Sabrina:
Langsam wurde es dunkel und ich saß mit den anderen draußen beim Abendessen. Ich hätte niemals gedacht, dass ich so schnell so viele Freunde finden würde, die mir schon nach einem Tag so vertraut waren.
Der Nachmittag war unspektakulär verlaufen. Den heutigen Wettkampf hatte wir recht deutlich verloren, was natürlich daran lag, dass Easys Team kaum Bänder gesammelt hatte. Aber das war mir egal. Ich gönnte ihnen den Spaß und Preise gab es heute eh noch nicht.
Ich hatte immer mal wieder versucht, Alex zu finden, aber das war echt schwer bei so vielen Leuten. Easy hatte mich auch ziemlich von Alex abgelenkt, mit ihm wurde es echt nie langweilig. Nur Lisa war seltsam drauf, anscheinend schon seit längerem als heute Nachmittag. Ich kannte sie noch nicht lang genug, um das beurteilen zu können, aber ich nahm mir vor, sie im richtigen Moment darauf anzusprechen.
Als immer mehr Leute aufstanden, versuchte ich noch einmal, Alex ausfindig zu machen. Und tatsächlich! Da saß er, zusammen mit einigen anderen, die ich nicht kannte. Und er sah gut aus. "Wie immer..." Mir war selbst nicht klar, warum ich das jetzt dachte, aber ich konnte meinen Blick einfach nicht abwenden. Ich starrte Alex wohl etwas zu lange an, sodass Easy mich fragte, wo ich hinschaute. "Ach, da sind nur ein paar von den Leuten, die ich heute kennengelernt habe", sagte ich und zumindest stimmte es halbwegs. Aber Easy sah mich prüfend an mit seinen blauen Augen und mir wurde ziemlich unwohl. Ich mochte es schon so nicht, angestarrt zu werden, aber bei Easy war es irgendwie noch schlimmer. Er schien jedes einzelne Detail meiner Körperhaltung zu beobachten, als wartete er nur darauf, dass eine winzige Bewegung mich verriet. Zum Glück lenkte uns ein lautes Geräusch in diesem Moment ab. Einige Jugendliche warfen gerade Holz zu einem Stapel auf den Boden.
Nach dem Abendbrot kamen die Betreuer und luden uns zum Langerfeuer ein. Wir sagten sofort zu und erstaunlicherweise kamen nur wenige. Schließlich war nur noch ein Platz frei, der neben mir. "Jetzt warten wir nur noch auf unseren Gitarrenspieler", sagte Campleiter Markus. Und, wie es kommen musste, war das natürlich Alex. Und er spielte wunderschön. Das einzige, was noch schöner war, war sein Gesang. Es war ein magischer Moment.
Und ich wünschte mir nichts mehr, als dass ich seine Musik nicht zum letzten Mal hören würde.
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Kein Anfang ohne Ende - kein Ende ohne Anfang
Teen FictionSabrina hat eigentlich gar keine Lust auf das dreiwöchige Sommercamp, weil sie sowieso nur an ihn denken kann. Dort lernt sie dann aber nette Leute kennen und hat viel Spaß mit ihnen, obwohl jeder von ihnen ein mysteriöses Geheimnis zu haben scheint...