Panisches klopfen an meiner Wohnungstür holt mich meinem unruhigen Schlaf.
Ich stöhne verschlafen auf.
Mein Kopf tut weh und ich liege quer in den Decken verknotet im Bett.
Das geklopft wird lauter und rufe kommen dazu.
"Liven bitte steh auf. Ich weiß es ist mitten in der Nacht, aber du musst aufstehen biiitteee!!" fleht jemand lautstark vor meiner Tür.
Ich entknote mich aus meinen Decken und stehe langsam auf.
Ich massiere mir langsam die Stirn mit der Hoffnung das die Schmerzen weniger werden.
Ich stolpere zu meinem Schrank und suche mir eine lockere Jacke heraus, da ich in einem T-Shirt und einer langen locker sitzenden Hose geschlafen habe und mir ein wenig kalt um die Arme ist.
Ich greife noch ein paar Schuhe und schlürfe aus meinem Schlafzimmer durch die Wohnküche zur Wohnungstür.
Das Licht was durch die Fenster in die Wohnung dringt reicht grade so aus um mich nicht an dem Möbeln zu stoßen.
Ich öffne die Tür und das klopfen verstummt.
Das Licht war vom Gang kommt blendet mich, sodass ich erst garnicht sehe wer mich geweckt hat.
"Bitte du musst sofort mitkommen. SOFORT!" flieht ein Mädchen.
Ihrer Stimme nach zu urteilen ist sie nicht älter als ich.
Ich blinzle und meine Sicht wird klarer, aber meine Kopfschmerzen schlimmer.
Vor mir steht ein ungefähr gleichaltriges Mädchen mit verweinten grünen Augen an. Ihre Haut ist totenblass und sie hat dunkle Ringe unter den Augen.
"Was ist?" frage ich verschlafen.
Tränen rinnen ihrem Gesicht hinunter und sie setzt an um zu erklären aber schüttelt panisch den Kopf.
"Das kann ich dir unmöglich sagen. Bitte komm einfach mit. Bitte." fleht sie weinend.
"Okay. Hey beruhige dich.
Ich ziehe mir nur schnell meine Schuhe an dann können wir los." versuche ich sie zu trösten und lege ihr eine Hand auf die Schulter.
Sie wischt sich mit einer Hand die Tränen aus dem Gesicht und nickt.
Ich ziehe mir die Schuhe an und folge ihr aus dem Gebäude.
Noch auf dem durch den Eingangsbereich fällt mir auf das mir das Mädchen das mich aus dem Schlaf gerissen hat unbekannt ist und ich sie nie vorher gesehen habe.
Ich bleibe stehen.
"Wer bist du überhaupt? Und wie kann ich sicher gehen das du mir die Wahrheit erzählst?" frage ich zweifelnd.
Das Mädchen dreht sich zu mir um und bleibt ebenfalls stehen.
Sie sieht mir tief in die Augen.
Ich bekomme es mit der Angst zu tun.
"Ich war mit Eaven unterwegs. Du kannst mir wirklich trauen Liven."
versichert sie mir.
Eaven.
In mir steigt sorge auf.
"Was ist passiert?" frage ich ängstlich und mache ein paar Schritte auf die mir gegenüber zu.
"Ich kann es unmöglich in Worte fassen. Es würde dir das Herz brechen." sie dreht sich weg und geht weiter durch die Tür in die schwarze Nacht.
Panik wird gefolgt von der Sorge.
Was ist mit ihm passiert?
Ich setzte mich wieder in Bewegung und laufe dem Mädchen weiter hinterher.
Sie hastet auf das Hauptgebäude zu, in dem ich mich die ersten Tage nach meiner Ankunft auf der Krankenstation aufgehalten habe.
Sie sprintet die Treppen hoch und ich tappe ihr hinterher.
Ein paar mal dreht sie sich um, um sich zu vergewissern das ich hinter ihr her komme.
Vor der Tür zur Krankenstation bleibt sie stehen und sieht mich ängstlich an.
Ich bleibe vor ihr stehen.
Mein Magen dreht sich um.
"Ich möchte einfach das du weißt es ist alles die Schuld von Miron und mir, wir hätten besser auf ihn achten sollen." flüstert sie.
"Es tut mir so leid Liven." Tränen rollen über ihr Gesicht und auch mir läuft das kühle Nass an den Wangen entlang.
Sie öffnet die Tür und hält sie mir auf.
Ich laufe an ihr Vorbei in die beängstigende Stille der Krankenstation.
Es ist so leise das ich sogar die weißen Lampen surren höre.
Mein Atem wird panischer.
"Was ist passiert und wo ist er?" meine Stimme ist nicht mehr als ein kaum vorhandenes flüstern.
Das Mädchen sieht zu der Schwester am Empfang, die mit einem traurigen Blick auf die hinterste Tür im Gang weist.
Ich spüre wie ich ungewollt anfange zu zittern.
Die Schwester sieht mich mitfühlend an und ich weiß immernoch nicht wie es Eaven geht und was eigentlich passiert ist.
Ich blicke zu dem Mädchen mit den grünen Augen. Sie schaut auf den Boden und hebt den Blick.
Sie öffnet den Mund als ob sie etwas sagen will, schließt ihn aber wieder.
"Was ist passiert?" frage ich verzweifelt und Tränen laufen mir über mein Gesicht.
Sie sieht mir direkt in die Augen, auch sie weint.
"Eaven..." fängt sie an.
"Was ist mit ihm!" schreie ich schon fast verzweifelt und schluchze.
Die Schwester am Empfang entfernt sich von ihrem Platz und gibt mir mit einer Stummen Geste ein Zeichen ihr zu folgen. Ich schlürfe hinter ihr her und hinter mir das Mädchen welches sich mir immernoch nicht vorgestellt hat.
Ich halte diesen Weg nicht mehr aus ich will endlich wissen was passiert ist.
Die Schwester legt ihre Hand auf die Klinke der hintersten Tür.
"Egal was passiert du musst ruhe bewahren, wenn es dir zuviel wird geh bitte wieder.
Hast du mich verstanden?"
Irritiert nicke ich.
Die Tür öffnet sich.
Bis auf das Mondlicht ist es im Zimmer dunkel erst erkenne ich nichts, doch nach Sekunden gewöhnen sich meine Augen an das Dunkel ich trete ein.
Langsam. Schritt für Schritt.
Ich höre ein piepen in großen aber regelmäßigen Abständen.
Ich höre Maschinen arbeiten und sehe kleine Lichter aufblinken.
Es dauert bis ich realisiere das Eaven an ihnen angeschlossen ist.
Ich fange an heftig zu schluchzen und gehe näher an das Bett wo Eaven liegt.
Das Mondlicht taucht seine Haut in einem gruseligen weiß. Seine Augen sind geschlossen und seine Haare kleben nassgeschwitzt in seinem Gesicht.
Er ist bis zu seinem Hals zugedeckt und atmet im selben Rhythmus wie eine der Maschinen piept, langsam aber regelmäßig.
Er sieht wie tod aus.
Ich verbiete mir diesen Gedanken, aber er lässt mich nicht in frieden.
Ich lege eine Hand vor meinen Mund und merke wie ich unkontrolliert schluchze und atme.
Die Schwester kommt und will mich aus dem Zimmer ziehen.
"NEIN!" schreie ich und erlange wieder die Kontrolle über mich.
Die Schwester zuckt zurück und nimmt Abstand von mir.
Ich sehe zu der grünäugigen.
"Was ist passiert?" frage ich verzweifelt und deute mit eine Hand schwach zu Eaven.
"Er... Er... Er wurde von einem Wächter angeschossen als wir einen Transporter abfangen sollten.
Es ist Mirons und meine schuld wir hätten ihn nich die Aufgabe geben sollen wache zu halten und auf alles aufzupassen. Er war so abgelenkt von dir und dem was er machen musste um dich zu schützen.
Es tut mir so leid Liven!" erklärt sie tränenerstickt und rennt aus dem Zimmer.
Mein Kiefer fängt an zu zittern und einen unaufhaltsamer Strom Tränen rinnt aus meinen Augen.
"Wird er...?" fange ich an, aber bringebes nicht über mich die Frage auszuformulieren.
Die Schwester tätschelt mir die Schulter.
"Das ist schwer zu sagen.
Er hat viel Blut verloren und hat zu dem noch eine schwere Gehirnerschütterung.
Aber ich bin mir sicher er schafft das." ermutigt sie mich.
Ich gehe wieder näher zu ihm und nehme seine Hand in meine.
Tränen fallen auf das Bettlaken.
Ich ziehe mir den Stuhl hinter mir vor und setze mich.
Nicht einen Gedanken zu hegen ihn jetzt alleine zu lassen.
"Weißt du was die letzten Worte waren bevor er hier oben ankam?"
fragt mich die Schwester.
Ich höre das sie ein Lächeln auf den Lippen hat.
"Liven... Bringt mir Liven"
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When I Close My Eyes
Научная фантастика2210 - Die Menschheit hat sich verändert. Nach einem langen Krieg wurde Frieden geschaffen, es wurde das System geschaffen. Einen freien Willen gibt es nicht mehr. Alles ist gleich, anders sein ist ein Verbrechen. Träumen eine Krankheit. Alles wird...