P.o.v. Amira
Während ich erzähle, nickt Ju nur verständnisvoll.
So wie ein Roboter.... Und das mir etwas leicht Angst."Ich weiß nicht, ob du mit meiner Mum darüber gesprochen hast. Wir hatten nicht immer so ein Verhältnis. Früher waren wir uns fast fremd gewesen... Das Vertrauen war weg.", sage ich zu ihm, worauf er nur nickt.
"Es ist noch nicht all zu lange her, als mein Vater noch bei uns lebte. Und das war die schlimmste Zeit meines Lebens. Ich meine eigentlich ging er voll klar... Jedenfalls, bis ich in die Schule ging. Tags war er arbeiten, wobei ich keine Ahnung, ob er jemals dort angekommen ist. Denn abends kam er immer total betrunken nach Hause. Und das nicht nur einmal. Auch nicht zweimal. Jeden verdammten Tag.", sage ich und versuche meine Tränen zu unterdrücken.
"Meine Mum war ständig weg und deswegen war ich alleine mit meinem Vater zu Hause. Ich war noch zur Schule gegangen, Ju! Ich musste mich jeden Tag um meinen besoffenen Vater kümmern, damit er nicht irgendeine Scheiße anstellt! Ich habe mich um das Haus gekümmert, Essen gekocht und bin nebenbei noch zur Schule gegangen."
"Wieso hast du mir nie etwas erzählt?", fragt Ju schließlich besorgt.
"Was hättest du tun sollen? An einem Abend kam er wieder von der Bar nach Hause und ich saß in meinem Zimmer. Er kam nach oben und schrie mich an, warum das Essen noch nicht fertig sei. Das scheiß Essen! Und das war der erste Moment, wo ich meine Meinung sagte... Und das blaue Auge habe ich liebend gerne in Kauf genommen.", sage ich leicht lachend, wobei die Tränen in den Augen brennen.
"Und was ist dann passiert?", fragt Ju weiter und ich schaue ihn an.
"Ich habe gewartet, bis meine Mum mitten in der Nacht nach Hause kam und habe es ihr erzählt. Sie war nie da und hat selten mitbekommen, was passiert ist. Und wie ich es dachte, glaubte sie mir nicht. Ich bin ja nur das arme kleine Mädchen, was Aufmerksamkeit möchte. Doch ich konnte einfach nicht mehr... Meine Noten waren so schlecht wie noch nie und um meine Gesundheit habe ich mir nie Gedanken gemacht. Also bin ich zur Polizei. Ich wusste nicht mehr weiter.", sage ich und muss tief durchatmen, damit ich die Tränen weiter unterdrücken kann.
"Und was hast du dann gemacht? Ich meine deine Mum hatte dir nicht geglaubt, oder?"
"Schließlich hat sie mir geglaubt. Ihr blieb ja auch nichts anderes übrig. Und wir sind umgezogen...weg von ihm. Weg von allem!", sage ich.
"Und was mit ihm passiert? Deinem Vater?", hakt Ju nach.
"Ich weiß es nicht und um ehrlich zu sein ist es mir egal! Er hatte kein Geld, eine geschrottete Leber und keine Familie mehr. Und nichts hat er eingesehen!", sage ich etwas aufgebracht, dennoch mit schimmernden Tränen in den Augen.
Wortlos nimmt Ju mich in den Arm.
Ich lege meine Arme um ihn und drücke meinen Kopf gegen seine Schulter."Das tut mir leid. Ich hatte keine Ahnung...", sagt er etwas schuldig.
"Ju... Du konntest es ja auch nicht wissen.", gebe ich zurück und schaue ihn an."Du hättest doch immer mit mir reden können! Amira, ich liebe dich, und ich höre immer zu, wenn dir was auf dem Herzen liegt!", sagt Ju.
"Ich weiß. Ich liebe dich auch. Doch ich habe gedacht, ich würde es irgendwann vergessen... Dadurch, dass ich es verdränge und durch dich."
•••••
Hey Leute!
Hab mal ne Frage...
Gibt es in eurem Leben eine (oder mehrere) Person, die ihr über alles lieb habt? Mit der ihr über Alles reden könnt, der ihr vertraut und die dich versteht, egal was los ist?
Hab euch lieb♥
~Adriana
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«Trust me» - Julien Bam FF
FanficTextausschnitt: Er ist anders. Anders als jeder, den ich je kennen gelernt habe. Ich wünsche mir alles wieder gut zu machen, was ich ihm damit angetan habe. Er nimmt seine andere Hand und streicht mir damit eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Der Wuns...