7.

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Es dämmert bereits als ich nach einer langen Fahrt im Mobil, mit den Wächtern im vorübergehenden Schlaflager, im Keller des Regierungsgebäudes ankomme.
Es gibt keine Schlafräume mit Betten, überall befinden sich Zellen mit unbequem aussehenden liegen. Es gibt keine Decken und keine Kissen.
Einige andere Teenager schlafen bereits als ich zu meiner Zelle geführt werde, andere schauen mir von ihren liegen mit ihrem leeren Blick hinterher, als würden sie es verabscheuen das ich so viel länger noch "in freiheit" bleiben konnte. Aber ich weiß, dass ich mir das nur einbilde. Ihre Blicke gehen ins nichts sie sehen die Türen ihrer Zellen an und denken und fühlen überhaupt nichts.
Die anderen mir gleichaltrigen tragen noch ihre Farbe noch in den Augen, blasse, verwaschene, helle Farben die morgen in einem tiefen und schrecklichem schwarz ertrinkt werden und die dann noch leerer und emotionsloser wirken.
Der Wächter vor mir bleibt stehen und schließt eine Zelle auf, meine Zelle.
"Hier werden sie ihre nächte in der nächsten Zeit verbringen, solange sie noch keinen Partner haben." weist er mich monoton freundlich an und macht mit der einen Hand eine komische Bewegung, die mir wohl deutlich machen soll, dass ich in mein Schlafgemach eintreten soll.
Ich zögere kurz und der Wächter vor mir verengt seine schwarzen Augen
"Mrs. Purch!" ermahnt er mich streng.
Ich reagiere endlich und trete in die Zelle ein.
Der Wächter wünscht mir eine gute Nacht schließt die Gittertür hinter mir zu und geht mit den anderen fort.
Ich fühle mich wie ein Löwe im Käfig,
eingesperrt, allein und von den beobachtet die noch wach sind.
Ich gehöre nicht hierhin, ich fühle mich unwohl hier und habe angst.
Angst um meine Augen, angst vor meinem Arbeitsauftrag, ich weiß ihn nich nicht und angst einen emotionslosen und leerblickenden Lebensgefährten zu bekommen.
Die Zelle ist nicht sonderlich groß.
Beim genauerem hinschauen erkenne ich eine kleine Toilette mit Waschbecken in einer Ecke gegenüber ein leeres Regal, da werden bestimmt meine Arbeits - und Schlafsachen reingelegt und hinter mir die kahle Liege.
Ich setzte mich auf sie und die Liege knickt ein bisschen ein.
Ich erschrecke.
Vor mir tauchen leuchtende Wörter auf.
Ich habe nie lesen und schreiben gelernt bekommen, es ist für meinen Arbeitsauftrag unwichtig und unwichtiges und überflüssiges wird im System vermieden.
Ich bekomme das wichtigste gelernt und nicht mehr und nicht weniger.
Ich merke wie ich aufeinmal müde werde und lege mich ganz auf die Liege.
Sie ist härter und unbequemer als ich dachte.
Ich drehe mich mit dem Gesicht zur Wand und schließe die Augen.
Mein Traum bleibt mir heut fern, zu erstenmal seit ich denken kann träume ich nicht, es macht mir sorgen und ich bekomme Angst.
Mein Traum der mir sooft geholfen hat aus der Realität zu entschwinden, der mich Farben sehen und Gefühle fühlen ließ die mir unbekannt sind und mich gut fühlen ließ ist weg, nicht mehr da.
Das Erstemal seit ich denken kann sehe und träume ich schwarz

When I Close My Eyes Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt