~Kapitel 101~

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P.o.v. Amira

"Worüber habt ihr geredet?", frage ich, als Ju und ich wieder nach oben in mein Zimmer gehen.

"Darf ich denn kein Geheimnis mit meiner Schwiegermutter haben?", lacht er und ich drehe mich auf der Treppe zu ihm um.

"Hast du gerade ernsthaft Schwiegermutter gesagt?", frage ich und lächel auf ihn runter.

Seine Wangen fangen leicht an zu glühen, als er etwas nach unten blickt.
Ich lache auf, nehme ihn an die Hand und ziehe ihn weiter nach oben.

•••

"Ich hab gehört, dass Melina jetzt mein Zimmer hat.", sage ich während ich etwas von meinem Kaffee schlürfe, den wir mit nach oben genommen haben.

Ju nickt zustimmend.

Schweigen.
Mal wieder.
Unangenehmes Schweigen.

"Ich habe eine Bewerbung an eine Hochschule für Musikproduktion geschickt.", sage ich leise und trinke weiter.
Er schaut mich an.

"Echt? Cool.", sagt er schließlich und seine Augen fangen leicht an zu strahlen, was mich schmunzeln lässt.

"Ja... Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich genommen werde...", sage ich zweifelnd.

Er kommt auf mich zu.

"Jetzt hör mir mal zu... Wer dich nicht nimmt, verpasst seine größte Chance. Du wirst genommen. Glaub mir!", sagt er sanft und streicht mit deinem Daumen über meine Wange.

"Hmm..", sage ich nur unsicher.

•••

Meine Mum ist zu Arbeit gefahren. Also sind Ju und ich alleine.

Mein Magen knurrt wie verrückt.
Ich habe schon länger nicht gegessen.
Auch seitdem ich wieder hier zu Hause bin, habe ich ca. 3-4 Kilo abgenommen.
Tja..

Also stehe ich nun vorm Herd und wärme eine Suppe auf, die meine Mum am Vorabend vorbereitet hat.

Da es so ruhig ist und Ju etwas raus gegangen ist, gehe ich zum Radio und schalte es an.

Ich brauche ne Weile, bis in einen ordentlichen Sender gefunden habe mit guter Musik.
Ich drehe das Volumen auf das Höchste, als ein Lied kommt, was ich kenne.

Ich stelle mich wieder vor den Herd und fange an mit zu singen.
Erst leise, doch dann bin ich dabei mit dem Radio mit zu halten.

Ich lasse die Musik auf mich wirken und meinen Herzschlag übernehmen.
Dabei achte ich nichtmal darauf, ob ich die ganzen Töne treffe.

Ich stelle laut singend den Herd aus und nehme eine Kelle, um die Suppe in eine Schüssel zu füllen.

Ich hebe die Schale hoch, um sie auf den Tisch zu stellen, als ich sie fast fallen lasse.

Ju steht im Türrahmen und lacht.

Ich stelle schnell die Schüssel auf den Tisch, gehe zum Radio und mache es leise.

"Ich habe gedacht, du wärst weg.", sage ich lachend, während meine Wangen glühen.

"Tja... Jetzt bin ich wieder hier.", sagt er, seine Hände in den Hosentaschen vergraben.

"Ich habe dich lange nicht singen hören.", sagt er schließlich. "Aber meine Erinnerung hat sich nicht getäuscht, dass du nicht nur wunderschön aussiehst, sondern auch so singen kannst." Er kommt auf mich zu und bleibt vor mir stehen.

"Wie lange hast du geübt, das zu sagen?", lache ich.
"Hm... Hast recht.. Brauchte erst noch etwas Übung.", sagt er lachend, legt seine Hand um meine Taille und zieht mich zu sich, sodass sich unsere Lippen treffen.

«Trust me» - Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt