9. Fly Away tonight

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"Ashton!", schrie ich, als ich die Schallwellen seiner zarten Stimme aufschnappte.
Ich drehte mich um und sah die vier neben ihren Koffern stehen.

Ich wollte hinlaufen, aber Dino hielt mich noch an der Hand.

"Dino!", motzte ich. Dieser grinste und ließ mich los, doch da standen die Jungs schon vor mir.

"Schön dich wiederzusehen.", sagte Cal und ich umarmte ihn zuerst.
Diesmal fielen die Umarmungen nicht mehr so lange aus wie die vorherigen. Es fühlte sich diesmal anders an.

Als würde ich die vier Idioten schon seit dem Kindergarten kennen.

"Wie geht's dir?", fragte mich Luke und setzte seine Sonnenbrille ab. Seine wunderschönen blauen Augen funktelten mich an. In Live waren sie noch dazu tausendmal schöner.
Ach, wie ich sie liebte.

"Ganz gut, euch?", antwortete ich ehrlich. Auch wenn ich vor einer Viertelstunde noch dem Abschied meiner besten Freunden nachgeweint habe, überwog das alles.

"Auch. Kleine, wir müssen mit dir reden.", fing Calum an.

"Das tut ihr doch schon, oder?", sagte ich und starrte deren Gepäck an. Viel Zeug hatten sie nicht dabei, woraus ich so meine eigenen Gedanken schloss.

"Lustig.", meinte Mikey etwas zu ironisch, er musste aber trotzdem lachen.

"Pass jetzt gut auf, okay? Also, da du ja die nächsten zwei Wochen Ferien hast und wir-"

"Ach, Luke sei still. Du fliegst jetzt mit uns mit und fertig.", meinte Michael und ich starrte die vier an.

"Leute, das könnt ihr nicht machen!", stoß ich hervor und fast war ich mir nicht sicher, ob das alles hier wieder nur ein verdammt realer Traum war.

"Warum nicht?", fragte Ash und ehrlich gesagt fand ich keine Argumente dagegen. Ich hatte Ferien, meine Mum wusste davon (das musste Dino ihr zugeflüsterte haben) und die Jungs würden auf mich aufpassen. Mit 16 Jahren konnte man das aber eigentlich auch schon alleine. Vielleicht.

"Wartet mal... Ich hab gar nichts zum anziehen dabei!", fiel mir ein und erschrocken stellte ich mir vor, wie ich die nächsten Tage mit demselben T-Shirt rumlief.

"Keine Sorge. Wir haben alles geregelt.", meinte Ashton, aber irgendwie glaubte ich ihm nicht. Auch wenn ich sie nicht wirklich kannte, waren sie einfach zu oft... chaotisch.

"Jungs, der Flieger geht.", sagte Dino und marschierte voran. Calum nahm mich an der Hand und zog mich mit.

Ich drehte mich um, weil ich mich wunderte, wie sie ihr Gepäck mitnehmen würden, ohne etwas zu tragen.
Natürlich hatten sie Personal dafür, aber in diesem Moment war ich mal wieder zu aufgeregt, um schlau zu sein.

Wir wurden alle vor dem Gate durchsucht und mussten unsere Personalausweise vorzeigen. Meinen hatte Dino.

"Woher-?", fragte ich ihn und zeigte auf die Karte zwischen seinen Fingern.
Er schüttelte den Kopf. Er wollte nicht antworten. Interessant.

"Fliegst du auch mit?", fragte ich Dino, da ich neben ihm stand und 5SOS gerade durchsucht wurde.

"Wer soll denn sonst auf dich aufpassen?", fragte er und ich sah ihn zornig an.

"Ich bin alt genug, um auf mich selbst aufzupassen.", motzte ich.

"Du wärst ohne mich nicht mal bis hierher gekommen, bedank dich mal lieber.", sagte er streng, aber doch mit einer Spur Sanftheit.

"Kann ich wenigsten meinen Perso zurück haben?", fragte ich ihn, aber er ging schon weiter, weil die Jungs endlich auch fertig waren und wir wahrscheinlich sowieso schon spät dran waren.

"Ehm, Luke?", murmelte ich, als wir nebeneinander zum Flugzeug liefen.
Wie kann man nur so lange Beine haben, um so schnell gehen zu können?
Aber wirklich alle vier gingen so schnell. Ich musste aufpassen, dass ich Schirtt mit ihnen hielt.
Man hätte mich eigentlich auch mit einer Joggerin verwechseln können, aber nur fast.

"Hm?"

"Wohin fliegen wir eigentlich?", irgendwie war mir diese Frage peinlich. Aber ich musste so viel verabreiten, da konnte so eine Frage schon mal leicht untergehen.

"Paris. Da haben wir morgen ein Konzert. Morgen Nacht geht's dann weiter nach Italien für zwei oder drei Tage. Irgendwann sind wir dann für den Rest deiner Ferien in London.", sagte er, ohne einen Terminplaner gezückt zu haben.

"Du weißt das alles auswendig?", staunte ich.

"Irgendeiner muss es ja wissen.", meinte er und schaute seine Bandkollegen schräg von der Seite an.

"Ich hätte es dir auch sagen können. Zuerst Paris, dann Spanien, Madrid und Lissabon und London und Glasgow und Mailand und Berlin.", sagte Michael schnell.
Ich sah zu Luke und wir lachten.

"Wird das nicht ein bisschen stressig?", fragte ich schließlich, als ich mir Lukes Terminkalender-Daten noch einmal ins Gedächtnis rief, um sie ja nicht zu vergessen.

"Oh, nur teilweise.", meinte Luke, aber ich hörte irgendwo ganz weit weg einen sarkastischen Unterton.

Wortlos gingen wir schließlich ins Flugzeug.
Ich saß neben Michael, aber viel bekam ich vom Flug sowieso nicht mit. Ich war so müde und pennte auf seiner Schulter ein, was mir im Nachhinein peinlich war, er es aber nicht schlimm fand. Im Gegenteil: er fand es sogar süß.

"Ich wollte nicht-", fing ich wieder an, doch Mike unterbrach mich.

"Wirklich, es ist nicht schlimm.", meinte Michael und grinste. "Wir", er sah zu seinen Bandkollegen, "haben schließlich auch geschlafen."

"Wir hatten alle eine anstrengende Nacht.", sagte Luke, der bereits seine Sonnenbrille wieder aufgesetzt hatte.

"Oh ja.", sagte ich und mein Gehirn spielte kurze Frequenzen des Konzertes wieder.

"Nicht so viel reden, unser Zeitplan ist bereits komplett hinüber, also trödelt nicht so rum!", sagte Dino hektisch.

Bildete ich mir das nur ein, oder war Dino einfach nicht für diesen Job gemacht?
Ich konnte nicht anders, und musste lachen.

Das passte nicht. Er und sein Job. Nee.

Just Saying x Luke Hemmings/ 5SOS FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt