Ich blieb bis zum Morgen wach und las noch etwas Quran. Das Bild meiner Mutter packe ich in meine Handtasche, da ich es von nun an immer bei mir tragen wollte.
Als es endlich 7 Uhr war, machte ich mich fertig und zog mir etwas rausgeh-taugliches an. Ich zog meine Schuhe noch an und öffnete leise die Wohnungstür. Im selben Moment öffnete sich auch die Tür gegenüber und einer der beiden jungen Männer von gesternabend stand im Türrahmen. "Guten Morgen" sagte Er mit einer freundlichen Stimme. "Morgen" erwiderte ich nur und zwang mir ein kleines Lächeln auf. Danach ging ich einfach die Treppen runter.Ich machte mich auf den Weg zum Bäcker und siehe da, mein Nachbar hatte wohl dasselbe vor. Er lief den ganzen Weg bis zum Bäcker hinter mir her dort liefen wir uns dann auch wieder über den Weg. Ich kaufte einfach ein paar Brötchen und Croissants und machte mich wieder auf den Weg nach Hause. Vor der Haustür bemerkte ich, dass ich den Schlüssel für die untere Tür nicht dabei hatte, nur der Wohnungsschlüssel befand sich in meiner Tasche. Ich klingelte, doch meine Mitbewohnerinen waren wohl noch am schlafen und hörten die Klingel anscheinend nicht.
"Ich habe einen Schlüssel!" erklang es hinter mir und ich wusste ganz genau, dass es mein Nachbar war. Ich trat zur Seite, damit er die Tür öffnen konnte. Er öffnete sie und hielt sie so weit offen, dass ich auch durchlaufen konnte. Er lief vor mir die Treppen hoch und fragte mich, als wie beiden vor unseren Wohnungstüren standen, nach meinem Namen. "Ich heiße Amina" antwortete ich und zwängte mir erneut ein Lächeln auf. "Mashallah schöner Name. Ich bin Ilyass.", sagte er dann und ich nickte. Ich antwortete nur: "Danke, dein Name ist auch schön Mashaallah." und verschwand hinter unserer Wohnungstür, ohne seine Antwort abzuwarten.
Ich ging in die Küche, setzte Kaffee auf und bereitete das Frühstück vor. Danach kamen auch schon meine Mitbewohnerinen Leyla und Merve, die wohl die frischen Brötchen gerochen hatten. Wir aßen gemeinsam und redeten über banale Dinge. Die beiden waren super lieb und achteten stets auf einen höflichen Umgang mit ihren Mitmenschen. Sie sind fürs Studium ausgezogen und fuhren an den Sonntagem zu ihren Familien, um dort Zeit mit ihnen zu verbringen.
Nach dem Frühstück fuhren die beiden dann auch schon los.Ich hatte diese Möglichkeit natürlich nicht und War dazu verurteilt, mein Wochenende alleine zu Hause zu verbringen. Ich räumte mein Zimmer auf uns setzte mich dann hin, um etwas produktives zu machen. Ich machte dann die Küche und setzte mich
auf mein Bett und schaute mir Hijab tutorials auf YouTube an. Irgendwann wurde mir das auch langweilig und ich entschied mich dazu, etwas spazieren zu gehen. Ich war schon angezogen weshalb ich dann einfach meine Tasche nahm und diesmal sehr darauf achtete alle Schlüssel mitzunehmen.Ich wollte gerade gehen, als es plötzlich an der Tür klopfte. Ich sah durch den Spion, dass Ilyass vor der Tür stand und hinter ihm noch ein junger Mann. Ich überlegte kurz, ob ich die Tür überhaupt öffnen sollte oder so tun sollte, als hätte ich es nicht gehört. Ich entschied mich letztendlich dafür die Tür zu öffnen und frage was los sei.
"Hast du vielleicht etwas Milch? Wir haben schon die anderen Nachbarn gefragt, aber die hatten keine", erklärte Ilyass kurz und ich nickte verstehend. "Wartet kurz." sagte ich nur und schloss die Tür zu. Ich ging in die Küche, um eine Flasche Milch aus dem Kühlschrank zu nehmen. Mit der Milchpackung ging ich dann zurück zur Tür und übergab sie Ilyass Freund, da er mittlerweile vorne stand. Er guckte mal wieder so skeptisch und ich hatte echt keine Lust auf diese Blicke.
"Ist was?" fragte ich etwas genervt und zog meine Augenbrauen kritisch zusammen.
"Ne, alles gut. Danke für die Milch.", versuchte er vom Thema abzulenken. Mir war das ganze ziemlich recht. Ich schloss dann einfach die Tür und wartete, bis ich ihre Stimmen nicht mehr hörte, danach ging ich erst raus. Ich lief einfach durch die Straßen, ohne jegliche Hintergedanken oder sonstiges, bis ich ein lautes Schreien wahrnahm. Ohne nach zu denken rannte ich in die Richtung, aus der der Schrei kam. So war ich leider immer, ich dachte nicht nach, sondern handelte einfach! Ich sah wie 2 Männer eine junge Frau belästigten! "Lasst sie in Ruhe!!" schrie ich so laut, wie ich konnte. Die zwei Typen rannten zu meiner Verwunderung sofort weg. Ich erkundigte mich nach der Frau und fragte ob es ihr gut ging, ihr Sachen geklaut wurden und ob sie ein Krankenwagen brauche. Sie sagte nur, dass nichts passiert sei und bedankte sich oft bei mir. Wir liefen eine kurze Stück zusammen und sie erzählte mir kurz was passiert war. Danach trennten sich unsere Wege schon wieder. Ich lief einfach weiter und
tat so, als sei nichts gewesen.Nach einer Zeit ging ich zurück nach Hause und schon im Treppenhaus nahm ich eine unfassbare Lautstärke wahr. Ich ging die Treppen hoch und bemerkte, dass die Lautstärke aus Ilyass Wohnung kam.
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Liebe auf Umwegen♡ أحبك
ChickLit"Komm ins Treppenhaus, wir müssen reden!" Ich bekam ein mulmiges Gefühl, ging aber trotzdem dann ins Treppenhaus. Ich nahm die Schlüssel mit und schloss die Tür leise hinter mir. In dem Moment kam auch Ilyass aus seiner Wohnung. Als er mich sah...