"Was weißt du noch über die alte Welt? Vor dem Krieg und vor dem System?"
Will ich von Eaven wissen, als wir am Tisch sitzen und diese Hörnchen Dinger essen, von denen mir der Name unaussprechbar erscheint.
"Sie hatten gutes Essen. Einige alte Rezepte konnten die ersten in dieser Gemeinschaft ausfindig machen und vom System die nötigen Nahrungsmittel klauen." erklärt er mir mit einem Bissen dieses Hörnchendingens im Mund.
Ich lächle und beiße von meinem ab.
"Wie sah es vor dem System aus?
Weißt du das?" frage ich kauen.
Er zuckt mit den Schultern.
"Ein wenig. Die Menschen trugen farbige Sachen so wie wir jetzt.
Sie konnten sich ihren Weg selber wählen und eigenständig fühlen und denken.
Es gab verschiedene Länder, das ist so was wie bei uns die Regionen sind halt nur viel mehr, in denen jede seine eigene Regierung hatte und das Volk mitwählen konnte wer es regiert."
"Aber genau das waren die Auswirkungen für den Krieg, weil jeder dieser Länder seinen eigenen Kram durchsetzte oder?" unterbreche ich ihn.
"Naja nicht ganz. Ein paar Länder hielten zusammen und beschlossen gemeinsam wer für sie regieren sollte. In denen war es meist friedlich.
Der Hauptgrund war eine Unklarheit der Religionen." stellt er richtig.
Von Religionen habe ich schon mal im Unterricht gehört. Es gab fünf Hauptreligionen und alle hatten ihre eigene Weltanschauung, in einer wurde der Heilige an einem Kreuz festgenagelt in der anderen mussten Frauen sich Frauen mit Tüchern verhüllen, sodass man nur ihre Augen sah. Erzählte eine der Unterrichtenden uns mit Bildern am Glassboard.
Das Bild mit dem Kreuz jagt mir bis heute noch einen Schauer über den Rücken.
Den großen Krieg nennt man auch Glaubenskrieg, weil jeder einen anderen Glauben hatte.
Jetzt glauben die meisten an nichts mehr und sind hirnlose Gestalten die umherwandern.
"Stimmt. Das hat man mir im Unterricht erzählt."
sehe ich ein.
Ich sehe mich nachdenklich im Raum um.
"Lass uns über etwas anderes reden."
Meint Eaven und ich wende meinen Bilck ihm zu.
"Gute Idee." sage ich zuversichtlich.
"Was ist deine Lieblingsfarbe Liven?" fragt Eaven und grinst mich breit an.
"Ich habe keine Lieblingsfarbe, jede Farbe die ich sehe bedeutet mir gleich viel und jede fasziniert mich beim betrachten immerwieder." antworte ich.
"Und was ist deine?" frage ich eilig und lächle blöd.
Eaven lacht kurz und lehnt sich in seinem Stuhl zurück.
"Mir geht es nicht anders, auch mich fasziniert jede Farbe beim betrachten." meint er träumend und lässt seinen Blick durch mein kunterbuntes Wohnzimmer schweifen.
"Farben sind was tolles oder?" fragt er mich und ich nicke zustimmend.
"Allerdings."
Es klopft an der Tür und Eaven sieht mich fragend an.
"Wer ist das?" meint er und blickt zur Tür.
Nochmals klopft es.
"Vielleicht ist es Lohana." vermute ich.
Ich stehe vom Stuhl auf und öffne die Tür.
Doch da steht keine Lohana, sonder eine ziemlich alte Dürre Frau mit streng zurück gekemmten Haaren die in einem Zopf runter hängen.

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When I Close My Eyes
Science Fiction2210 - Die Menschheit hat sich verändert. Nach einem langen Krieg wurde Frieden geschaffen, es wurde das System geschaffen. Einen freien Willen gibt es nicht mehr. Alles ist gleich, anders sein ist ein Verbrechen. Träumen eine Krankheit. Alles wird...