15.

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Mein Bauch tut weh es fühlt sich an als ob hundert Hände darauf drücken würden.
Meine Fußsohlen brennen als ob ich über heiße Kohlen gelaufen wäre.
Ich habe Kopfschmerzen.
Es ist dunkel, ich habe die Augen geschlossen und liege auf einer weichen Unterlage.
Ich weiß nicht wo ich bin und was passiert ist.
Neben mir piept es regelmäßig.
Ich spüre ein Band an meinem rechten Handgelenk es ist fest aber es tut nicht weh. In der Armbeuge steckt etwas, es fühlt sich an wie eine Nadel die tief in meine Adern geht und mir eine Flüssigkeit in den Körper laufen lässt.
Vorsichtig bewege ich einen Zeh.
Das Gerät neben mir fängt an schneller zu piepen und ich stöhnte auf vor schmerzen. Der Schmerz zieht sich durch meinen ganzen Fuß.
"Eaven sie wird wach!" höre ich eine leise zarte Frauenstimme und geraschel.
"Wurde ja auch Zeit sie kann schließlich nicht ewig liegen bleiben!" beschwert sich jemand und ich hoffe, dass das nicht dieser Eaven war.
"Halt die Klappe und verpiss dich Miron!" befiehlt eine schläfrige Stimme neben mir.
Jemand schnauft und verlässt den Raum mit lauten Schritten.
Ich stöhne erneut auf mein Kopf fängt an zu dröhnen und es piept wieder schneller.
"Hey ganz ruhig Liven." versucht mich jemand zu beruhigen.
Ich spüre etwas warmes an meiner Hand und zucke reflexartig zusammen.
"Keine angst. Wir tuen dir nichts. Niemand wird dir hier etwas tun."
sagt die beruhigende männliche Stimme neben mir.
Vorsichtig öffne ich meine Augen.
Ich liege in einem Bett zugedeckt bis zum Bauch, in einem abgedunkelten Zimmer. Ich blicke zur Seite jemand hält meine Hand. Er schaut mich an und lächelt schwach.
"Guten Morgen." flüstert er.
"Wo bin ich? Und was ist passiert und wer bist du? Lass meine Hand los!" von der anderen Seite höre ich das leise lachen der Frau, die sagte, dass ich wach werde.
Der junge Mann der meine Hand immernoch hält lässt sie langsam los und lehnt sich in seinem Stuhl zurück.
"Du bist in Sicherheit Liven."
erzählt mir die Frau und lächelt mich an.
Mir fällt alles wieder ein.
Ich war im Regierungsgebäude, ich habe bei der Entfärbung meine türkisblauen Augen nicht eingebüßt und habe immernoch meinen eigenen Willen, ich musste mich in der Zelle übergeben weil ich die Pille nicht runterbekommen habe, die andere hat sich in meiner Hand pulverriesiert, ich habe meinen Arbeitsauftrag erhalten und musste den Boden schruppen während Präsidenten alle abschätzig mit ihren blassen nicht schwarzen Augen musterten es war anstrengend und ich war wütend.
Ich erinnere mich daran wie mich jemand aus dem Keller getragen hat und daran das ich schüsse gehört habe und mich an einer Schulter ausgeweint und festgestellt habe, wie ich rennen musste, durch einen engen langen Gang und überall Sirenen los gingen und dann schwarz.
"Ihr habt mich daraus geholt!" Stelle ich schwach fest und sehe zu dem jungen Erwachsen der neben mir im Stuhl zurück gelehnt sitzt und zufrieden nickt.
"Das haben wir." sagt er und sieht mich an.
Erst jetzt fällt mir auf, dass er genauso türkisblaue Augen hat wie ich und wie die Frau unverstellt und frei spricht, wie sie wollen und fühlen.
"Deine Augen." sage ich leise zu ihm.
"Ich weiß. Sie sind blau, genauso wie deine." sagt er und mustert mich genaustens mit seinen so wie ich ihn mit meinen Augen.
Er hat ein schmales Gesicht mit kantigen Gesichtszügen und schmale Lippen die zu einem leichten Lächeln geformt sind.
Seine Haare sind kurz und schwarz und stehen in allen möglichen Richtungen ab.
"Ich bin Eaven." stellt er sich flüsternd vor und bricht somit die unbehagliche Stille im Raum.
Er wendet seinen Blick von mir ab und sieht zu der Frau auf der anderen Seite meines Bettes.
"Und das ist Lohana." sagt er eben so flüsternd.
Ich drehe meinen Kopf vorsichtig in die andere Richtung um sie besser zu sehen.
Sie steht mit dem Rücken an der Wand gelehnt und Blickt lächelnd zu uns.
Lohana hat lange braune Haare die in einem Zopf lässig über ihre Schulter hängt.
Sie ist groß und trägt immernoch den Gürtel von gestern um ihre Hüften mit der Pistole und der Taschenlampe.
Ihre Augen strahlen in einem satten lila.
"Woher wisst ihr wie ich heiße?" frage ich schwach und schaue Lohana in die Augen.
Sie schaut kurz auf den Boden um zu überlegen und sieht mich dann wieder an.
"Das mag sich jetzt komisch anhören aber wir wissen so ziemlich alles über dich." beantwortet sie mir meine Frage in einem ruhigen Ton als ob sie nichts so schnell aus der Fassung bringen würde.
"Wir haben in der Datenzentrale im System der Regierung nach Menschen wie dir Ausschau gehalten um sie vor ihrem schrecklichen Schicksal zu bewahren. Also nicht Lohana und ich, aber die, die dafür verantwortlich sind. Dann habe ich den Auftrag bekommen dich aus der Hölle zu befreien und nun bist du im Paradies." setzt Eaven flüsternd fort und sieht mir tief in die Augen.
In meinem Bauch flattert und kribbelt es, nicht wie in meinem Traum, sondern viel schlimmer und genau in dem Moment in dem mir Eaven in die Augen schaut.

When I Close My Eyes Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt