Es ist bereits dunkel als ich wieder aufwache.
Unsere Körper sind darauf trainiert nach acht Stunden Schlaf aufzuwachen. Das System hält diese Schlafzeit für optimal.
Für mich ist es zu wenig.
Ich möchte länger in meinem Traum verweilen, mehr von diesem kribbelnden guten Gefühl spüren, die vielen Sinneseindrücke festhalten und die Farben meines Traums länger genießen.
Ich habe das Abendessen verschlafen, aber es ist mir egal.
Meine Eltern haben mich nicht wachgemacht, es ist ihnen verboten in meinen Schlafraum zu gehen. Sie würden in meine kaum vorhandene Privatsphäre eindringen.
Das System weiß fast alles über mich, da ist die Privatsphäre eingeschränkt, allerdings wissen sie nichts über das in mir Bescheid, sie wissen nicht, dass ich träume, zu dünn bin, mich abschotte und Selbstgespräche führe und dass ist auch gut so. Sie würden mir sofort das Leben nehmen oder mich zu Tode foltern, da ich so viele Unterschiede aufweise anders zu sein.
Ich gehe zum Fenster.
Vereinzelt leuchten noch ein paar Lampen in den anderen Häusern der Straße, dass heißt es ist noch vor der Sperrstunde. In meinem Zimmer ist es dunkel.
Ich mag die Dunkelheit, sie gibt mir das Gefühl sicher zu sein, das Gefühl mich wie in meinem Traum aus der Realität zurückzuziehen.
Unten in dem Essbereich wartet mein Abendessen, gelbe breiige Kugeln und dazu knackige orangene Streifen.
Ich weiß nicht was es ist, aber es schmeckt immer gleich, trocken, breiig und meistens kalt.
Ich esse ein wenig und entsorge den Rest anschließend.
Ich suche mir aus meinem Kleiderschrank die weißen Schlafsachen heraus, gehe in das Badezimmer und dusche.
Das Wasser ist angenehm warm.
Duschen am Abend ist mir lieber, da das Wasser am Morgen sehr kalt eingestellt ist. Wir sollen morgens mit kaltem Wasser wach werden, sagt das System, warmes Wasser fördert das Müdewerden nur nochmehr.
Nachdem ich fertig und meine Schlafsachen angezogen habe, lege ich die Sachen, die ich den Tag über getragen habe in die Wäschetonne und gehe in meinen Schlafraum zurück.
Das Licht lasse ich weiterhin aus.
Die Dusche hat mich wie erwartet wieder müde gestimmt.
Ich lege mich in mein Bett und ziehe mir die Decke über meinen Kopf.
Ich schließe meine Augen und warte sehnlichst darauf das der Schlaf die Kontrolle über mich erhält, damit ich in meinen Traum fliehen kann, dem Alltag entrinne und wo sich Farben, Sinne und Gefühle eine bunte Schlacht liefern bei der ich mich gut fühle im Vergleich zum wach sein.
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When I Close My Eyes
Science Fiction2210 - Die Menschheit hat sich verändert. Nach einem langen Krieg wurde Frieden geschaffen, es wurde das System geschaffen. Einen freien Willen gibt es nicht mehr. Alles ist gleich, anders sein ist ein Verbrechen. Träumen eine Krankheit. Alles wird...