Chapter 35

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Lilly POV

"Jack und Mahogany sind zusammen.", grinste ich meinen besten Freund Matt an. Er riss seine Augen auf und sein Mund fiel auf. "Nein!"

"DOCH!", antwortete ich im selben Ton und kicherte. Er konnte es nicht glauben, so wie ich heute morgen. "Das ging ja super schnell.", er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich, so als ob er sich nach einem Ausdauerlauf ausruhen musste. "Warum kriegen Jack und Mahogany es hin und du nicht Lil?", grinste er jetzt plötzlich.

"Okay was redest du da?", jetzt kam das wieder.

"Du brauchst ewig!", grinste Matt und nahm einen Schluck seines Smoothies. "Man ich brauche nicht ewig, ich finde nur niemanden!", verteidigte ich mich sofort. "Du hast ihn doch schon längst gefunden Genius, du kapierst es nur nicht."

"Dann erkläre es mir! Mahogany hat auch schon so andeutungen gemacht, aber ich verstehe es einfach nicht. Redet vollständig mit mir.", ich hoffte inständig, dass er endlich mit der Sprache rausrückt, aber er tat es nicht. "Sorry Lil, wie schon mal gesagt, dass musst du selber herausfinden."

"Matt ich empfinde gerade wahren Hass auf dich.", beleidigt verschränkte ich die Arme vor der Brust und Matt streckte mir seine Zunge raus.

Meine Güte, wieso sehe ich es denn nicht? Wieso kann ich nicht einfach das sehen, was Matt sieht? Es gibt niemandem mit dem ich zusammen sein könnte. Das will ich doch auch gar nicht. Ich bin doch froh single zu sein! Oder? Wer ist denn dieser Jemand, den ich schon kenne? Wer ist mein 'Jack'?

Shawn saß ganz allein auf seinem Bett, also ging ich zu ihm und er lächelte mich an. "Hey Lilly, ist alles okay? Du siehst aus als würdest du über die wichtigen Fragen des Lebens nachdenken."

"Ach ich weiß nicht Shawn, alle sagen mir, dass es etwas gibt, was ich nicht sehe. Ich verstehe es einfach nicht. Matt meinte es gäbe diesen 'Jemand' der, der Richtige für mich ist, und ich kenne ihn schon. Aber ich weiß einfach nicht was er meint, ich bin doch single und nicht verliebt. Und dann reden sie immer über Brent und darüber, dass da etwas ist was ich wieder nicht sehen kann. Shawn ich glaube ich habe Augenprobleme.", ich ließ mich seufzend auf sein Bett fallen.

"Lilly, ich kann dir nicht helfen, wenn ich es dir sage, dann wirst du es trotzdem nicht verstehen oder sehen können, deswegen musst du selber darauf kommen. Denke nicht so darüber nach. Gehe ein paar Schritte zurück, geh am besten ins Bett, hör Musik oder lies etwas, bring dich auf andere Gedanken. Die Einsicht kommt nicht wenn du dir den Kopf darüber zerbrichst, sie kommt ganz plötzlich in einem unerwarteten Moment und dann lässt sie dich nicht wieder los." Was er sagte hörte sich logisch an, weswegen ich nickte und seine Worte nocheinmal überdachte. "Shawn wie war das bei dir und Luna? Wann wusstest du dass sie es ist?", fragte ich dann.

Als ich Luna erwähnte vergrößerte sich sein Grinsen noch mehr.

"Ich wusste es, als ich sie auf Tour so vermisst habe, aber ich war mir komplett sicher, als ich sie wiedergesehen habe. Es gab einfach keine andere Erklärung für meine Gefühle, sie war es einfach."

Nachdem Shawn und ich eine Ewigkeit lang geredet hatten, beschloss ich seinen Rat zu befolgen und mich in mein Bett zu legen. Ich stöpselte mir meine Kopfhörer ins Ohr und begann zu lesen. Girl Online natürlich.

Doch immer und immer wieder drifteten meine Gedanken ab. Ich stellte mir vor wie Brent mitten in der Nacht dieses Buch in der Hand hielt, die Seiten zwischen seinen Fingern spürte und die selben Worte las, die ich gerade las. Frustriert legte ich mein Buch weg und schloss meine Augen. Ich konzentrierte mich komplett auf Halseys Stimme und blendete alles aus. Der Ton war auf voller Lautstärke und ich ließ die Melodie, den Text und ihre Stimme auf mich einwirken. Und wie es wirkte.

Mein Körper entspannte sich und meine Gedanken waren rein, keine ständigen Fragen oder Probleme, nur Halsey und ihre Stimme. Ich fühlte mich leicht. Als wäre ich nur ein Mittel um die Musik weiterzugeben. Shawn hatte sowas von Recht, mir ging es viel besser, das war das was ich gebraucht hatte.

Ich würde genau das tun, was Shawn gesagt hatte, mich nicht mehr um das Problem kümmern und mir keine Sorgen machen. Vielleicht geht es dann ja weg.

Ich weiß nicht wie lange ich so lag, aber ich habe alle Lieder mindestens fünf mal durchgehört und ich bin zwischendurch eingenickt.

Nach gefühlten vier Stunden öffnete ich meine Augen und zog mir die Kopfhörer aus den Ohren. Ich brauche einen Kaffee.

Mit einem Kaffee bewaffnet ging ich zurück zu meinem Bett, dort skypte ich mit meiner Familie, die aber nicht viel Zeit hatte, also war es nur ein kurzes Gespräch, aber es war trotzdem schön sie zu sehen.

"Hey Benett!", Cameron kam auf mein Bett gesprungen und setzte sich neben mich. Zusammenen schauten wir und lustige YouTube Videos und lachten uns halb tot.

Das Pferd, dass rückwärts in den Busch fällt wird auch nach tausend Wiederholungen und Slowmotion nicht unlustig.

Irgendwann wurde Cameron müde und mir fiel auf dass ich sogut wie den ganzen Tag im Bett verbracht hatte, weil es schon fast zwei Uhr Nachts war, beschlossen wir auch langsam zu schlafen. Wir unterhielten uns flüsternd noch ein wenig, um die Anderen nicht zu stören.

"Ich muss unbedingt wieder trainieren gehen.", beklagte sich Cameron gerade. Ich legte meine Hand vorsichtig auf sein Tshirt und schaute ihn skeptisch an. Er zog es dann einfach hoch und entblößte seine Bauchmuskeln. "Alles klar Dallas, du bist ja sowas von untrainiert.", kicherte ich und fuhr mit meinem Zeigefinger sein Sixpack nach. "Ich bin sehr enttäuscht, du musst mehr trainieren, das geht so nicht weiter.", ärgerte ich ihn weiter. Grinsend hielt er meinen Finger fest und zog sein Shirt wieder runter. "Wenn du so gemein bist, gibts kein Dallas für dich."

"Ohh nein aber Cameron, das kannst du mir doch nicht antun. ich nehme alles zurück was ich gesagt habe.", spielte ich mit und er kicherte. Zufrieden schob ich sein Shirt wieder zurück um meinen kleinen Sieg zu feiern und setzte meine Bewegungen fort. Irgendwann wurde Camerons Atem gleichmäßig und er war eingeschlafen. Auch ich war überraschenderweise müde, also legte ich meinen Kopf auf seine Brust, ließ meine Hand wo sie war und fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf.


The moment I knew| Brent Rivera FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt