Kapitel 66.

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Morgen ist Michaels Geburtstag und ich bin dabei alle Vorbereitungen zu treffen. Ich habe die Jungs gebeten den ganzen Nachmittag etwas mit Michael zu machen sodass ich meine Ruhe habe ohne dass er mich die ganze Zeit stört. Zuerst packte ich sein Geschenk ein, was innerhalb von zwei Minuten geschehen ist da die Karten nun mal so klein sind. Ich binde eine rote schleife um das schwarze Geschenkpapier und lächel zufrieden. Gerade als ich mit dem Kuchen anfangen will klingelt mein Handy und ich sehe dass es der Alarm ist den ich mir gestellt habe sodass ich nicht vergesse die Pille zu nehmen. Was solche Dinge angeht bin ich ziemlich vergesslich und so gehe ich lieber auf Nummer sich. Das ist schon der zweite Tag an dem ich sie nehme, was heißt dass sie pünktlich zu morgen wirkt. Ich schalte den Alarm aus und nehme das Geschenk um es bis morgen weiterhin zu verstecken. Mit einem Schluck Wasser aus der Leitung spüle ich die kleine Pille hinunter und gehe dann ins Schlafzimmer, wo ich die Schublade der Kommode aufreiße in der meine Unterwäsche liegt. Ich hoffe dass Michael dort nicht hinein schaut und lege das Geschenkt zwischen die Klamotten. Als ich eigentlich wieder nach unten gehen will um den Kuchen zu backen sehe ich mich im Schlafzimmer um und bemerke wie verdammt unordentlich es hier eigentlich ist. Der Drang in mir alles aufzuräumen überwiegt schließlich, woraufhin ich anfange die vielen Klamotten die hauptsächlich Michael gehören aufzusammeln. Als ich seine Schublade der Kommode öffne lasse ich fast den Stapel frisch zusammengelegter T-Shirts fallen. Gott ist dieser Junge unordentlich! Alles liegt irgendwie in die eigentlich große Schublade geschmissen und so lege ich die T-Shirts in meiner Hand wieder ab und räume die komplette Schublade aus um Ordnung zu schaffen. Ich beginne mit ein paar Shirts, die ich auf den Stapel lege den ich bereits gemacht habe und fange dann an all seine Tops zusammen zu legen. Ich hebe das nächste Teil auf und sehe das etwas kleines auf den Boden fällt. Mit leicht zusammengezogenen Augenbrauen bücke ich mich um nachzusehen was es ist. Ich halte mir die Hand auf den Mund um nicht laut los zu lachen als ich erkenne um was es sich handelt. Ich drehe die schwarze Augenbinde in den Fingern herum und denke automatisch an die Nacht meines achtzehnten Geburtstags. Unbemerkt kaue ich auf meiner Unterlippe umher und schüttel dann etwas den Kopf um wieder zu klaren Gedanken zu kommen. Eine Idee springt mir in den Kopf und ein Grinsen breitet sich auf meinem Gesicht aus. Ich lasse die Augenbinde auf dem Bett liegen und gehe wieder zu der Schublade in der meine Unterwäsche ist. Ich krame eine Weile bis ich finde was ich gesucht habe. Ich ziehe den schwarzen BH mit Spitze hervor und suche dann das passende Unterteil. Als ich es gefunden habe drehe ich das Stück Soff in meiner Hand umher. Ich hatte es eindeutig mit etwas mehr Stoff in Erinnerung aber trotzdem kann ich das Grinsen nicht unterdrücken das immer größer wird. Gemeinsam mit der Augenbinde lege ich die Unterwäsche zurück in die Kommode sodass ich sie für morgen griffbereit habe. Bei den Gedanken an Michaels Geburtstag vergesse ich schon fast dass ich noch seine restlichen Sachen zusammenlegen muss und so setze ich mich eben wieder aufs Bett und fange an.
Gute zehn Minuten vergehen als ich endlich alles fertig habe und die Schublade wieder zuschiebe. Ein Blick auf die Uhr verrät mir dass es schon fast fünf ist und ich noch den Kuchen backen muss. Also renne ich schnell wieder in die Küche und hole alle Zutaten heraus, bevor ich das Rezept lese und die verschiedenen Sachen abwiege.
Als ich das getan habe schütte ich die ersten zwei Zutaten in die Schüssel und starte das Rührgerät. Schnell wir daraus eine matschige Masse woraufhin ich Mehl und etwas Milch dazugebe und alles so langsam die Form eines Teigs annimmt. Ich kann hören wie die Haustür aufgeht und Schlüssel auf das Kästchen neben der Tür gelegt werden. Als ich mich kurz zur Tür drehe sehe ich Michael mit einem breiten Grinsen zu mir kommen. Als er mich erreicht hat legen sich seine Hände automatisch an meine Hüften und er drückt mir einen Kuss auf die Backe.
"Backt da wer einen Geburtstagskuchen?" Fragt er wobei nicht zu überhören ist dass er dabei grinst.
"Vielleicht." Gebe ich zurück und schalte den Mixer aus.
"Kann ich helfen?"
"Willst du wirklich deinen eigenen Kuchen backen?" Frage ich verwundert darüber, dass er mir überhaupt Hilfe anbietet.
"Warum nicht." Meint er achselzuckend und und stellt sich dann neben mich. "Was soll ich tun?"
"Nimm den Kakao und rühr in unter den Teig." Weise ich ihn an worauf er sich den bereits abgewogenen Kakao nimmt und in die Schüssel wirft.
"Das ist so wenig." Beklagt er sich und schiebt die Unterlippe vor.
"Wenn du es richtig vermischt hast ist es genau richtig, glaub mir. Außerdem kommt Schokolade auch noch in anderen Formen dazu."
"Wirklich?" Fragt er strahlend worauf ich etwas lachen muss.
"Wirklich." Bestätige ich und heize schon mal den Backofen vor. "Wenn du fertig bist kipp alles in die Form." Sage ich zu ihm worauf er nickt und den Teig begutachtet.
"Ich glaub das ist gut." Meint er und kippt so wie ich es ihm gesagt habe alles in die Form, die ich dann in den Ofen stelle.
"Sam?" Fragt Michael worauf ich den Ofen schließe und mich zu ihm aufstelle. Noch bevor ich reagieren kann klebt Teig in meinem Gesicht und Michael beginnt zu lachen.
"Das bekommst du zurück." Sage ich und greife nach der Schüssel, in die ich meine Finger tauche und aushole um es Mikey ins Gesicht zu knallen. Sein lachen verstummt und er greift sich an die Backe um dann etwas Teig von den Fingern zu schlecken. Danach greift er erneut in die Schüssel und streckt die Hand in meine Richtung aus. Er beschmiert meine Nase und lächelt dann zufrieden.
"Du siehst süß aus." Meint er und schleckt erneut etwas von den Fingern.
"Ach ja?"
"Ja." Sagt er. "Aber meinst du nicht doch ich sollte das lieber wieder sauber machen?" Fragt er und kommt etwas näher. Bevor ich noch reagieren kann schleckt er mir auch schon über die Nase worauf ich das Gesicht verziehe und er nur lacht. Er nimmt etwas Teig von meiner Backe und schmiert ihn auf meine Lippen worauf ich grinsen muss als mir klar wird was er gleich tut. Er bückt sich zu mir nach unten bis sich unsere Lippen endlich berühren und das einzige dass wir schmecken können Schokolade ist.

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