Die Sonne schien leicht in mein Zimmer und ich hörte die Vögel in wunderschönen Tönen zwitschern. Sie riefen mich sanft aus meiner Traumwelt und... pff! Denkt ihr wir sind in 'nem Hollywood Film? Ne ne, die Realität sieht ganz anders aus ihr Lieben. Mum musste ja unbedingt um 8 Uhr morgens genau vor MEINEM Schlafzimmer saugen. Zudem war aus irgendeinem Grund mein Fenster auf, weshalb ich mir hier im Bett den Arsch abfrierte... doch besser hätte es nicht kommen können. Ohne anzuklopfen stürmt Mum ins Zimmer und war aus irgendeinem Grund überrascht mich wach zu sehen. Ernsthaft, wer könnte denn überhaupt nur ansatzweise schlafen!? Ist doch klar, dass man in so einer Situation brutal aufgeweckt wird... haah ich glaube ich bekomme meine Tage. So schlecht gelaunt war ich lange nicht mehr. "Kannst du nicht ein Mal leise reinkommen?" Ohne etwas zu sagen geht sie auf mein Fenster zu und schließt es.
'Man, jetzt kann ich ihr nicht mal böse sein.'
"Schatz, du wolltest mir doch beim vorbereiten helfen." Ich spürte wie die Matratze sich durch das Gewicht senkte. Mum strich mir die Haare aus dem Gesicht. "Aber die Feier fängt doch erst um 16 Uhr an." Jaulte ich. Doch sie ließ nicht nach. "Besser wir fangen jetzt schon an, damit es nachher nicht stressig wird. Kannst du gleich für mich einkaufen gehen?" Seufzend setzte ich mich auf und schaute ihr in die Augen. "Was soll ich denn holen?" Ich konnte ihr noch nie eine Bitte ausschlagen. Vor allem, wenn sie so breit grinst wie jetzt grade. Doch genauso war es andersherum, sie konnte oft nicht nein sagen, wenn ich sie um etwas bat. Natürlich war das früher anders, sonst wär ich ja jetzt ein verwöhntes Miststück. Mum stand wieder auf und ging in Richtung Tür. "Eigentlich alles, was man so für ein Grillabend braucht. Würstchen, Steak, Schaschlikspieße, Baguettes und Getränke, aber die kannst du noch später kaufen."
"Ok, ich brauch aber Geld." Mit einem leisen "Ach, stimmt ja" macht sie sich wahrscheinlich auf den Weg zu ihrer Tasche und kam mit einem 100€ Schein wieder. "Salat und das ganze andere Zeug, bringen die Gäste mit also müsste das reichen."Ungläubig musterte ich erst das Geld, dann sie. "Wie viele kommen denn?"
"10. Vielleicht. Kann auch mehr sein, deshalb geb ich dir ja auch 100€" War klar, dass sie wieder so verplant war. Naja, das ist nicht meine Sache solange wir noch genug Geld zum Essen haben. Wahrscheinlich wird sowieso viel übrig bleiben. "Ok, dann mach ich mich jetzt fertig." Und mit diesen Worten, stand ich mühselig auf und ging ins Bad. Die gleiche Prozedur wie jeden Morgen; Creme ins Gesicht klatschen, Kontaktlinsen rein, kurz über meine Haare bürsten und fertig.
Ich schnappte mir Mum's Fahrrad mit den Gepäckträgern und fuhr so langsam und gemütlich wie möglich zum Supermarkt. Zum Glück regnete es nicht, sonst wäre mein Tag gelaufen. Oder eher Mum's Tag, man kann ja nicht im Regen grillen. Beziehungsweise, es wär ziemlich unpraktisch. Ich holte, wie es mir aufgetragen wurde, das Essen und dazu noch ein paar Soßen. Natürlich durften die Steaks nicht gewürzt sein, sowas machte Mum immer selber. Die Getränke holte ich, wie sie es schon sagte, später. Ich fragte mich nur, wie diese Frau sich das vorstellte. Ich meine, ich kann doch nicht 2 oder 3 Kisten schleppen! An der Kasse angekommen, legte ich alles auf das Band und ließ es... wie nennt man das eigentlich? Ähm... tja ich ließ es... egal der Verkäufer zog es über dieses Piepding, ok? Ihr wisst ja was ich meine. Während ich in meiner Tasche nach dem Portemonnaie wühlte, spürte ich ein Augenpaar auf mir ruhen. Der Angestellte starrte mich an.'Sehe ich so genervt aus?'
Doch ich machte mir nicht die Mühe, freundlich auszusehen, genauso wie der Mann vor mir es nicht versuchte. Ich starrte zurück und hielt ihn das Geld hin. Schnell wand er sein Blick ab und gab mir das Wechselgeld. So schlimm konnte das doch nicht sein.
Zuhause wieder angekommen, schloss ich die Tür auf und betrat die Wohnung. Wir lebten zwar in einem Haus, aber uns gehörte nur die untere Etage, was aber völlig reicht. Schließlich sind wir ja nur noch zu zweit. "Ich bin wieder da!" Rief ich, doch niemand antwortete. Ich lief ins Wohnzimmer. "Mum?" Seltsam, sie wollte doch alles vorbereiten, während ich einkaufen ging. Plötzlich konnte ich nicht mehr reden, mein Blut raste durch meine Adern. Unfähig mich zu bewegen, war es beinahe unmöglich mich zu befreien. Während mein Mund zugehalten und meine Arme festgehalten wurden, trat ich mit voller Kraft nach hinten. Die Person ließ nur ein gequältes Stöhnen von sich und sackte zu Boden. Blitzschnell drehte ich mich um.
'Ne oder.'
"Freut mich auch dich wiederzusehen, Schwesterchen." Presste dieser hervor. Warum habe ich es von so einem Vollidiot nicht erwartet? Aber nach einem Jahr so begrüßt zu werden, ist von 'nem Bruder doch nicht zu erwarten, oder? Gut, von ihm schon. "Basti, du Arsch!" Meine Beine sackten zusammen und ich ließ mich von ihm umarmen. Endlich wieder die Wärme und den Geruch von Sebastian in meiner Nähe zu haben, entspannte mich schon. Große Brüder sind halt die besten Trottel, die es gibt. Oh, habe ich das noch gar nicht erwähnt? Ja, der gute alte Basti studiert in England, deshalb gab es auch nicht viel von ihm zu erzählen. Außer natürlich, dass wir vom Charakter her, wie Zwillinge waren. "Ich konnte ja nicht wissen, dass du so gewalttätig reagierst." Seufzte er.
"Ist doch klar!" Ich half ihm auf und kurz darauf kam auch Mum aus ihrem Zimmer. "Ach, habt ihr euch schon begrüßt? Hast du alles bekommen Schatz?" Ich setzte die Taschen in der Küche und kramte alles raus. "Jup, hab ich."
"Gut, dann kannst du ja nachher mit Sebastian die Getränke kaufen gehen." Aaah so meinte sie das. Mum hätte mir auch einfach sagen können, dass er wiederkommt und mit dem Auto fährt. Doch bevor wir beide uns auf den Weg machten, unterhielten wir uns noch über sein Fachgebiet und was er alles in England erlebt hat. Er prahlte damit, dass viele Frauen dort, ihn mochten. Zudem das er eine Freundin gefunden hat, die er das nächste Mal mitbringen und uns vorstellen möchte. Ich muss sagen, mit seinen 22 Jahren ist er endlich erwachsen geworden. Vor sein Studium waren wir noch gefühlt gleich alt. Aber abgesehen von dem was grade eben passiert ist, bin ich wirklich Stolz auf Basti. Als wir die 3 Kisten an Softdrinks und Bier gekauft und nach Hause gebracht haben, war es auch schon 13 Uhr. Es wurde überraschend warm und der perfekte Tag zum grillen. Meine Laune stieg natürlich und ich konnte es kaum erwarten. Bevor es losging duschte ich noch schnell, trug ausnahmsweise etwas Lippenstift auf und zog mir ein weinrotes Kleid mit langen Ärmeln an. Man weiß ja nie, schon zu oft wurde ich von der verfluchten Sonne getäuscht. Danach half ich Mum noch den langen Tisch auf der Terrasse zu decken und alles schön zu verzieren. Kurz darauf kamen auch schon die Gäste. Zuerst kam Kori, dann ein paar von Mum's Freundinnen und danach noch Kolleginnen. Eigentlich nur Frauen... Basti mitgezählt. Doch als der letzte weibliche Teilnehmer kam, fand sich neben ihr ein Mann. Genau genommen ein junger Mann, der mir verdächtig bekannt vor kam...
---------------------------------------------------
Dundunduuun, was meint ihr wer das ist? :D
Hier ist noch ein Bild von Lays Kleid ☆Wir sehen uns im nächsten Kapitel! Smile~
DU LIEST GERADE
It's complicated | #Wattys2016
RomanceIch weiß gar nicht genau, wann es anfing... oder ob es an der Musik der unzähligen Partys lag, wo wir beide immer zusammen waren. Vielleicht war es auch einfach die unbeschreibliche Atmosphäre, die zwischen uns herrschte. Eins weiß ich aber... das...