Kapitel 42 Heirat

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"Baba du weißt, was gut für mich ist." rettete ich mich aus der unangenehmen Situation. Mein Vater verstand, dass dies eine indirekte Zustimmung darauf war.
Mein Vater fing leicht an zu lächeln. "Er ist ein guter Junge.", sagte er und zog mich in eine Umarmung. "Ich hab dich lieb Baba."; sagte ich dann. "Ich dich auch.", sagte er und drückte mich näher an sich. Wir redeten noch ein bisschen, bis ich dann schlafen ging.

Als ich am nächste Tag von der Uni nach Hause kam, zog ich mich sofort um und begrüßte meinen Vater und seine Frau.
"Amina mein Kind, wir haben mit Ilyass Eltern gesprochen, sie wollen am Freitag, also morgen, zu uns kommen, um deine Hand anzuhalten.", erklärte mir mein Vater, worauf hin ich nur nickte. "Willst du nicht vielleicht ein hübsches Kleid dafür kaufen gehen? Ibrahim hat sich bereit erklärt mit zu gehen.", sagte dann mein Vater. "Ja Baba gerne.", sagte ich dann. Mein Vater bestand darauf mir Geld zu geben, obwohl ich selbst genug hatte.

Gezwungenermaßen nahm ich es an und ging hoch zu Ibrahim. Zu meinem Erstaunen war er bereits angezogen und wartete nur so auf mich. Wir fuhren gemeinsam in die Stadt und erkundeten alle Geschäfte. Es schien hoffnungslos, bis ich dann ein ganz schlichtes, Kleid fand. Es war sehr schlicht, dennoch fand ich es ganz besonders. Ich probierte es sofort an und es passte wie angegossen. Der Preis war auch angemessen und nicht zu teuer, weshalb wir uns entschieden, es zu kaufen.
Wir verließen anschließend den Laden und verstauten das Kleid im Kofferraum, danach gingen wir noch im Stadtpark spazieren. Mittlerweile war die Dunkelheit auch schon angebrochen. "Danke, dass du heute so viel Geduld hattest.", bedankte ich mich aufrichtig bei meinem Bruder. "Nicht der Rede wert, ich hoffe nur, dass Ilyass genau so viel Geduld hat.", sagte er dann und erst in dem Moment realisierte ich, dass Ilyass nach meiner Hand anhalten wird. "Bist du schon aufgeregt?", fragte Ibrahim. "Ich kann noch garnicht realisieren, dass sie morgen kommen werden.", sagte ich dann Wahrheitsgetreu. "Kann ich mir schon vorstellen! Du bist erst so kurz wieder bei uns und dann verlässt du das Nest wieder! Wie schnell die Zeit vergeht.", sagte dann mein Bruder. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, was ich darauf antworten sollte, weshalb ich einfach nur stumm vor mich hin nickte. Er hatte Recht. Wir liefen noch etwas herum, bis wir dann nach hause fuhren und ich für die Uni lernen musste.

Als ich am Abend aus meinen Zimmer kam, ging ich runter in die Küche und half beim Aufräumen mit. Als das gesamte Haus perfekt geputzt war, aßen wir eine Kleinigkeit zusammen und gingen anschließend alle schlafen. Nur leider konnte ich nicht so einfach schlafen, ich lag die halbe Nacht wach und dachte an Ilyass. Meine Gedanken fanden einfach kein Ende. Zu meinem Glück bekam ich eine WhatsApp Nachricht, die mich aus meinen Gedanken holte. Ich nahm mir mein Handy zur Hand und öffnete WhatsApp, Ilyass hatte mir geschrieben. Mein Herzschlag verdoppelte sich und ich spürte wie mir heiß wurde.
Chatverlauf:
Ilyass:,,Ich kann nicht schlafen. Bist du noch wach?"
Amina:"Ja bin ich. Kann nämlich auch nicht schlafen."
Ilyass:"Bist du aufgeregt? Oder wieso kannst du nicht schlafen?"
Amina:"Ja bin sehr aufgeregt, du nicht?"
Ilyass:"Doch na klar, aber geh jetzt bitte schlafen, nicht dass du morgen wie Voldemort aussiehst und ich es mir anders überlege.
Ich musste tatsächlich anfangen zu lachen. Ich antwortete mit lauter lachenden Emojis.
Ilyass: Spaß, bis morgen in shaa Allah. Süße Träume wünsche ich dir"
Amina:"Wünsche ich dir auch. und bis morgen in shaa Allah"

Ich befolgte seine Bitte und packte mein Handy weg und dachte einfach an schöne Momente mit Ilyass, was mir das Einschlafen sehr vereinfachte. Ich träumte natürlich auch von Ilyass.
Am nächsten morgen stand ich mit einem Lächeln im Gesicht auf und ging erstmal ins Bad, um meine Morgenroutine durchzuführen.
Danach begrüßte ich meine Familie und musste wieder in die Uni.
Ilyass und seine Familie würden erst am Nachmittag zu uns kommen, weshalb ich dann ganz bequem in die Uni fahren konnte. Ich musste in eine Vorlesung und setzte mich dort in die erste Reihe und wartete, mit den anderen, auf den Professor.

Ich dachte die ganze Zeit an Ilyass, weshalb ich garnicht bemerkte, dass der Professor schon den Saal betrat. Er stellte sich nach vorne und fing an zu reden und ich musste mir meine Notizen machen. Als die Vorlesung zu ende war, verließen alle den Saal und begaben sich in die Mensa. Ich beschloss mich aber mal in die Bibliothek zu gehen, da ich keine Lust auf das Gedränge in der Mensa hatte. Ich lief den Gang hinunter und betrat die Bibliothek. Ich lief zwischen den Regalen herum, als ich eine ,mir allzu bekannte, Person in der Bibiothek entdeckte. Ich sah zwar lediglich den Rücken, aber die Haarfarbe, die Frisur, die Größe und der Style verrieten mir, das Ilyass nur wenige Meter von mir entfernt stand.

Da fiel es mir auch wieder ein! Ilyass hatte mir vor einer Zeit gesagt, er würde auch bald studieren. Ich würde ihm also öfter begegnen. Ich blickte erneut zu ihm und sah, dass da plötzlich ein Mädchen neben ihm stand.
"Entschuldigung, ist eigentlich garnicht meine Art, aber kann ich vielleicht deine Nummer haben? Hab dich hier schon öfter gesehen und du wirkst irgendwie sehr nett, würde dich gerne kennenlernen.", sagte sie aufeinmal und ich wurde extrem sauer, als sie das sagte! 'Ilyass gehört mir! Mal sehen, wie er reagiert!', meldete sich meine Innere Stimme und auch ich war sehr auf seine Reaktion gespannt! Ich beobachtete das Geschehen also weiter. "Nein, bin vergeben.", sagte Ilyass und würdigte dem Mädchen kein Blick. "Aber sie muss ja nichts davon erfahren.", meinte sie dreist. Wieso waren die Frauen heutzutage nur so? 'Warte ab, bis ich dich in die Finger kriege!', dachte ich mir nur. "Sie ist das Beste was mir je passiert ist, also Nein! Schönen Tag noch!", sagte Ilyass streng, stellte sein Buch zurück ins Regal und verließ die Bibiothek. Ein fettes Grinsen schlich mir auf die Lippen. Meine Laune stieg sofort wieder an und das Mädchen war mir vollkommen egal. Ich guckte mich noch ein bisschen um und verließ die Uni dann mit einem fetten Grinsen.

Zuhause angekommen bemerkte ich, dass meine Brüder und ein paar Geschwister meines Vaters, also meine Tanten und Onkel da waren, aber auch Umars Frau war da, obwohl ich anfangs garnichts von ihr wusste, aber sie war eine sehr liebe Person und wir harmonisierten auf Anhieb miteinander. Ich begrüßte alle und ging erstmal unter die Dusche und machte mich fertig. ,,Jetzt können Sie kommen. '', dachte ich mir.

Liebe auf Umwegen♡ أحبكWo Geschichten leben. Entdecke jetzt