Kapitel 30.

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"Oh Sam das klingt doch nett." Sagt meine Mom aufgeregt zu mir nachdem mich London dazu eingeladen hat mit ihm eine runde spazieren zu gehen während die anderen eine Weinflasche nach der anderen leeren. So angewidert wie ich von dieser Idee auch bin weiß ich nicht ob es so viel besser ist weiterhin hier zu sitzen und mich zu langweilen.
"Wenn es sein muss." Murmel ich und stehe vom Stuhl auf was nun auch London tut und mit mir aus dem Lokal geht. "Nur damit du es weißt ich mach das nur um hier raus zu kommen und nicht weil ich lust habe mit dir spazieren zu gehen." stelle ich klar und schaue auf mein Handy. Michael hat mir unzählige Nachrichten geschrieben aber ich antworte ihm nur auf die letzte in der er wissen will wo ich bin.
"Du hast heute wohl wirklich schlechte Laune." Stellt er fest und geht weiterhin neben mir her.
"Hast du aber schnell erkannt."
"Na vielleicht heitert dich der Spaziergang ja auf." Sagt er dann auch noch.
"Pff." Gebe ich nur von mir. Wir laufen gerade in einen Park der vollkommen ausgestorben ist. Kein Wunder es ist bestimmt schon nach neun, und ich hab immer noch nicht für meinen Test gelernt den ich morgen schreibe. Verdammt.
"Sollen wir uns hinsetzten?"
"Äh ja können wir." Antworte ich nur lustlos und setze mich mit großem Abstand von ihm auf eine Bank.
"Ach Sam sei doch nicht so." Sagt er und rutsch näher zu mir rüber.
"Geh mir nicht auf die Nerven London."
"Mhm das ist wirklich lustig." Meint er dann worauf ich ihn fragend und verwirrt ansehe. "Du tust so als ob du mich nicht leiden könntest dabei stimmt das ganz und gar nicht das wissen wir doch alle." Mit einem komischen Blick sieht er mich an der mir schon fast Angst macht.
"Sag mal geht's noch? Natürlich kann ich dich nicht leiden. Schau dich doch mal an du gehst jedem in deinem Umfeld auf die Nerven."
"Ach Sam, tu doch nicht so." Flüstert er schon fast und legt eine Hand auf meinen Oberschenkel der an der Stelle nicht mehr von dem Stoff meines Rocks bedeckt wird.
"Finger weg Arschloch."
"Schh. Lass es doch einfach geschehen." Flüstert er weiter.
"Was geschehen lassen? Dass du mich um einen 'Spaziergang' bittest um mich dann in einem Park zu befummeln?" Mittlerweile könnte ich kotzen so angewidert bin ich und ich rutsche immer weiter von ihm weg bis mich das Ende der Bank daran hindert weiter zu rutschen.
"Ich werd dich doch nicht einfach nur befummeln, ich pass gut auf dich auf." Seine Hand wandert unter den Stoff und ich kralle meine Nägel in sein Handgelenk um ihn daran zu hintern weiter zu gehen.
"Träum davon wenn du dir alleine Zuhause einen runter holst aber nimm deine Hände von ihr oder ich breche dir alle beide." Michaels Stimme lässt mich aufschrecken und sofort suche ich nach ihm. Ich entdecke ihn neben der Bank auf der wir sitzen, die Kapuze seiner schwarzen Jacke über den Kopf sodass man sein Gesicht nicht sieht und würde ich seine Stimme nicht kennen würde ich nicht mal erkennen dass er es ist.
"Wer bist du überhaupt. Verschwinde hier." Sagt London und sieht die schwarze Gestalt neben ihm an.
"Oh lass mich dir zeigen wer ich bin." Meint Michael seelenruhig und stellt sich vor ihn.
"Ich will es eigentlich gar nicht wissen also verschwinde einfach." Will London ihn abwimmeln.
"Damit du sie weiter belästigen kannst? Ja klar träum weiter Freundchen." Michaels Stimme klingt so ruhig und bedrohlich und wenn ich ihn nicht kennen würde wäre ich wahrscheinlich schon schreiend weg gelaufen. "Sam steh lieber auf ich will dich nicht auch noch treffen wenn ich diesem Arschloch gleich die Scheiße aus dem Leib prügel." Erschrocken stehe ich auf und stelle mich hinter Michael.
"Oh jetzt macht es Sinn. Du kennst sie also und spielst jetzt den Helden für sie." Meint London nun. Hat er überhaupt mitbekommen dass Michael ihn gleich kurz und klein schlagen wird?!
"Als ihr Freund spiele ich nicht den Helden sondern beschütze sie vor Arschlöchern wie dich."
Bei seinen Worten wird mir einerseits ganz warm ums Herz andererseits hab ich noch immer Angst was er gleich mit ihm anstellt. Michael hat sich gerade ernsthaft als meinen Freund bezeichnet! Trotz der Situation in der wir uns gerade befinden kann ich ein kleines Lächeln nicht unterdrücken dass aber zum Glück von der Dunkelheit verdeckt wird.
"Ach Sam ich wusste gar nicht dass du einen Freund hast. Das wird deine Mom sicherlich auch interessieren."
"Wenn du das auch nur wagst dann verspreche ich dir, ich bring dich um." In Michaels Stimme klingt so viel Hass mit das ich schon wieder Angst bekomme.
"Ach ja. Du tust doch nur so dabei würdest du dich nicht mal trauen zu zu schlagen."
"Denkst du?" Sagt Michael, packt ihm am Hals und zieht ihn von der Bank um ihn auf den Boden zu drücken. "Du wirst erstens nie wieder mit deinen dreckigen Händen ihren Körper berühren und zweitens verlierst du kein einziges Wort ihrer Mom gegenüber hast du mich verstanden?"
"Wieso sollte ich?"
"Wie gesagt dann bist du tot."
"Klar." Meint London nur und provoziert Michael nur noch mehr. Auf einmal höre ich einen dumpfen Schlag und einen Schmerzenslaut aus Londons Mund. Michael hat ihm tatsächlich eine verpasst.
"Hast du jetzt immer noch vor was zu sagen?" Fragt ihn Mikey und schlägt ein zweites Mal zu.
"Ist ja gut ich halte dicht aber schlag mich nicht mehr."
"Weichei." Meint Michael amüsiert und lässt von ihm ab woraufhin er sich sofort vom Boden aufrappelt und sich den Dreck von den Klamotten klopft. "Und jetzt verschwinde hier und renn zurück zu deiner Mammi." London dreht sich um und nickt noch.
"Und kühl deine Backe besser damit sie nicht ganz so anschwillt." Ruft er ihm noch nach und dreht sich dann zu mir als London vollkommen verschwunden ist. Sein Gesichtsausdruck wird sofort weich und er kommt langsam ein paar Schritte auf mich zu.
"Können wir jetzt reden?" Fragt er leise und ich nicke nur bevor er mir vorsichtig eine Hand hin hält und ich sie ergreife. Wir setzen uns auf eine Bank und ich überlege was ich sagen könnte.
"Michael es ist alles okay. Ich war nicht sauer auf dich oder sonst etwas. Das Essen hat nur verdammt an meinen Nerven gezerrt."
"Aber du hast mir meine wichtigste Frage noch nicht beantwortet." Sagt er dann. Als mir einfällt was, rede ich sofort weiter da ich nicht will dass er sich weiterhin Sorgen macht.
"Du hast mir nicht weh getan Michael, das tust du nie. Du warst vielleicht etwas grober als sonst aber das hat mich in keiner Weise gestört. Hör auf dir Sorgen zu machen."
"Aber was war mit dir? Du warst so anders." Er greift nach meiner Hand und spielt mit meinen Fingern.
"Ich hab nicht gelogen als ich gesagt habe dass ich müde war. Ich hab die Nacht davor bis drei Uhr gelernt und Mom geht mir zur Zeit ziemlich auf die Nerven was mich verdammt stresst."
"Also hab ich nichts gemacht was dazu beigetragen hat?" Fragt er und sieht mich an.
"Nein Michael hast du nicht." Beruhige ich ihn damit er endlich damit aufhört sich Sorgen zu machen.
"Na gut." Er zieht mich an sich sodass ich mit dem Rücken an ihn lehne und er beide Arme um mich legt. "Jetzt zu einem anderen Thema." Fängt er an. "Wer um alles in der Welt war dieses Arschloch?"
"London. Schlimmer Name ich weiß. Er ist der nervige Sohn von den 'Freunden' mit denen wir Essen sind."
"Am liebsten hätte ich ihn umgebracht." Knurrt er.
"Warum bist du eigentlich hier? Versteh mich nicht falsch ich bin froh dass du gekommen bist."
"Als du mir geschrieben hast wo du bist hab ich es nicht mehr ausgehalten und bin einfach los gefahren." Erklärt er.
"Danke." Sage ich noch und drehe meinen Kopf zu ihm nach oben.
"Schon gut." Er beugt sich etwas nach unten um seine Lippen auf meine zu drücken.
"Ich glaub ich sollte mal wieder zurück gehen, die wundern sich bestimmt schon alle wo ich bin und ich will eigentlich nur noch nach Hause."
"Na gut dann lass uns gehen." Er nimmt meine Hand und geht mit mir den Weg zurück zum Lokal. Als er sieht dass meine und Londons Familie gerade das Restaurant verlassen lösen wir unsere Hände voneinander und er murmelt ein leises "Na toll."
Ashton ist der erst der uns sieht und zu uns kommt.
"Hey alles okay?" fragt er mich worauf ich nur nicke. "Okay und jetzt macht es auch Sinn warum London aussieht wie wenn er eine rein bekommen hätte, denn dass hat er so wie es aussieht wirklich." Stellt er dann fest.
"Es musste sein." Rechtfertigt sich Michael neben mir.
"Will ich wissen warum?" Fragt Ash.
"Er hat sich an deine kleine Schwester ran gemacht." Erklärt er ihm.
"Und dann hast du ihn nicht fester verprügelt? Dem hätte eine Abreibung mal richtig gut getan." Sagt Ashton worauf wir alle drei lachen müssen, aber auch nur bis meine Mom mich entdeckt.
"Oh fuck." Sage ich noch als sie mit ihren viel zu hohen Schuhen auf mich zu kommt.
"Kann mir vielleicht mal wer erklären was hier los ist?" Fragt sie in ihrem Typischen strengen Ton.
"Kann ich aber nicht mehr heute. Ich will nach Hause." Sage ich nur was ihr gar nicht passt.
"Na gut aber das hab ich nicht vergessen. Spätestens morgen will ich eine Erklärung und jetzt steig in den Wagen." Befehlt sie.
"Michael bist du mit dem Auto hier?" Frage ich extra laut sodass sie es auch hört.
"Äh ja."
"Gut ich fahr mit dir." Sage ich.
"Ich auch." Meint nun auch Ash der scheinbar ebenfalls die Schnauze voll hat von unserer Mom.
"Aber-" setzt Mom an doch ich schneide ihr einfach das Wort ab.
"Wir fahren mit Michael." Sage ich und folge den beiden Jungs zu Michaels Auto um endlich von hier weg zu kommen.

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