Lisa:
Wir liefen immer weiter vom Zaun weg, und langsam fragte ich mich, ob wir je wieder zurückfinden würden. Mir war noch immer nicht ganz wohl bei der Sache, aber die anderen waren so begeistert, dass ich keine Spielverderberin sein wollte.
Nach 10 Minuten kamen wir bei einer großen Wiese mit wunderschönen Blumen an. "Hey, vielleicht hab ich hier Empfang!", rief Easy. "Hast du etwa dein Handy dabei?", wollte ich gerade fragen, aber die Frage erübrigte sich, da Easy ebendieses herausholte. "Du weißt aber schon, dass Handys hier im Camp verboten sind, oder?", fragte ich ihn. "Ach echt?", gab er ironisch zurück und wandte sich dann an die ganze Gruppe: "Lass uns hier Viertel vor treffen, ok?" "Viertel vor 3? Reicht das denn, um zurückzulaufen?", fragte ich. "Wenn ich dich nicht wieder über den Zaun heben muss, schon", sagte Easy grinsend und alle fingen an zu lachen, und ich musste unwillkürlich mitlachen. "Kommt schon, lass uns jetzt alles hier erkunden!", sagte Kata und ging sofort los. Auch der Rest machte sich auf den Weg, sodass nur noch Easy und ich auf der Wiese standen. Ich wollte mich erst mal ausruhen, weil wir schon ein ganzes Stück gelaufen waren und Easy tippte auf seinem Handy rum.
Nach ein paar Minuten fragte er mich: "Wo wohnst du eigentlich?", und so kamen wir ins Gespräch. Erst war es mir unangenehm, mit ihm zu reden, aber das verflog bald. Easy war zwar direkt, aber doch ziemlich freundlich.
Plötzlich hörten wir eine Stimme: "Easy! Komm mal!" Wir gingen sofort in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war, und irgendwie war ich traurig darüber, dass mein Gespräch mit Easy schon vorbei war.
Nach kurzer Zeit sahen wir, wer uns gerufen hatte: Kata stand oben bei einem Baum und rief uns zu: "Hey, das hier ist nen Kirschbaum!" Wir gingen noch näher zu Kata und sie erklärte uns ihren Plan: "Ich komm da leider nicht hoch. Aber du schaffst das Easy, oder?" "Na klar!", antwortete er, drückte mir sein Handy in die Hand und kletterte sofort los. Er war schon wahnsinnig gut im Klettern, so schnell und elegant.
Aber das war nicht das einzige, was ich jetzt dachte. Ich blickte auf Easys Handy in meiner Hand. Er hatte es einfach angelassen. Keiner achtete auf mich. Kata hatte den Blick nach oben gerichtet und Easy war sowieso mit etwas anderem beschäftigt. Jetzt war meine Chance! ...Aber ich konnte doch nicht...
Doch schließlich waren Regeln da, um gebrochen zu werden.Kata:
"Achtung! Kirschregen!", tönte es von oben, und schon fielen die Kirschen in Massen zu Boden. Nach einer Weile landete auch Easy neben mir und grinste mich an. Als wir uns gerade auf die Kirschen stürzen wollten, hörten wir jemanden rufen: Der Rest unserer Gruppe war auch gerade da und hatte uns gesehen. "Wir wollen auch Kirschen!", rief Paul. So aßen wir alle zusammen Kirschen. Nur Lisa stand etwas abseits. "Was ist denn los mit dir", fragte ich. "Nichts...", antwortete sie, "ach, ja. Hier, dein Handy, Easy." Allerdings hatten wir keine Zeit, uns um Lisa Gedanken zu machen, weil Paul und Tom begannen, sich mit Kirschen zu bewerfen. Es dauerte nicht lange, bis alle mitmachten. Naja, alle außer Lisa natürlich.
Schließlich wurde aus Kirschenschlacht Kirschenweitwerfen. Ich war echt gut im Werfen, aber gegen Easy hatte ich keine Chance. "Ich hoffe, die fliegen nicht bis zum Camp!", scherzte ich und alle lachten, sogar Lisa. "Komm schon, jetzt bist du dran!", sagte ich an sie gerichtet, als wir mit Lachen fertig waren. "Nein... lass mal...", sagte sie, wenigstens etwas besser gelaunt. "Ach komm, sei keine Spaßbremse!", sagte Easy, worauf auch Lisa es versuchte.Lisa:
Eigentlich wollte ich es ja gar nicht erst versuchen. Aber ich wollte unbedingt einmal besser sein als Kata, auch wenn das ja jetzt auch egal war.
Also versuchte ich es. Ich war nicht sonderlich gut im Werfen, aber dieser Wurf gelang mir perfekt. "Hey, der war sogar besser als meine!", freute sich Kata für mich. "Ja, echt super. Hätte ich jetzt nicht so erwartet!", stimmte Easy ihr zu. "Ja super", dachte ich, "jetzt krieg ich's hin. Jetzt wo's eh nicht mehr wichtig ist."
"Wir sollten mal zurück", bemerkte Tom, "es ist schon zwanzig vor."
Und so machten wir uns auf den Weg zum Treffpunkt.
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Kein Anfang ohne Ende - kein Ende ohne Anfang
Ficção AdolescenteSabrina hat eigentlich gar keine Lust auf das dreiwöchige Sommercamp, weil sie sowieso nur an ihn denken kann. Dort lernt sie dann aber nette Leute kennen und hat viel Spaß mit ihnen, obwohl jeder von ihnen ein mysteriöses Geheimnis zu haben scheint...