Chapter 52

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Brent POV

Ich war so damit beschäftigt Lilly anzustarren, dass ich nicht bemerkte dass sich das Riesenrad weitergedreht hatte. Ich wollte nicht unten ankommen. Ich wollte nicht aussteigen müssen und meine Aufmerksamkeit auf etwas anderes lenken. Ich will diese Nähe nicht beenden, ich will nicht dass Lilly nicht mehr direkt vor mir steht. Ich will für immer hier oben sein und sie anstarren. Jede einzelne Kleinigkeit ihres Gesichts zu bemerken sind ihre Schönheit aufzunehmen.

Doch als die Türen aufgingen musste ich es tun. Ich wendete meinen Blick gegen meinen Willen von Lillys wunderschönen Augen ab und verließ die Kabine.

Sie folgte mir nach draußen und still warteten wir auf Jack und Mahogany. Wir beschlossen jetzt in das Restaurant zu gehen, in dem die anderen schon auf uns warteten.

Ich setzte mich zwischen Mahogany und Shawn und bestellte mir irgendwas. Doch ich konnte mich nicht wirklich auf mein Essen oder auf die Gespräche konzentrieren, viel zu sehr war ich auf den kurzen Moment in Riesenrad fixiert. Immer und immer wieder dachte ich an Lillys Augen zurück und daran wie es sich angefühlt hat, ihr so nah zu sein.

"Hey bei euch alles okay?", fragte mich Mahogany neben mir plötzlich. Verwirrt wachte ich aus meinen Gedanken und und bejahte ihre Frage. "Warte mal bei uns?" Sie nickte mit ihrem Kopf in Lillys Richtung. Erst jetzt bemerkte ich, dass sie da saß, ihr Essen war nicht angerührt, sie starrte einfach vor sich hin und schien nicht gedanklich da zu sein.

"Was ist im Riesenrad passiert?", fragte Mahogany wieder. "Nichts.", sagte ich schlicht. Sie schien mir nicht zu glauben. "Offensichtlich.", meinte sie nur. "Wirklich Mahogany es war nichts."

Es ist wirklich nichts ungewöhnliches passiert.
Wir sind Riesenrad gefahren, sie hat ein Bild gemacht, ich hab sie festgehalten, dann hat sie sich umgedreht und wir haben uns minutenlang angestarrt. Nichts besonderes.

Aber ich weiß selbst dass das gelogen ist.

Natürlich ist etwas passiert. Nichts offensichtliches und ich weiß auch nicht ob es auch bei Lilly passiert ist, aber es ist etwas in mir passiert.

Diese Gefühle, die ich verspürte als wir uns so nah waren, waren unbeschreiblich. Soetwas hatte ich noch nie erlebt, nur bei Lilly.

In mir kribbelte alles, ich wollte ihr noch näher sein. Ich könnte ihr Parfum riechen und ihren Atem spüren.

Sie sah so unecht aus. So unerreichbar, weil sie so wunderschön ist. Es war als sah man eine Puppe an. Aber dann war da dieses Leben in ihren Augen, dieses Glitzern, es war etwas besonderes. Nicht nur dass ihre Augen wunderschön waren, man könnte sich in ihnen für immer verlieren.
Was machte dieses Mädchen nur mit mir?

Ist das Freundschaft? Diese Frage schoss mir plötzlich durch den Kopf. Ich fühle so etwas nicht bei Mahogany oder irgendeinem anderen Mädchen. So etwas habe ich generell noch die gefühlt. Woher kommt das? Was bedeutet es? Warum bei Lilly? Geht es ihr genauso? Was soll ich tun? Alle diese Fragen kamen auf und ich bemerkte wie ich immer tiefer in Gedanken versank. Egal was die Antworten auf diese Fragen waren, ich weiß genau dass ich mehr davon wollte.

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Im Hotel gingen alle sofort auf ihre Zimmer, entweder weil sie Videos schneiden wollten oder zu müde waren um noch irgendwas zu tun. Ich war jedoch absolut nicht müde also klopfte ich mich durch die Zimmer um einen Gleichgesinnten zu finden. Wie sich herausstellte war nur Lilly noch ansprechbar.

Zusammen gingen wir raus, weil wir sonst nicht wussten was wir tun sollten.

Als wir an einem Fluss vorbeikamen lies Lilly sich ins Gras fallen, ich legte mich neben sie und sie begann sich hin und her zu rollen. Irgendwann lies sie sich sogar über mich rollen, ich beschloss mitzumachen und hielt sie über mir fest, sodass wir gemeinsam hin und her rollten.

Ich war gerade über sie gebeugt, als ich mir zu ihr runter lehnte. Unsere Nasen berührten sich ganz sanft. Mein Herz begann schneller zu schlagen und ich befürchete, dass sie es spüren konnte, weswegen ich mich einfach ganz auf sie fallen lies, mit dem Gesicht im Gras.

Lilly bewegte sich unter mir und drehte uns um, sodass sie sich nun über mir lag. Sie grinste mich an und streckte dann ihre Zunge raus und berührte damit meine Nasenspitze. Ich verzog das Gesicht und sie lachte. Wir sind solche Kinder.

Vom ganzen Lachen und hin und her rollen wurden wir dann doch müde und Lilly lies sich auf meinen Bauch fallen. Es war Abends und die Sonne ging bald unter. Ich schloss kurz die Augen und genoss den Moment. Die warmen Sonnenstrahlen die mich wärmten, das leise rauschen des Flusses und Lillys Präsenz.

Ich werde mich wohl nie an das Gefühl gewöhnen können, dass ihre Berührungen in mir auslösen.

Ich musste eingeschlafen sein, denn ich wachte von dem sanften Gefühl von Lilly auf, die mir über die Wange strich. Als ich meine Augen öffnete blickte ich direkt in ihre. Sie lächelte mich leicht an und ich lächelte zurück. Mit Lilly war es anders als mit anderen. In einem Moment kann ich mit ihr ewig lachen und in anderen möchte ich sie einfach nur anstarren und ihr so nah sein wie möglich.

Lilly POV

Ich kann meinen Blick nicht von ihm abwenden. Obwohl ich auf ihm liege, habe ich das Bedürfnis danach ihm noch näher zu sein. Sein schlafendes Gesicht sah so ruhig und vollkommen aus. Ich konnte der Versuchung nicht wiederstehen, ich strich sanft mit meinen Fingerspitzen erst durch seine Haare und dann über seine Wangenknochen entlang, wovon er dann aufwachte und mich diese wunderschönen braunen Augen wieder anschauten.

Ich will ihm näher sein. Ich will mein Gesicht langsam zu seinem Bewegen. Ich will seinen Atem spüren. Ich will seine Lippen auf meinen spüren...-warte was?

Ich will Brent küssen? Warum? Warum will ich das? Ich habe noch nie jemanden geküsst! Sowas tun Freunde nicht.

Doch schon als ich das dachte wusste ich, dass Brent und ich keine Freunde waren. Wir waren viel mehr als das. Wir waren etwas ohne Titel, es war etwas ganz besonderes. Unbeschreiblich aber unübersehbar. Man kann es nicht leugnen.

Brent und ich sind keine Freunde.


The moment I knew| Brent Rivera FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt