~Kapitel 8~

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"Ihr Knöchel ist Gott sei dank nur stark geprellt.", sagt der Arzt und macht die letzten Griffe für den Verband um meinen Fuß.
Danach guckt er mich an.
"Sie werden sich die nächste Zeit wohl ausruhen müssen. Am besten den Fuß nicht belasten.", sagt er noch, reicht mir lächelnd die Hand und verschwindet im Nebenzimmer.

"Da haben wir ja noch mal Glück gehabt...", sagt Ju.
Ich starre ich an.
"Hast du gerade ernsthaft 'Wir' gesagt?"
"Ähm äh nein...", sagt er mit rotem Kopf, schnappt sich seine Jacke und hilft mir hoch.

"Laufen kann ich noch alleine!", sage ich, als er mich stützen will.
"Sieht nicht ganz so aus.", sagt er leise und ich humpel aus dem Raum.

"Ich brauche noch ein Rezept...", sage ich, als ich vor der 'Info' (kp, wie das dort heißt :') ) stehe.
"Oh...achso ja.", sagt eine junge nette Frau.
Als der Zettel ausgedruckt ist, schaut sie nochmal drüber.
"Fußprellung? Hatte ich auch schonmal! Aber ich glaube bei ihrem Freund sind sie in guten Händen."

Bei dem Wort "Freund" vergesse ich glatt zu atmen.

Ich nehme den Zettel entgegen und humpel so schnell es geht aus dem Gebäude.

"Warte doch mal auf deinen Freund!", ruft mir Ju von hinten zu.
"Halt die Klappe!", lache ich zurück und bleibe stehen.

"Was denn?", fragt Ju scherzhaft, als er mich eingeholt hat.
Ich haue ihn sanft gegen die Brust und humpel langsam weiter.

"Jetzt lass uns nach Hause fahren.", sagt er und hält mir die Autotür auf.
Ich bedankte mich und steige lächelnd ein.

Nach ungefähr einer Stunde kommen wir an.
Als wir die Wohnung betreten, kommen uns gleich alle entgegen.

"Wo wart ihr?", fragt Andre.
"Wir haben uns Sorgen gemacht! Und ans Handy bist du auch nicht gegangen!", sagte Jan und schaut mich an.

Ich hole mein Handy raus und entsperre es.
12 verpasste Anrufe von Jan.
Oh.

"Tut mir leid.", sage ich schnell und ziehe meine Jacke aus.
"Also?! Wo ward ihr?"
"Im Krankenhaus.", sagt Ju und schaut mich an.
"Wie? Warum?", hackt Cengiz nach.
"Äh...ich habe mein Fußknöchel geprellt.", erkläre ich und deute auf meinen Fuß.
"Au...", sagt Sarah und verzieht das Gesicht, als hätte sie selbst Schmerzen.

•••

"Alles klar bei dir?", höre ich eine Stimme und drehe mich um.
Ju hat seinen Kopf durch die Tür gestreckt und schaut mich mit seinen großen wunderschönen braunen Augen an.
"J-ja...", stottere ich.
"Gut. Kann ich rein kommen?", fragt er immer noch mit dem Kopf in der Tür.
Ich nicke.

Er tritt einige Schritte ins Zimmer.
"Was machst du da?", fragt er und schaut verwirrt auf meinen Pc.
"Oh...das ist mein neuer Remix!", sage ich stolz.
Okay...es sieht eher aus, wie ein Haufen Striche.
Irgendwie verwirrend.

"Ah...kann ich mal hören?", fragt er interessiert.
Erst bin ich etwas durcheinander, stimme dann dich ein.
"Ja klar...ist aber noch nicht fertig.", sage ich und reiche ihn die Kopfhörer.
Er setzt sie auf und hört einen Moment erst hin, bevor er anfängt komische Bewegungen zu machen.
Ich falle in einen Lachanfall und er stimmt ein.

"Mega fresh!", sagt er nach kurzer Zeit ernst und gibt mir meine Kopfhörer zurück.
"Danke."
"Sag mal, kannst du auch singen?"
"Äh nicht so...ich war nur mal kurz im Chor gewesen.", gebe ich zurück.

"Das hat sich aber letzten unter der Dusche anders angehört...",gibt er zu.
"Du hast mich belauscht?", frage ich leicht aufgebracht.
Er hebt unschuldig die Hände.
"Du hast nur laut gesungen....! Und es hat sich wunderschön angehört!", sagt er und seine Hautfarbe im Gesicht nimmt einen leichten Rosaton an.
Ich hebe ungläubig eine Augenbraue.
So gut klingt das nun wirklich nicht.

"Ich meins ernst!", sagt er.
Ich verdrehe die Augen.

"Komm mal mit....ich möchte dir etwas zeigen."

«Trust me» - Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt