~Kapitel 1~

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„Beeil dich! Sonst verpasst du deinen Zug noch!", ruft mir meine Mutter zu.
Ich hingegen sitze immer noch vertieft in die Musik vor meinem Pc.

Meine Eltern nennen es Zeitverschwendung.
Ich nenne es Hobby.
Hingebung.
Mein Leben.
Oder was auch immer man dazu sagen kann.

Ja...ich bearbeite liebend gerne Musik.
Und mein größter Traum ist es, einmal bekannt zu werden.
Durch meine eigene Musik.
Doch davon bin ich noch ein ganzes Stück entfernt.

Ich möchte gerade den letzten Feinschliff machen, als mein Pc auf einmal zusammen geklappt wird.

„Du musst jetzt los!", sagt meine Mutter ernst.
„Gehts noch?"
Okay ja, wenn es um meine Musik geht, könnte ich ausrasten.
„Das kannst du im Zug weiter machen.", sagt sie und verschwindet durch die Tür.

Ich verdrehe die Augen und packe meine restlichen Sachen in eine Tasche.
Ich schwinge sie mir über die Schulter und stehe auf.

Ab heute beginnt mein neues Leben.

°°°

Ich sehe, wie der Zug langsam angerollt kommt und dann schließlich knarschend stehen bleibt.

Ich drehe mich zu meiner Mutter um, die mich mit Tränen in den Augen anschaut.
Ohne Worte nehme ich sie in den Arm.

„Ich bin so stolz auf dich! Ich werde dich vermissen!", flüstert sie mir ins Ohr.
Als wir uns wieder lösen, wischt sie sich schnell die Tränen aus dem Gesicht.

„Na los...steig schon ein! Sonst fährt er noch ohne dich los!", sagt sie, lächelt und zeigt auf die Tür.

Ich lächel noch einmal zurück, bevor ich durch die Tür den Zuge betrete.
Ich war noch nie ein Fan vom Weinen.
Selbst nicht jetzt.

Alles, was ich bei mir trage, ist eine große Reisetasche.
Geld.
Ausweise und das andere Papierzeug.
Handy, Laptop, usw.
Mehr nicht.

°°°

Ich gehe durch die einzelnen Abteile, in der Hoffnung meinen Platz zu finden.

Endlich an meinem Platz angekomme, lasse ich mich seufzend fallen.
Meine Tasche platziere ich auf den freien Platz neben mir.

Ihr fragt euch bestimmt, wohin dieser Zug fährt...

Er fährt nach Köln.
Wo ich meinen Bruder treffen werde.
Jan.
Die Meisten kennen ihn bestimmt.
Von ApeCrime.

Ja...ich weiß, unglaublich.
Aber für mich ist er immer noch mein großer Bruder.

Ich werde eine Weile bei ihm und den anderen Apes wohnen, bis ich mir eine eigene Wohnung leisten kann.

Ich möchte mir ein neues Leben aufbauen.
Aber ohne weitere Hilfe geht das nicht.

Sie haben noch ein Zimmer für mich übrigund dafür bin ich echt dankbar!

Mal sehen, was daraus wird...



«Trust me» - Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt