~Kapitel 99~

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P.o.v. Amira

Wir stehen immer noch in der Küche und halten uns im Arm.
Ich vergrabe mein Gesicht in seinem Oberteil und genieße den Moment.

Sanft streicht er mit seiner Hand über meine Wange.
So wie er es von wenigen Wochen noch getan hat. Er ist so vorsichtig.

"Ich war betrunken.", sagt er leise mit gebrochener Stimme.
Ich schaue auf und sehe in seine dunkelbraunen Augen. Sie schimmern im Morgenlicht, was durch das Küchenfenster auf uns scheint.

"Jan hat es mir am nächsten Tag erzählt.", fährt er fort und schaut zur Seite.

Ich schaue ihn verwirrt an.

"Was ist denn?", frage ich besorgt, immer noch fest in seinen Armen.

Er schaut mich an und Tränen glitzern in seinen Augen.
"Ich wollte das nicht.", sagt er leise.

Ich kann mir denken, was er meint.
Doch ich habe es eigentlich schon vergessen.

Ich schaue ihn liebevoll an.

"Er hat gesagt, man konnte an deiner Wange eine leichte grüne Spur sehen. Stimmt das?", fragt er traurig und streicht eine Haarsträhne hinter mein Ohr.

Ich schaue nach unten.
"Da war kaum was...", flüstere ich leise.
"Trotzdem.", gibt er zurück und legt seine Lippen auf meinem Kopf.
"Ich hätte das nicht tun dürfen. Alkohol hin oder her...auch die Situation sollte kein Grund dafür sein, dass mir die Hand ausrutscht.", sagt er leise, worauf ich nur etwas undeutliches nuscheln kann.

Längere Zeit verweilen wir so, bis Ju wieder zum Reden ansetzt.

"Was habe ich zu dir gesagt?", fragt er so leise, dass es kaum verständlich ist.
Ich schlucke.

Verzweifelnd versuche ich an diese Erinnerung an zu kämpfen.
Es hat sehr weh getan, das von ihm zu hören, doch ich hatte es verdient.

"Amira?", fragt er leise.
"Ja?"
"Was habe ich gesagt?", fragt er erneut und ich kann die Tränen in seinen Augen förmlich spüren.

"Ju...", fange ich an und schlucke wieder schwer.
"Nein bitte Amira... Bitte sag es mir, okay?", sagt er ruhig, küsst meine Stirn und schaut mir in die Augen.

Ich schaue auf meine Füße.
"Schlampe.", flüstere ich so leise, dass ich daran zweifel, ob er es überhaupt gehört hat.

Er legt seine Arme um meinen Hals und zieht mich zu sich.
Ich höre ihn schwer atmen und gegen seine Tränen kämpfen.

"Das bist du nicht, okay? Ich wusste nicht, was ich in diesen Moment sagte. Das bist du auf keinen Fall... Es tut mir so leid. Ich wollte dich nie so nennen.", sagt er leise und niedergeschlagen neben meinem Ohr.

"Es ist okay.", sage ich, schaue auf und schenke ihn ein kleines aufmunterndes Lächeln.

"Nein ist es nicht. Ich bin so ein Idiot. Ich nenne die Person, die ich über alles liebe eine Schlampe.", sagt er traurig und traut sich nicht mir in die Augen zu sehen.

Ich lege meine Hand in seinen Nacken und zwinge ihn mich an zu sehen.

"Wir haben beide etwas falsches getan... Okay?", sage ich.
Er nickt.

Nun stehe wir so da.

"Ich liebe dich.", sagt er schließlich.
"Verdammt... Ich liebe dich, Amira. Ich bin so verrückt nach dir. Jeden Abend liege ich im Bett und kann nur an dich denken. Es ist, als würde ,nachdem du ausgezogen bist, in meinem Kopf nichts mehr funktionieren. Jede Sekunde habe ich mich gefragt, was du gerade machst. Wie es dir geht. Und ob du mich schon wieder vergessen hast.", sagt er direkt vor meinem Gesicht.

Seine Stirn hat er an meine gelegt.

"Ich könnte dich nie vergessen, Julien. Ich liebe dich.", flüster ich.

Ich lehne mich ein Stück nach vorne und will gerade meine Lippen auf seine legen, als er mich hoch nimmt.
Er trägt mich ein Stück weiter auf die Küchenablage, sodass ich darauf sitze.

Er zieht mich näher zu sich und endlich vereinen sich unsere Lippen.
Erst vorsichtig, doch dann inniger.

Glücksgefühle platzen in meinem Bauch und lassen mich schwindelig werden.
Doch ich ignoriere es und konzentriere mich nur auf den Kuss.
Auf Julien.

Sanft gleiten seine Hände durch mein Haar. Ich liebe seine Berührungen.

Ich stöhne leicht in den Kuss hinein.
Er erwiedert diese Geste mit einem kleinen Lächeln.

Vorsichtig legt er seine Hände unter meine Oberschenkel und hebt mich wieder hoch.
Ich schlinge meine Arme um seinen Hals und vergrabe mein Gesicht in seiner Schulter.

Ich schließe meine Augen und lasse dieses wunderschöne Gefühl auf mich wirken.
Das Gefühl der Liebe.
Und des Vertrauens.

Ich kuschel mich an ihn, während ich mich mit meinen Händen näher an ihn ran ziehe.

"Ich habe dich so vermisst.", flüstere ich.
"Verdammt...ich dich auch.", gibt er flüsternd zurück.

•••••

Hach tat das gut, mal wieder so ein Kapitel zu schreiben😍

Jaja... Auch mir hat das gefehlt xD

Hab euch lieb
~Adriana

«Trust me» - Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt