Kapitel 26

176 11 2
                                    

Um ehrlich zu sein war es doch klar, oder? Doch wie soll man bitte auf SOWAS reagieren?!

Die Vorfreude Evin zu sehen, zerbrach vor meinen Augen. Genauso wie mein Herz, worauf er schamlos trat. Es war wirklich zum lachen. War ich noch immer das naive Mädchen von Früher? Eigentlich sollte es mir doch egal sein. Eigentlich sollte ich darüber lachen können, dass er vor mir ein Mädchen auszog. Doch ich konnte es nicht. So wie der Player das Mädchen an die Wand drückte und küsste... ich konnte mich nur an den Moment erinnern, wo er im Schwimmbad das gleiche mit mir getan hatte. Verdammt, warum tat das nur so weh? Und warum brannten meine Augen so sehr? Ich musste tief durchatmen, noch hatte er mich nicht bemerkt. Zum Glück war alles etwas abgedunkelt, sodass er meine roten Augen nicht sehe konnte. Ich weiß nicht, was in diesem Moment über mich gekommen war und bitte fragt nicht danach. Ich wusste es selbst nicht. Ich lief auf ihn zu. "Hey Evin!" Er drehte sich zu mir und war nicht mal erschrocken mich zu sehen. Es war ihm wohl wirklich egal. Ich packte ihn am Kragen und drückte ihn selber an die Wand. Mein Körper handelte schneller als der Verstand und bevor ich es überhaupt realisieren konnte, befanden sich meine Lippen auf seine. Sie bewegten sich von alleine und grad als Evin weiter gehen wollte, riss ich mich von ihm los. Meine Arme waren noch in seinen Händen, ich durfte nur keine Schwäche zeigen. Langsam entfernte ich mich von ihm, während er mich noch perplex anschaute. "Warum... was...?"

'Hah... was soll denn diese geschockte Masche?'

Das Mädchen beobachtete alles ungläubig, doch momentan gab es nur uns Beide. Evin und ich. Sie sollte sehen, dass sie nicht dazwischen passte. "Ich gehöre also nur dir, ja?" Noch immer keine Antwort. Stattdessen fand sich das hässliche Grinsen, was ich so sehr hasste, auf sein Gesicht. "Bist du eifersüchtig? Ich wusste doch, dass du mir nicht lange widerstehen kannst." Dieses Arschloch näherte sich wieder, doch ich wich aus. Diesmal konnte er mich nicht durch Körperkontakt täuschen. "Spar dir deine selbstverliebten Gedanken." Versuchte ich abzuwehren aber wieder kam ein leises Lachen seinerseits. In meiner Brust entstand ein Druck, der kaum auszuhalten war. Ich wollte ihn anschreien, ihn schlagen und am liebsten sagen... dass er kein anderes Mädchen haben sollte. Doch als wenn er meine Hoffnungen lesen konnte, zerstörte er sie. "Ja, du gehörst mir. Das heißt aber nicht, dass du die Einzige bist." Ich bin nicht die Einzige... genau. So lächerlich es sich auch anhörte, Evin hatte recht. Natürlich hatte Evin recht, schließlich entscheidete er, was für ein Arschloch er sein wollte. Es war kaum auszuhalten... als hätte mir jemand ein Messer in die Brust gerammt. Mir reichte es... "Dann bin ich deine Special-Bitch oder was? Nein, nicht mit mir. Du kannst dir alle anderen Mädchen leisten, aber mich wirst du nicht erniedrigen können." So schnell ich konnte, ließ ich ihn zurück und rannte nach draußen. Ich brauchte dringend frische Luft, sonst erstickte ich hier noch. Doch der Druck in meiner Brust wurde nicht besser als ich die kühle Abendluft einatmete. Vielmehr durchbrach sie meine Barrieren und ließ meine Tränen laufen. Die türkisen Lichter vom Pool konnte ich nur noch verschwommen sehen und die Gesichter der Menschen sahen alle gleich aus. Niemand bemerkte, wie ich weinte. Ich musste nicht mal aufpassen leise zu sein, die Musik war laut genug um mein Schluchzen zu übertönen. Es war auch gut so, was sollte ich denn auch sagen? "Evin, der größte Mädchenaufreißer dieser Stadt sagt, dass ich nicht die Einzige für ihn bin."? Sogar ich musste bei dieser Aussage lachen. Wenn jemand zu mir kommen und das sagen würde, hätte ich gesagt: "Selber Schuld"

'Ja, selber Schuld Layla...'

Meine Augen richteten sich auf den klaren Sternenhimmel. Schade nur, dass ich ihn nicht richtig sehen konnte. Doch plötzlich spürte ich jemanden hinter mir. Eine Hand die mir die Augen verdeckte und eine die mich umarmte. Eine wohlige Wärme strömte diese Person aus und die raue Stimme unterstrich das Gefühl der Geborgenheit. "Eine Frau derart zum weinen zu bringen... dieser Jemand hat es verdient im Meer ertränkt zu werden." Was sollte ich nur ohne ihn machen...? Mein Körper entspannte sich wieder und ich konnte aufatmen. Blondie drehte mich langsam um und hielt mich an den Schultern fest. Sein Gesicht verzog sich kein Stück und er zeigte mir seine ernste Seite. Diese Seite, die so viel erwachsener und stärker wirkte. "Du solltest hier mit diesem Kleid nicht alleine rumlaufen..." Ich war völlig fasziniert über seine ruhige Stimme und seine Hände, die mir die Tränen abwischten. Der Druck in meiner Brust wurde etwas leichter und ich lauschte weiter, was er sagte. "Vor allem wenn du weinst und Schwäche zeigst... nicht das dir noch etwas passiert." Obwohl mein Herz mir gerade was ganz anderes sagte, konnte ich nicht anders als leicht zu lächeln. "Danke, Noel." Flüsterte ich als ich ihn umarmte. Seine Arme schlangen sich um mein Rücken und der Geruch von Mango schlich sich in meine Nase. Ich musste unbedingt herausfinden, was für ein Parfüm er benutzte... Wir lösten uns wieder und Noel sah mir mit strahlenden Augen ins Gesicht. "Also, was kann ich heute für die wunderschöne Layla tun? Du sollst dich heute doch nicht umsonst so hübsch gemacht haben." Er wollte mir einen Gefallen tun... könnte er etwa auch...? Nein, ich dachte mir schon, dass er das sicher nicht machen wollte. Aber fragen schadete nicht oder? In diesem Moment fasste ich ein Entschluss... "Naja... meine Bitte ist aber etwas größer." Druckste ich herum. Wieder nahm er meine Schulter und beugte sich etwas vor, sodass wir uns perfekt in die Augen schauen konnten. "Wenn es in meiner Macht steht, möchte ich es versuchen." Ich atmete tief ein und aus. Weniger als ein "Nein" konnte es ja nicht geben. Entschlossen erwiderte ich seinen Blick. "Ich möchte Evin beweisen, dass ich ihm nicht gehöre! Nur brauche ich dafür deine Hilfe."

"Du willst ihn also Eifersüchtig machen?" Er hatte ein schelmisches, fast schon kindliches Grinsen im Gesicht und steckte mich, ohne das ich es überhaupt wollte, damit an. "Er hat es nicht anders verdient. Ich möchte ihn leiden sehen." Anerkennend nickte er mir zu, ging einen Schritt zurück und hob seine Augenbrauen. "So gefällst du mir schon wieder viel besser. Gut, ich helfe dir." Langsam lief er hinter mich. Seine Hände schmiegten sich an meine Taille und zogen mich in eine Richtung. "Unter einer Bedingung." Noels Flüstern kitzelte an meinem Nacken und ehe ich mich versah, konnte ich nicht mehr atmen. Meine Orientierung verschwand und ich spürte gleichzeitig kälte und wärme um mich herum. Meine Augen richteten sich auf das verschwommene Licht und ich tauchte an die Wasseroberfläche. Dieser Idiot hatte sich einfach mit mir ins Wasser geschmissen! "Bist du verrückt?!" Schrie ich lachend. Meine Arme schlangen sich um seinen Nacken und ich versuchte ihn runterzudrücken. Was nicht gerade leicht war, denn mein vollgesogenes Kleid zog mich eher wieder in die Tiefe. Schnaubend schmiss er mich über seine Schulter und tauchte mit mir ab. Ich versuchte mich von seinem Griff zu befreien, doch es war zwecklos. Völlig außer Atem kam ich wieder an die Luft und zerrte mich zum Rand. Wie kam es, dass er noch nicht mal nach Luft schnappte als wir wieder auftauchten? Er schwamm mir hinterher und lehnte sich ebenfalls an. "Verbring den restlichen Abend mit mir." Vollendete Blondie endlich seinen Satz. Den restlichen Abend... mit ihm? Ablenkung wär jetzt wirklich das Beste aber, was möchte er denn jetzt noch machen? "Mit nassen Klamotten? Das hast du dir aber sehr gut durchdacht." Sagte ich, die Augen rollend. Er stemmte sich mit Leichtigkeit aus dem Wasser und stand nun vor mir. Ich versuchte ihn nachzuahmen aber mein Kleid war viel zu schwer.

'W-wie hat er das denn jetzt geschafft??'

Ich nahm seine Hand, die er mir entgegen hielt und ließ mich stattdessen von ihm rausziehen. Als wäre ich eine Feder, brachte er mich wieder auf festem Boden. "Das überlass mal mir.'' Das überlass' mal mir, ja klar. Wir waren bis zu unseren Knochen nass, was wollte er denn anstellen?! Er schnappte sich von den Liegen ein paar Handtücher und reichte mir zwei. Wir trockneten uns so gut es ging ab und liefen durch das Haus, nach draußen. Ich sagte noch schnell Kori Bescheid und verließ schließlich die Party.

Ich fragte mich wirklich, was Noel so spontan vor hatte.



-----------------------------------------------
*Pedoblick* was er wohl vor hat... :D
Leute, ich hab grad so ne krasse Schreibblockade, das glaubt ihr gar nicht D: Abeeeer

WIR
HABEN
DIE
2K
GESCHAFFT
*sniff* mein armes Herz kann eure awesomeness nicht ertragen.

Danke! ♡ Smile~

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Danke! ♡
Smile~

It's complicated | #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt