu packen." Sage ich und löse mich aus Michaels Umarmung, auch wenn ich merke dass er mich an liebsten zurück gehalten hätte.
"Soll ich dir helfen?" Fragt sie.
"Warum nicht." Gebe ich zurück und fange an weitere Sachen einzupacken, sodass es nicht lange dauert bis die erste Kiste voll ist.

Mom und ich packen gute drei Stunden lang mein ganzes Zeug zusammen während Michael sich nach etwas mehr als einer Stunde verzogen hat. Er ging eigentlich eh nur im Weg um, da er alles falsch in die Kisten gepackt hat sodass es beim Transport höchstwahrscheinlich kaputt gegangen wäre.
Also habe ich ihn einfach nach Hause geschickt und gesagt ich rufe ihn wieder an wenn er mich holen soll. Genau das tue ich auch gerade, worauf er mir sagt dass er in ein paar Minuten bei mir ist.
Nachdem ich aufgelegt habe gehe ich noch einmal mein ganzes Zimmer durch um nachzusehen ob ich alles eingepackt habe. Auch wenn es ziemlich egal ist, da ich jeder Zeit herkommen könnte und etwas holen könnte das ich vergessen habe. Trotzdem gehe ich auf Nummer sich und schaue mein leeres Zimmer an. Es ist ein komisches Gefühl schon mit achtzehn auszuziehen, und das auch noch bevor es der fast drei Jahre ältere Bruder getan hat. Dennoch wüsste ich dass ich es keinen Tag mehr ohne Michael mehr aushalten würde. Ich frage mich wie ich es geschafft habe als wir noch beide bei unseren Eltern gelebt haben. Diese Zeit kommt mir schon so lange vor, doch in Wirklichkeit ist es gerade mal ein paar Monate her seid wir zusammen gekommen sind. Ich gehe zu meinem Fenster und schaue zu Michaels altem Fenster hinüber, was mich ein kleines Lächeln kostet aber auch einen Stich im Herz. Dinge können sich so schnell ändern das man es manchmal gar nicht mitbekommt.
"Ist irgendwas?" Höre ich seine Stimme hinter mir fragen, bevor er eine Hand an meinen Arm legt. Ich drehe mich zu ihm um und schüttel den Kopf.
"Nein. Ich hab nur nachgedacht." Gebe ich zurück.
"Über was?" Will er neugierig wissen während seine Hand meinen Arm auf und ab fährt und sich die andere an meine Hüfte legt.
"Über früher. Als das mit uns angefangen hat und wir noch beide bei unseren Eltern gewohnt haben."
"Und von unseren Fenstern aus ins Zimmer des jeweils anderen gesehen haben?" Fragt er mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen.
"Ja. Kommt es dir nicht auch so vor als wäre das alles schon länger her?" Frage ich um sicher zu sein dass ich nicht die einzige bin die so empfindet.
"Finde ich auch. Es sind ja bald auch schon sechs Monate." Sagt er während seine rechte Hand mir eine Strähne hinters Ohr steckt, die sich aus meinem lockeren Dutt gelöst hat.
"Sechs Monate?" Frage ich mit großen Augen, da ich es nicht glauben kann.
"Ja. In nicht mal mehr zwei Wochen."
"Du zählst wie lange wir schon zusammen sind?" Frage ich mit einem Lächeln im Gesicht dass ich versuche zu verstecken.
"Wäre das schlimm?" Fragt er zurück und legt den Kopf etwas schief.
"Überhaupt nicht." Nun kann ich mein Lächeln komplett nicht mehr verstecken und lasse es deshalb zu, dass ich bis über beide Ohren grinse.
"Ich liebe dich." Flüster er schon fast und legt seine Hand an meine Wange.
"Ich liebe dich." Sage auch ich und stelle mich leicht auf die Zehenspitzen sodass ich zu ihm hoch komme. Auch er lehnt sich zu mir nach unten, wodurch sich unsere Lippen auf halben Weg berühren.
Wenn ich eins von früher nicht vermisse, dann die Tatsache dass er mir mindestens einmal am Tag sagt, dass er mich liebt.

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