"Hallo Liven. Ich bin Moriana, du kennst mich bestimmt nich nicht.
Ich bin in der Gemeinde dafür zuständig, dass alles seine Richtigkeit und Ordnung hat.
Hoffentlich störe ich dich nicht." stellt sich die Alte bei mir vor. Sie lächelt freundlich.
Ich komme mir etwas unsicher vor und drehe meinen Kopf hinter zu Eaven.
Er sieht mit hochgezogener Augenbraue an mir vorbei zur Tür.
"Oh! Wie ich sehe hast du Besuch Liven. Ich werde dann später nocheinmal wiederkommen, wenn dir das Recht ist." meint sie mit höflichem Ton, doch der scheint nur gespielt, denn sie sieht skeptisch an mir vorbei zu Eaven.
"Ich werde jetzt wohl besser gehen.
Wir sehen und später Liven." sagt Eaven kalt und steht vom Stuhl auf.
Ohne auch nur mich oder die Alte, die sich als Moriana vorgestellt hat, anzusehen geht er einfach.
Was war das denn?
Was ist mit ihm los?
Ich mache einen Schritt aus der Tür und lehne mich an Moriana vorbei hinaus.
Eaven drückt auf den Knopf der den Aufzug nach oben bringt.
Er sieht wütend und traurig aus.
Ich will noch einen Schritt machen aber Moriana hält mich zurück.
"Es ist das beste, wenn du ihn erstmal in ruhe lässt." meint sie warm und hält mich am Handgelenk.
Bevor Eaven in den Aufzug steigt blickt er nochmal zu mir und lächelt mir aufmunternd zu.
Er wendet den Blick zu der alten neben mir und sieht sie finster an.
Der Aufzug öffnet sich und Eaven steigt ein.
Ich schüttel mein Handgelenk und Morianas mittlerweile fest gewordener Griff lässt mein Gelenk los.
Ich hebe es mir vors Gesicht und ein roter Abdruck von der Hand der Alten ist gut erkennbar.
Das macht bei mir nicht grade einen sympathischen Eindruck.
"Kommen sie doch rein." fordere ich sie kalt auf und laufe an ihr vorbei zurück in meine Wohnung.
"Aber gerne." erwiedert sie in einem gespielt freundlichen Ton.
Sie tritt ein und schließt die Tür hinter sich.
Ich gehe zur eine der Arbeitsplatten und lehne mich dagegen.
Moriana geht prüfend mit ihren Augen durch den Raum.
Ihr Blick bleibt an mir haften und sie lächelt mich an.
Das lächeln kann sie sich sparen.
Denke ich bei mir und versuche ein halbwegs überzeugendes Lächeln zurück zulächeln.
"Ich hoffe du hast nichts dagegen, wenn ich mich auf einen deiner Stühle setzte Liven."
Sagt sie selbstverständlich und setzt sich auf einen der blauen Küchenstühle.
Nein habe ich nicht?
Warum sollte ich auch?
"Ich bezweifle das dir dein Freund, Eaven, erzählt hat das jeder hier etwas zu unserem Wohlergehen beitragen muss." erzählt Moriana mir, wobei die Freund und Eaven besonders betont.
Ich nicke abwesend mit dem Kopf und sie räuspert sich.
"Nun gut also, da du nun seit ein paar Tagen bei uns lebst hatte ich die Möglichkeit dich genaustens beobachten zu lassen.
Dabei ist mir zu Ohren gekommen, dass du dich sehr gut mit Eaven verstehst." setzt sie fort.
"Allerdings." sage ich und starre gegen die Wand am anderen Ende des Raumes.
"Ich habe mir allerdings überlegt dich nicht mit ihm zusammen zu arbeiten lassen.
Über deine Arbeitsstelle muss ich mir noch Gedanken machen, Aber ich versuche schnellst möglich etwas geeignetes für dich zu finden." erklärt sie und schaut mich dabei genaustens an.
Ich ignoriere sie bewusst und gebe keinen Ton von mir.
"Liven? Weißt du eigentlich den Grund warum du hier bist?" fragt sie scharf aber freundlich.
Ich zucke mit den Schultern.
"Ich bin anders." sage ich kurz angebunden und wende meinen Blick dem Boden zu.
"Allerdings Liven. Doch weißt du wie anders?" fragt sie provozierend.
"Nein." ich schüttel meinen Kopf den Blick weiterhin auf den Boden gerichtet.
"Es ist schade, dass Eaven es dir noch nicht erzählt hat, wobei er doch am besten wissen müsse ,wie er es hätte dir erzählen sollen." bedauert sie.
Im Augenwinkel nehme ich war das sie den Kopf schüttelt.
"Du und Eaven seit anderser als ihr denkt, ihr habt eine ausgeprägte und starke Persönlichkeit, was durch eure Augen Sichtbar wird.
Einzig und allein ihr beide seid dazu in der Lage eure Gefühle gegenseitig zu erahnen und zu spüren, wenn der jeweils andere im Raum oder in der Nähe ist, dazu seit ihr außerdem besonders klug und lernt schnell dazu.
Ihr seit zu weit aus mehr bestimmt als nur anders zu sein.
Ihr werdet uns aus dieser Welt heraus holen und das System vergessen lassen." erzählt sie vor Stolz strozend und triumphierend.
Wie sollen wir das System abschaffen?
"Das ist unmöglich." meine ich kalt.
"Nichts ist unmöglich, das solltest du doch jetzt merken. Es war auch nicht unmöglich alle Menschen mit strahlenden Augenfarben zu befreien oder wie wir sie nennen Eyecatcher."
Hält sie dagegen.
"Liven glaube mir, die Welt wird ihren alten Glanz zurück erlangen, wenn ihr erst einmal die Regierung niedergesetzt habt." redet sie mir ein.
"Die Welt wird wunderbar."
Eine Welt ohne das System wäre sonderbar, aber was würde mit denen passieren die dem noch folgen?
Es würde ihnen nichts nutzen. Sie würden trotzdem starrblickend umherirren.
Einen Versuch ist es Wert.
Ich nicke.
"Na siehst du kleine so unmöglich scheint es dann doch nicht zu sein."
Sagt sie.
Sie steht auf und geht zu mir.
"Ich möchte mich jetzt gern verabschieden. Es gibt für mich heut noch viel zu tun.
Ich hoffe das ich bei meinem nächsten Besuch nich störe meint sie fröhlich und reicht mir ihre Hand.
"Mhmm." mache ich nachdenklich und sie nickt.
Moriana geht zur Tür und verlässt meine Wohnung.
Zurücklassen tut sie einen Merkwürdigen ersten Eindruck und einen tiefgesähten Gedanken in meinem Kopf.

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When I Close My Eyes
Science Fiction2210 - Die Menschheit hat sich verändert. Nach einem langen Krieg wurde Frieden geschaffen, es wurde das System geschaffen. Einen freien Willen gibt es nicht mehr. Alles ist gleich, anders sein ist ein Verbrechen. Träumen eine Krankheit. Alles wird...