And again... Mittwoch. Ein ewiger Kreislauf, der nie enden möchte. Ob ich jemals von der Nachhilfe erlöst werde würde? Nein, ich wollte mich da jetzt reinsteigern! Es war sowieso irrelevant daran zu denken, dass es nur so lange geht, wie ich Schwimmunterricht hatte. Trotzdem saß ich jetzt wieder in Bio und könnte mit dem Lehrer Selbstmord begehen, indem ich unsere Köpfe so sehr aneinander schlug, dass sie pla- zu krass? Es ist niemals zu krass. Jedenfalls nicht in einem Psyhothriller. Ich musste irgendwas machen, sonst wäre ich noch verrückt geworden. Aber nur Evin saß neben mir... und der pennte auch schon. Scheiß drauf, im Unterricht durfte man nicht pennen. Ich nahm einen seiner Stifte und betrachtete ihn. Was konnte ich wohl damit machen...? Anmalen würde er sofort merken, das hatte ich schon mal versucht. Langsam näherte ich also den Stift seinem Gesicht und positionierte ihn vor seiner Nase. Ich hatte nie gesagt, dass ich nicht kindisch bin! Und genau deshalb steckte ich ihn auch rein. Sofort setzte Evin sich auf und riss sich das Ding wieder raus. Er kniff seine Augen zusammen und schaute zuerst den Stift und dann mich an. "Ist das dein Ernst?" Grinsend tat der Vollidiot so, als würde er ihn zu meinem Mund führen, woraufhin ich mich angeekelt, lachend wegdrehte. "Eew, lass das!"
"Du hast damit angefangen." Sagte er belustigt. Doch leider ließ uns unser Lehrer nicht den Spaß und unterbrach unsere Kabbelei. "Wenn ihr euch gegenseitig Sachen rein schieben wollt, macht es. Aber macht es woanders." Wait... einen Moment... DAS HATTE ER NICHT GEBRACHT! Oh gosh, manchmal waren Lehrer echt... unberechenbar. Die ganze Klasse, inklusive Evin, fing an zu lachen. Ich konnte nichts anderes, als den Witzbold für den der sich da vorne hielt, entsetzt und mit hochrotem Kopf anzustarren. "Im Gegensatz zu ihnen, hab ich's wenigstens ein Mal in meinem Leben geschafft..." Wollte ich denken... doch mein Körper dachte sich wohl. 'Fuck it! Soll er's doch hören!' Weshalb ich auch vor die Tür geschickt worden bin. Alle wurde still... tja Leute und so verdiente man sich vor den Kameraden Respekt. Zum Glück hatte ich mein Handy in meiner Hosentasche, weshalb die Stunde nicht so wie jedes Mal schleppend verging. Alle rannten förmlich raus, als sie zu Ende war. Nachdem ich mir noch eine Moralpredigt anhören musste, war ich schließlich im Auto des Players angekommen und wir fuhren sofort los. Sonst rauchte Evin davor immer noch eine Zigarette... "Warum heute so eilig?" Fragte ich, als er nach rechts und links schaute, während wir durch die Schulausfahrt rasten. "Ach duu... jemand hätte mich eigentlich am Ausgang erwartet." So wie er das sagte und dann auch noch komisch lachte, hörte sich das ziemlich verdächtig an. "Was hast du angestellt?" Man beachte den Unterton. Abwehrend hob er die Hände, ohne seinen Blick von der Straße zu lösen. "Ich hab nichts falsches getan! Ihr Bruder ist einfach nur überempfindlich." War klar. Wäre er kein guter Fahrer, hätte dieser Möchtegern Badboy mein Augenverdrehen gesehen. "Also hast du ein Mädchen geknallt und ihr Bruder findet das seltsamerweise nicht super schön."
"Nein, das habe ich nicht mal! Sie wollte mich rumkriegen, aber ich hatte keine Lust mehr, also hat sie ihren Bruder irgendeine Scheiße erzählt. Ich weiß nicht was, aber anscheinend etwas, womit ich ein paar Schläge verdient habe." Er hatte keine Lust? Entschuldigt mich... EVIN der größte Lüstling auf dieser Erde, hatte keine Lust auf Sex?! Ok ok... das war zu viel auf einmal für mich.
'Tu einfach so, als hättest du das eine nicht gehört, Layla.'
"Und jetzt rennst du richtig männlich weg?" Versuchte ich zu fragen, ohne verunsichert zu wirken. Ein schiefes Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, was von der Seite noch viel heißer aussah. "Nein nicht ganz. Nur heute, weil wir doch schwimmen gehen." Aaw, wie süß von ihm. Hätte ich jetzt gedacht, wäre er nicht das größte Arschloch. Er verdiente bestimmt auch so ein paar Schläge, so viele Mädchenherzen wie er gebrochen hatte. Vielleicht wird er dann ja endlich vernünftig? In Gedanken versunken, verging die Fahrt ziemlich schnell und ehe ich mich versah, waren wir schon im Schwimmbad angekommen. Wie jedes mal perfektionierten wir mein Brust und Kraulschwimmen. Doch da ich so krass war, wie immer, konnten wir auch endlich einen Schritt weitergehen. Vom Startblock springen kann ich ja, doch höher...? Und überhaupt, kann ich keinen Köpper. Und das ich Angst vor Höhen habe, weiß Evin auch so langsam, weshalb er etwas vorschlug. "Warum gehen wir nicht erstmal auf diese große Rutsche? Sie ist ziemlich hoch, aber du musst nicht springen." Wir standen bereits davor, als ich nervös zwischen der Leiter und dem Player hin und her schaute. "Können wir nicht... erst die Kleinere nehmen?" Sachte nahm er meine Schultern und schob mich in Richtung der riesigen Leiter. "Die andere Rutsche ist für Kleinkinder und jetzt geh da hoch, ich bin direkt hinter dir." Widerwillig nahm ich die erste Stange in die Hand, ehe ich mich ruckartig wieder umdrehte. "Geh du zuerst, ich will keinen Gaffer der mein Arsch anglotzt." Während er übertrieben seine Augen verdrehte, schob er mich zur Seite und kletterte voran. Hehe, einen knackigen Arsch hatte er ja. Oben angekommen, schien die Leuchte bereits grün. Also hatten wir eine freie Bahn... einen kurzen Blick nach unten ins Becken, worin wir landen werden, ließ mich schon schwindelig werden. Ich setzte mich in die Rutsche rein und atmete tief ein...
'Das wird schon Layla, du brauchst keine Angst zu haben. Es wird sicher Spaß mach-.'
OH GOSH
Bevor ich überhaupt bereit war, spürte ich einen starken Druck, der mich vorwärts beförderte und jemanden hinter mir. "EVIN DU ARSCH" kreischte ich. Mit einer ungeheuren Geschwindigkeit, zischten wir durch die Kurven. Mein Herz raste, doch ich konnte nicht aufhören zu lachen. Es machte tatsächlich riesen Spaß! Verschiedene Lichter ließen einem beinahe die Orientierung verlieren, doch ab und zu erlangte man eine wunderschöne Aussicht. Nach 2 weiteren Kurven, wurden wir durch eine kleine Rampe ins tiefe Becken geschleudert. Mein Kreischen war sicher nicht zu überhören. Hastig schwamm ich an den Rand, Evin hinter mir. "Das- machst- du- nicht- noch- mal!" Brachte ich lachend hervor, als ich ihn schlug. Gosh, wie ich dieses ehrliche Grinsen liebte. Er hielt meine beiden Arme fest und drückte mich an den Rand. Sein Oberkörper berührte meinen und sofort spürte ich wieder die Anziehung. Seine nassen Haare hingen ihm ins Gesicht und von seiner Nase fiel ein Tropfen. Seine bernsteinfarbigen Augen kamen immer näher, ehe er sie schloss und meine Lippen mit wärme umhüllten. Nicht grob, aber auch nicht gerade sanft ließen wir unsere Lippen spielen. Ein perfektes, wohliges Gefühl breitete sich in mir aus, als er mein Gesicht in seine Hände nahm. Doch der Moment hielt leider nicht lange. Er löste sich wieder und sah mir tief in die Augen. Wie hypnotisiert starrte ich zwischen ihnen und seine Lippen hin und her. "Du sollst nicht mit Blondie so gut befreundet sein... oder dich überhaupt mit ihm treffen." Er stützte sich mit Beiden Armen am Rand ab, es gab für mich also kein Ausweg. Sein Gesicht war Ernst und seine braunen Augen, ließen mich ins Leere fallen. "W-warum sollte ich?" Ich versuchte seinen Blick zu entweichen, doch seine Hand hielt mich auf. Er kam wieder näher, nahm mein Gesicht und brachte mich dazu wieder auf seine Lippen zu starren. Diese Lippen, die ich so sehr küssen wollte. "Weil du mir gehörst. Und nur mir."'Stimmt das? Ich weiß es um ehrlich zu sein nicht...'
Er hatte mich so sehr unter Kontrolle, dass ich mich kaum bewegen konnte. Das ich kaum atmen konnte. "Ich war in der Bar letztens so von euch abgelenkt, dass ich das Mädchen hab abblitzen lassen." Was hörte ich da? Er hatte wirklich sein Spielzeug wegen mir aufgegeben? Aber... wo ist der Player hin, den ich so gut kannte? Und die Maske, die so langsam zu bröckeln schien? Mein Kopf war zu voll und meine Gedanken zu benebelt, um das zu verstehen. Am Hals spürte ich sanfte Berührungen und ich schloss meine Augen, um sie voll und ganz auszukosten. Er küsste sich zu meinen Lippen hoch, um sich schließlich mit ihnen zu verschmelzen. Ihr könnt euch vorstellen, wie egal es mir in diesem Moment war, dass alle uns dabei beobachten konnten. Ich schlang meine Arme um seinen Rücken und strich über seine Muskeln. Das Gefühl gewollt zu werden... es ist unbeschreiblich. Ich gab mich dem Kuss hin und genoss, wie Evin meine Lippen verwöhnte. Wie er mich glauben ließ, die Einzige für ihn zu sein. Doch war ich das überhaupt? Ich wollte daran nicht denken und konnte es auch gar nicht. Dazu elektrisierte er meine Gedanken zu sehr. Außer Atem ließ er mich sachte wieder los und lehnte seine Stirn an meine. "Noch ein Mal?" Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. "Warum nicht?" Mit einem mal musste ich wieder kreischen. Er tauchte ab und packte meine Oberschenkel, ehe er mich über seine Schulter warf. Wie soll ich diesen Möchtegern Badboy nur einschätzen?
Eins stand fest. Bei dem, was ich für ihn empfand, konnte die ganze Situation nur schlecht ausgehen.
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It's complicated | #Wattys2016
Storie d'amoreIch weiß gar nicht genau, wann es anfing... oder ob es an der Musik der unzähligen Partys lag, wo wir beide immer zusammen waren. Vielleicht war es auch einfach die unbeschreibliche Atmosphäre, die zwischen uns herrschte. Eins weiß ich aber... das...