Kapitel 13 böse Vorahnung

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Schließlich spürte ich zwei starke Arme, die mich von hinten umarmten. Ich erkannte die Person nicht und dachte mir es sei Ibrahim. Ich drehte mich also um und drückte mich näher an die Person. Ich spürte den Herzschlag der Person und zusätzlich roch ich auch noch das Parfum, welches total meinen Geschmack traf. Ich hatte dieses Parfum noch nie an Ibrahim gerochen. Ich wollte mich eigentlich zusammen reißen, aber schließlich fing an zu schluchzen und Ibrahim strich langsam über meinen Rücken.

Seit dem mich meine Brüder gefunden habe, ist mir nur schlechtes passiert.
Vorallem die Bekanntschaft mit dieser Frau!

Nach einer kurzen Zeit löste ich mich aus der Umarmung und suchte nach dem Weg zu meinem Auto. Ich setzte mich auf den Fahrersitz, obwohl ich mich gerade nicht wirklich in der Lage dazu fühlte, nach hause zu fahren. Ich blieb einfach nur Sitzen und startete noch nichtmal den Motor. Ibrahim und Ilyass kamen gleichzeitig zu meinem Auto.

"Setz dich auf den Beifahrersitz, ich fahre.", sagte Ibrahim und öffnete die Fahrertür. Erleichterung machte sich in mir breit und wohlwollend steig ich aus und setzte mich auf die andere Seite.

Ibrahim stieg auf der Fahrerseite ein und Ilyass stieg hinten ein. "Jetzt erzählt mir sofort was passiert ist.", forderte Ibrahim mich auf, doch ich war ganz bestimmt nicht in der Stimmung jetzt nochmal von diesem Trauma zu erzählen. "Fahr bitte einfach los.", flehte ich ihn an. "Ich fahre nicht los!", protestierte er dann. "Also deine Stiefmutter und ihr Komplize ,sage ich mal, haben es irgendwie geschafft Amina zu überrumpeln und sie in diese Kellerkammer von euch ein zu sperren. Vorhin hat sie mich angerufen und hat mit innerhalb 10 Sekunden erklärt was los war, weil das Netz bestimmt wieder weg war. Ich bin dann sofort hergefahren und habe sturmgeklingelt, bis mir dieser Hund dann endlich geöffnet hat. Er wollte die Tür wieder schließen, aber ich habe das verhindern können. Ich wollte sofort ins Haus gehen, aber der Typ hat mir eine Faust in den Bauch gegeben.", erzählte Ilyass, doch er wurde von meinem Bruder unterbrochen, welcher dann sagte: "Das kann nichts gutes heißen, der Arme."

Ilyass atmete kurz ein und erzählte dann weiter "Auf jeden Fall habe ich ihm nur eine leichte ins Gesicht gegeben, weshalb er auch sofort blutete. Dann bin ich halt die Treppen runter und da stand dann deine Stiefmutter, die irgendwie versucht hatte den Schlüssel aus der Kammertür zu ziehen. Ich hab sie dann leicht zur Seite gezwängt und die Tür ruckartig geöffnet und Amina saß dann halbtot auf dem kalten Betonboden. Wir sind dann zusammen hoch gegangen und dieser Hund wollte dann auf Amina losgehen, obwohl sie ihm nichts getan hat! Ich hab das halt verhindert und dann bist du mit deinem Vater gekommen. Das war's eigentlich auch schon.", beendete er die kurze Geschichte, als wäre es das normalste von der Welt.

Ibrahim guckte mich fragend an und ich nickte nur vor mich hin, da ich keine Lust hatte, was dazu zu sagen. Er strich mir einfach über den Rücken. Ibrahim und ich sind zwar gleich alt, aber dennoch verhält er sich Viel Verantwortungsbewusster und einfach erwachsener. "Nächstes mal rufst du aber mich an. Warum hast du eigentlich seine Nummer?", fragte Ibrahim. "Er hat mich heute morgen angerufen, um zu nerven.", sagte ich dann knapp. "Ilyass! Nur für Notfälle du idiot.", sagte Ibrahim dann zu Ilyass, welcher dann spöttisch salutierte. "Ja Sir!", antwortete er dann und lächelte.

Jemand klopfte an der Fahrerscheibe und Ibrahim öffnete die Tür. "Ibrahim, komm bitte mit mir rein. Wir müssen reden. Amina, du auch bitte.", sagte mein Vater und ich schüttelte nur den Kopf. "Ich kann nicht.", brachte ich leise raus und er nickte ausgesprochen verständnisvoll.

"Ilyass fährst du sie bitte nach Hause?" sagte dann mein Vater. "Dein Auto kannst du morgen holen oder ich bringe es dir später mit Ibrahim.", fügte er hinzu. "Ich kann es morgen holen.", sagte Ilyass. Ibrahim stieg aus und machte den Platz für Ilyass frei. Er verabschiedete sich von uns und lief mit meinem Vater dann in Richtung Haustür. Ilyass stieg auch aus und setzte sich dann auf den Fahrersitz. Er nahm meine Schlüssel, welche ich zuvor auf dem Amaturenbrett abgelegt hatte.

Er startete den Motor und parkte rückwärts aus. Ich lehnte meinen Kopf an die Scheibe und guckte einfach nach draußen, um den Mond zu beobachten, der uns die ganze Fahrt über verfolgte.  Die Fahrt kam mir viel länger vor als sonst und es herrschte eine überaus unangenehme Stille im Auto, bis Ilyass diese Stille brach.

Liebe auf Umwegen♡ أحبكWo Geschichten leben. Entdecke jetzt