"Sie muss sich erst erholen, sie kann jetzt noch nicht von heute auf morgen alles erlernen, Liven kann nichtmal gradeaus gehen ohne sich an jemanden festzuhalten, sie ist zu schwach!" erkläre ich Moriana und haue aufgebracht mit der Faust vor ihr auf den Tisch.
Sie will Liven so schnell es geht zur Master ausbilden lassen, damit wir das System stürzen können, dabei hat sie einfach überdacht, dass Liven komplett unterernährt und abgemagert ist und zu dem noch zu schwach ist um eigenständig zu gehen.
"Außerdem liegt ihre Ausbildung und Verantwortung in meiner Hand. Ich kann bestimmen wann ich ihr welche Techniken und welches Wissen wie und wo beibringe, oder hast du das etwa schon vergessen?!" ich lasse die andere Hand auch noch auf den Tisch aufschlagen. Moriana zuckt zusammen.
Die Master, also Liven und ich werden die Rebellion anführen.
"Ja natürlich weiß ich das noch Eaven."
"Na dann gibt es ja da nichts mehr einzuwenden Moriana. Sobald sie Gesund ist und sich an alles gewöhnt hat werde ich ihr alles beibringen und mit ihr die Rebellion anführen, wie man es uns in die Wiege gelegt hat."
Sage ich zufrieden, wende mich von ihr ab und verlasse ihr Büro.
Ich gehe wie in den letzten zwei Tagen Liven in der Krankenstation besuchen.
Es fällt ihr immernoch schwer zu glauben das sie sich nicht mehr in den Händen des Systems befindet, ich finde es niedlich,ihr beim Reden zuzuhören, wenn sie sich selber dabei ertappt in diesem monotonen eintönigen Ton zusprechen und sich dann lachend berichtigt und weiter von sich erzählt.
Ich mag ihre Stimme sie hat etwas melodisches und beruhigendes, weshalb ich auch gerne mit ihr rede.
Es lenkt mich ab von der Realität, von den Aufgaben und Flichten die ich noch zu erfüllen habe, von dem Chaos ,was ich mir innerlich ausmale, wenn die Rebellion beginnt.
"Wo warst du solange?" reißt mich Liven aus den Gedanken.
Sie sitzt mit Lohana in einer Sitzecke draußen auf dem Gang und trinkt Tee.
"Musste noch mit jemanden sprechen." erkläre ich ihr kurz, nehme mir einen Stuhl und setzte mich zu den Beiden.
Ich schnappe mir Liven Tasse und trinke einen Schluck.
"Hey! Das ist meine! Geh dir selber Tee holen!" beschwert sie sich. Ich stelle die jetzt leere Teetasse vor ihr ab und sie schaut mich mit ihren ebenso türkisen zusammengekniffenen Augen an.
"Früchtetee oder Himbeere richtig?" Rate ich und sie nickt lächelnd.
"Soll ich dir noch einen holen gehen?" fragt eine der Schwestern die grade Dienst hat und Liven nickt.
"Halt stopp ich mach das schon, schließlich hab ich dir den Tee ja weggetrunken." werfe ich ein und schnappe mir Liven Tasse erneut."Er würde es nie vor jemanden zugeben aber er mag dich Wirklich"
erzählt mir Lohana als Eaven zu den Teekannen geht um mir welchen nachzufüllen.
Sie lächelt und lehnt sich in ihren Stuhl zurück.
"Er würde alles für dich machen. Das kannst du mir glauben." versichert sie mir.
Mir wird mulmig.
Ich mag Eaven auch, aber ich möchte nicht das er alles für mich tut. Ich kann genauso gut auch eigenständig handeln, sobald ich wieder Kraft genug hab um alleine stehen und gehen zu können.
Eaven ist genau die Person die ich mir gewünscht habe, er versteht mich, sieht die Welt mit meinen Augen und empfindet sie auch so.
Ich rede gern mit ihm, er hat etwas beruhigendes an sich was ich nie wieder verlieren möchte. In seiner Nähe habe ich ein komisches gutes Gefühl, ich bin total glücklich und aufgedreht, könnte den Gang entlang springen, wenn es meine Beine zulassen würden und gleichzeitig einfach nur dasitzen und mich mit ihm Ewigkeiten unterhalten und seiner Stimme lauschen.
"Kein Grund rot zu werden." bemerkt Lohana und ich muss lächeln.
"Ich hoffe du hast nichts gegen Schokolade oder?" Eaven setzt sich hin und reicht mir meine Tasse mit einem kleinen Teller auf dem etwas braunes liegt.
"Was ist das?" frage ich und nehme das Stück in die Finger. Es ist hart und glatt und riecht süßlich.
"Glaub mir Liven, du wirst es lieben."
versichert mir Eaven mir und lehnt sich lächelnd in seinem Stuhl zurück.
Ich schaue mir das Stück skeptisch von allen Seiten an und breche eine kleine Ecke ab.
Es schmeckt undefinierbar, es ist süß aber auch nich etwas anderes.
Es zergeht förmlich auf der Zunge.
Ich lege mir den Rest des Stückes auch noch in den Mund und lasse es mir auf der Zunge zergehen.
"Und lecker? Oder?" fragt mich Lohana. Sie steht auf und kommt mit noch einem Stück Schokolade wieder.
"Du kannst den Zucker ruhig gebrauchen." meint sie fröhlich und reicht mir das Stück in ihrer Hand.

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When I Close My Eyes
Ficção Científica2210 - Die Menschheit hat sich verändert. Nach einem langen Krieg wurde Frieden geschaffen, es wurde das System geschaffen. Einen freien Willen gibt es nicht mehr. Alles ist gleich, anders sein ist ein Verbrechen. Träumen eine Krankheit. Alles wird...