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Pure Wut beherrscht mich als ich an dem Mobil ankomme.
Haben Miron und Moriana jetzt vollkommen den Verstand verloren?
Miron hat Moriana von der Szene im Aufzug gestern erzählt und sie droht mir Liven ohne jegliche Vorbereitung in den Einmarsch ins Regierungsgebäude an meine Seite zu setzen, wenn ich nicht Augenblicklich Abstand zu ihr nehme.
Ich würde wirklich alles für Livens Schutz machen, aber sie so verzweifelt und zerbrochen zusehen wie grade auf dem Dach ging zu weit, Moriana ging zu weit.
Nur weil sie ihre große Liebe verloren hat muss ich mit Liven unter ihrem Liebeshass leiden?
Andere Paare in der Gemeinde können sich doch auch ausleben also warum lässt sie dann nich Liven und mich zu?
Liegt es daran das ich die Wahrheit über alles weiß, daran, dass ich weiß das wir, die die sich nichts sehnlicheres Wünschen, diesem vielleicht zum Opfer fallen und ein gigantischer Krieg ausbrechen könnte?
Hasst sie mich deshalb so und kann mich nicht einmal glücklich sehen?
Ich habe mein Gegenstück gefunden und sie reißt es mir weg!?
"Na geht doch." meint Miron gut gelaunt und klopft mir freundschaftlich auf die Schulter.
Ich trete ihm ins Schienbein und setzte mich auf den Beifahrersitz vone zu Tess.
Sie sieht mich mitfühlend an.
"Ich wollte ihn aufhalten, wirklich Eaven.
Die kleine muss dir echt viel bedeuten, wenn du das für sie tust." sagt sie mitleidig.
Tränen stauen sich an doch ich halte sie kämpfend zurück.
"Moriana kann sie unmöglich unvorbereitet losmaschieren lassen, aber ich würde ihr alles zutrauen."
presse ich vor Wut triefend hervor.
Ich könnte mein Leben für diesen Einsatz riskieren und habe es auch schon oft.
Ein Waffentransporter ist auf den Weg zum Regierungsgebäude und wir sollen ihn an der Raststätte abfangen und ein paar Waffen mitgehen lassen und das ist nicht grade ungefährlich, Da die Wächter bei diesem viel besser auf ihr Gut aufpassen als nur beim Essen.
Miron steigt gelassen und gut gelaunt ein.
"DU VERDAMMTER...!" brülle ich aggressiv los, aber erlange wieder beherrschung über mich.
Etwas läuft meine Wange entlang und ich spüre das ich angefangen habe zu weinen.
"Du weißt, dass das was wir machen sollen gefährlich ist, also was suchst du hier? Ich hätte gedacht du verbringst Zeit mit deiner Freundin?" provoziert er mich.
Tess startet und lässt das Mobil langsam losfahren.
"Wir könnten sterben das ist dir bewusst oder?" ich versuche ruhig zu atmen und aus dem Fenster zu schauen.
"Miron! Es reicht! Was wäre wenn dir jemand das nehmen würde was du am meisten liebst, was dir wichtig ist und wofür es sich für dich zu kämpfen lohnt?" gibt Tess aufgebracht von sich und drückt versehentlich die Hupe am Lenkrad.
"Der liebt nichts mehr als sich selber!" schnaube ich traurig.
Der Wald durch den wir fahren verschwimmt und ich schließe meine Augen. Tränen rinnen an meinem Gesicht herunter und ich sehe Liven wie sie vor Tagen schlafend und friedlich im Krankenhausbett lag und bestimmt von etwas gutem geträumt hat.
Ich verziehe meinen Mund zu einem leisen Lächeln und spüre wie mein Bewusstsein langsam vom Schlaf übernommen wird.

Als wir ankommen empfinde ich nichts.
Tess öffnet mir die Tür und wirft mir einen Blick zu der ihre pure Angst und das pure Mitgefühl für mich ausdrückt.
Ich lächle leicht, gebe ihr ein Zeichen das sie sich nicht um mich sorgen muss und sie nickt langsam.
Ich steige auf.
Miron wirft seine Tür mit Schwung auf steigt freudig aus und knallt sie lautstark wieder zu.
"Geht's noch!?" zische ich ihm zu.
Er lächelt provozierend.
Tess gibt uns ein stummes Zeichen los zu rennen und wir folgen ihr.
Ich spüre das Adrenalin in meinen Adern mein ganzer Kopf pocht als würde er zerspringen wollen.
Ich soll am Transporter wache halten während Miron und Tess sich die Waffen und Munition schnappen die sie tragen können.
Wie es Liven jetzt wohl ergeht?
Dumme Frage ihr wird es bestimmt dreckig gehen. Sie wird bestimmt noch immer auf dem Dach stehen und wie versteinert hoffen, dass das was ich ihr gesagt habe nur ein Traum ist.
Liven ist der einzige Gedanke in meinem Kopf, obwohl er es nicht sein sollte.
Ich sollte mich darauf konzentrieren das keiner der Wachen uns sieht und mitbekommt, aber ich kann nicht.
Meine Gedanken drehen sich nur um Liven und ihr verzweifeltes Gesicht für das ich hätte alles mir in der Macht stehende getan um sie wieder zum Lächeln zu bringen.
"EAVEN LAUF!" sind die letzten Worte die ich vernehme bevor sich mir etwas hartes und metallenes in die Schulter bohrt.
Meine Ohren dröhnen etwas muss ziemlich laut gekracht haben.
Ich spüre das selbe komische Ding in meinem anderen Arm, am Oberarm.
Ein Schmerz wie ich ihn noch nie hatte zieht sich durch meine Arme.
Ich höre einen Frauenschrei ehe ich bemerke von wo er herkommt spüre ich einen dumpfen Schlag an meinem Hinterkopf.
Ich scheine umgekippt zu sein jedenfalls sehe ich alles neunzig Grad gedreht.
Ich versuche mich auf dem Boden umzusehen und schreie vor schmerzen auf als ich versuche einen meiner Arme zu bewegen.
Etwas klebriges warmes befindet sich an ihm.
Meine sich verschwimmt und das letzte was ich wahrnehme ist ein panisches gedämpftes Gespräch und einen weiteren Schuss.
Das letzte was ich fühle und mit meinem inneren Auge sehe ich Livens Nähe als wir heute Nachmittag noch auf dem Dach saßen bevor meine schmerzen mich aus dem Leben ziehen.

When I Close My Eyes Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt