Kapitel 32

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Auf... und ab... auf... und ab... die Berge an denen wir gerade vorbei fuhren, schienen nicht enden zu wollen. Während andere es hassten, liebte ich dieses Gefühl. War ja wohl das Mindeste! Es war zwar nur eine Woche, aber trotzdem erwartete ich das Schlimmste. Aber, was sollte schon passieren, stimmt's? Der Einzige, der mir doch Sorgen bereitete, war Evin. Wobei das kein Problem sein sollte, wir waren ja in getrennten Zimmern. Er hatte seine Freunde und ich schleimte mich einfach bei meinen Kameradinnen ein, dann ging das doch bestimmt. In den letzten Tagen hatte sich sein Verhalten sowieso noch nicht geändert. Demnach sah auch unser Kontakt aus. Schade eigentlich... dass wir mitten im Nirgendwo waren, hieß wohl, dass wir bald ankamen. Ich schloss noch einmal die Augen und genoss das hin und her geschaukel des Busses. Vielleicht würde ich ja auf dieser Klassenfahrt neue Freunde kennenlernen? Oder gar einen neuen Freund? Naah... ich hatte zur Zeit genug Jungs um mich herum. Pff genug Jungs... als würden sich alle für mich interessieren! Und Außerdem... wie sollte ich bitte Freunde finden, wenn meine Mum genau neben mir saß?! "Mamaaa... warum musstest du mitkommen?" Sagte ich, ohne meine Augen zu öffnen. Ich konnte mir schon vorstellen, wie sie mich mit ihrem üblichen, skeptischen Gesichtsausdruck anschaute. Ihr Mund etwas gespitzt, eine Braue hochgezogen... der typische Mum-Blick. "Deine Lehrerin kann ja wohl nicht auf eine komplette Klasse aufpassen. Außerdem brauchten sie eine Köchin. Schämst du dich etwa?"

"Nein, ich hab' mich nur gefragt, warum ich es erst dann erfahre, wenn wir losfahren!" Als sie heute mit ihrem Koffer ankam, dachte ich erst sie reiste einfach alleine irgendwo hin aber neiiin! Ne ne, sie fuhr selbstverständlich mit mir auf Klassenfahrt. War doch voll normal. "Ach komm, das wird sicher lustig." Versuchte sie meine Laune etwas aufzubessern. Wenigstens musste ich mich nicht mit ekeligem Schulessen quälen...

Nach etwa einer halben Stunde hielt der Bus an. Es war dunkel und das machte es mir nicht gerade leichter, meine Augen offen zu halten. Ich ließ erstmal alle anderen aussteigen, so blieb mir mehr Zeit mich und meine Sachen zu sammeln.
Wirklich viel konnte ich von der Aussicht nicht sehen, dafür war es schon zu spät. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag! "Also Leute, viel zu besprechen gibt es nicht mehr... ihr wisst ja, welche Zimmer ihr habt. Legt euer Gepäck dort erstmal ab und kommt dann in den Gemeinschaftsraum." Meinte Frau Dorn, während sie die Zimmernummern austeilte. Raum 12... ich hoffte, mein Zimmer mit Anastasia und Lauren zu teilen. Mit ihnen konnte ich mich noch immer am besten verstehen. Leider liebte unsere Lehrerin Auslosung, wie ihr sicher schon am Anfang gemerkt habt. Jetzt wo ich so darüber nachdachte, war dieses ganze Drama nur ihr zu verdanken...

'Bitch'

Ach wartet, es gab ja gar keine Auslosung. Die Sportlehrer entschieden, welche Kurse wir belegen sollten. Gut, Frau Dorn war doch keine Bitch, mein Fehler! Ich nahm meinen Koffer und ging in das große Gebäude. Im Erdgeschoss waren die Zimmer von 1-6... aach fuck, das hieß Treppen steigen. Nicht eine Fahrt verging, wo ich das nicht musste! Jedesmal befand ich mich entweder im 1. oder 2. Stock. Ich wollte nur noch schlafen. Als einer der Ersten im nächsten Geschoss, machte ich mich auf die "Suche" nach Zimmer 12. Schwer zu finden war der Raum jetzt nicht, denn die Türen waren mit riesigen Zahlen ausgestattet. Wahrscheinlich für solche blinden Menschen wie mich. Der Schlüssel steckte bereits im Schloss, so konnte ich zum Glück sofort reingehen. Doch vor mir breiteten sich nur 2 Betten aus. Die Chance erhöhte sich etwa um 80%, eine Bitch zu bekommen...

'Bitte Gott, lass es nicht Amanda, Sarah, Mandy, Tamar, Julia, Fiona, Anna, Tori und die 3 anderen Mädchen sein...'

Ich konnte halt die meisten nicht ausstehen! War doch nicht meine Schuld, dass wir völlig andere Ansichten hatten. Ich meinte, sie waren ja nicht alle Flittchen! Trotzdem konnten sie ruhig 5 Zimmer von mir entfernt bleiben. Eine Stimme hörte ich aber direkt hinter mir. "Oah ne, oder? Warum, von all den anderen, ausgerechnet du?"

It's complicated | #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt