39.

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Sie ist nicht mehr hier, sie ist gegangen. Ich spüre ihre Anwesenheit nicht mehr.
Wohin? Das weiß ich nicht.
Ich wüsste es gerne wäre gerne bei ihr.
Ich spüre wie ich innerlich wieder stärker werde, zwar tun mir meine Arme noch immer höllisch weh und ich kann mich an nichts erinnern.
Aber ich denke es ist gut das ich mich besser fühle als vorher...
Jegliches Zeitgefühl hat mich verlassen.
Ich weiß nicht wie spät es ist, ist es hell oder dunkel draußen, scheint die Sonne oder regnet es in Strömen.
Die Neugier lässt mich meine Augen vorsichtig öffnen.
Es scheint hell zu sein, Tag zu sein, denn ich spüre wie Sonnenlicht mich blendet.
Ich blinzel ein paar mal schwach ehe ich einen klaren Blick fassen kann.
"Wie geht es dir?" fragt mich eine unbekannte Frauenstimme.
Langsam drehe ich meinen Kopf in die Richtung aus der die Frage kam, aber lasse es auch schnell wieder.
Mein Hinterkopf tut weh, als ob mir jemand eine Stahlstange dagegen gehauen hätte.
"Mein...Kopf..." höre ich mich schwach sagen.
"Du hast eine Platzewunde am Hinterkopf und einen kleinen Gedächtnisverlust, aber das kommt wieder." erklärt mir die Frau langsam und Wort für Wort.
Ich schätze sie ist Krankenschwester, für eine Ärztin klingt sie viel zu nett.
Ich werde noch immer von diesem Ding über meinem Mund und meiner Nase beatmet obwohl ich selber auch gut Luft bekomme.
Eigenständig versuche ich es mir abzunehmen, scheitere aber bereits mit einem schmerzhaften Aufschrei beim heben meines Armes.
"Nich bewegen. Schon okay ich nehme dir die Maske ab." gesagt getan.
Ich lehne mich vorsichtig zurück in das Kissen und atme mit Achtung tief ein.
Tut das gut.
Ich hole ein paar mal durch die Nase tief Luft und versuche nocheinmal zu der Krankenschwester zu blicken.
Schmerz durchzuckt mich doch ich versuche ihn auszuhalten.
"Wo ist sie? Das Mädchen was vorhin noch hier was. Wo ist sie hin?" meine Stimme ist ein wenig kräftiger aber immernoch nicht lauter als ein Flüstern.
Die Schwester lächelt mich an.
"Ich weiß nicht wo sie ist, aber ich soll dir von ihr ausrichten, dass sie versucht so schnell wie sie nur kann wieder bei dir zu sein." erklärt sie mir freundlich.
Ich lasse meine Augen zufallen.
Das wenig Sonnenlicht, das in den Raum dringt verursacht Kopfschmerzen bei mir.
"Geht es dir gut?" fragt die Frau besorgt ich versuche leicht zu nicken und beiße die Zähne vor Schmerz am Hinterkopf zusammen.
"Wie heißt sie?" frage ich die Krankenschwester nach dem Mädchen aus.
"Sie heißt Liven und war die ganze Zeit bei dir, wollte dich nicht einmal aus den Augen lassen.
Du bedeutest ihr wirklich sehr viel soweit ich das beurteilen kann."
Erklärt sie mir ruhig.
"Liven." flüstere ich und lächle.
Ich mag den Klang ihres Namens.
Ich höre die Schwester ebenfalls lächeln.
Vor meinen Augen taucht ihr besorgtes Gesicht mit ihren wunderschönen Augen auf.
Ihre haben die selbe Farbe wie die meinen und doch faszinieren sie mich so sehr bei ihr.
"Was ist passiert...?
Warum bin ich hier...?"
frage ich schwach um endlich Klarheit zu bekommen.
Ich kann es nicht ertragen nicht zu wissen was passiert ist und warum mir soviel wehtut.
Ich spüre den besorgten Blick meiner Krankenschwester auf meinem Gesicht.
"Ich kann dir nur das er zählen was ich weiß." fängt sie an ich nicke mit einverständis, dass sie anfangen soll weiter zu reden.
"Du wurdest vor zwei Nächten mit zwei Schussverletzungen in den Armen und einer Platzwunde am Hinterkopf hier hoch gebracht.
Die Ärzte haben dich so schnell es ging operiert und dir Blut zugeführt, da du eine Menge davon verloren hast.
Gestern hat dein Herz einen kurzen Aussetzer gemacht, aber die Ärzte konnten das wieder grade biegen.
Wie genau deine Verletzungen zu Stande gekommen sind darf ich dir leider nicht erklären, dass musst du Liven fragen, wenn sie dann wieder da ist."
Ich brauche eine Weile um das zu verarbeiten.
Ich wurde angeschossen, hab mein Gedächtnis verloren, eine Platzewunde am Hinterkopf und war Tod.
War sie dabei?
Liven?
Hat sie mich Leiden gesehen?
Ich hoffe sosehr, dass sie es nicht sah.
"Danke." sage ich wenige Sekunden später.
Angestrengt versuche ich in meinem Kopf nach meinen Erinnerungen zu suchen, aber komme nicht weit.
Nach wenigen Minuten übermannt mich die Müdigkeit und ich schlafe einen tiefen und erholsamen Schlaf.

When I Close My Eyes Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt