Sabrina:
Der Montag begann mit einer Versammlung. Wir erwarteten eine neue Challenge, die sicherlich nicht spannender sein würde als die letzten. Aber es kam komplett anders...
"Auf Wunsch derjenigen, die kleine Geschwister haben - und das sind anscheinend viele - werden wir eure Gruppe mit der Gruppe der jüngeren vereinen."
Ich hatte während dieser beiden Wochen nicht oft an David gedacht, aber jetzt freute ich mich sehr, ihn wiederzusehen. Mein Verhältnis zu meinem Bruder war schon immer gut gewesen. Was hatte er wohl alles erlebt?
Nur wenige Minuten später kam er auch schon, zusammen mit seiner Gruppe. Er sah mich direkt und lief mit ein paar anderen Leuten auf mich zu. Wir begrüßten uns und ich fragte direkt, was er so erlebt habe.
"Nicht so viel", antwortete er. "Meine Freunde hatten keine Lust, irgendwas zu machen. Also habe ich mir irgendwann neue gesucht." Er deutete auf die anderen, die mit ihm gekommen waren.
Als ich dort hinsah, fiel mir auf, dass Lisa ein kleines Mädchen umarmte. Als sie meinen Blick bemerkte, stellte sie das Mädchen vor. "Das ist meine Schwester Sofie. Sie ist 14." Sie strich Sofie über das dunkelblonde Haar. Lisas Schwester war noch kleiner als Lisa selbst und sah deutlich jünger aus als 14.
"Und, Sofie? Hast du schon Freunde gefunden?", fragte Lisa sie. "Ja, die da drüben." Ihr Finger war auf zwei Jungen gerichtet, die direkt hinter uns standen. "Und ihn hier." Sie zeigte auf David. Tatsächlich hatten sich mein Bruder und Lisas Schwester angefreundet. Was für ein lustiger Zufall!Alex:
Während die anderen mit Reden beschäftigt waren, musterte ich Sabrinas Bruder möglichst unauffällig. Er hatte die gleichen dunklen Haare, war aber ein Stück kleiner. Ich war schon immer kleiner als mein Bruder gewesen, der aber auch ziemlich groß war. Der Größenunterschied war aber nicht der wichtigste Unterschied zwischen uns. Er war schon immer sehr sportlich gewesen und mittlerweile Leistungssportler, während ich eher künstlerisch und musikalisch begabt war. Leider sah ich meinen Bruder fast nie, er war wegen des Sports dauerhaft auf Reisen.
Sabrinas Stimme holte mich sanft aus meinen Gedanken: "Das ist mein Freund Alex." Sie stellte mich gerade ihrem Bruder vor. Mir fiel nichts Besseres ein, also sagte ich einfach nur: "Hallo, David."
Bald hatten die kleinen Geschwister auch Easy und Kata kennengelernt und so begannen wir eine Führung durch das Camp.Kata:
"Manchmal hätte ich auch gerne kleine Geschwister." Easy schaute mich von der Seite an, während wir den anderen, die den kleinen Geschwistern unser Camp zeigten, hinterherliefen. "Ich mag ja meine Schwester, aber ich sehe sie fast nie seitdem sie ausgezogen ist." "Geht mir mit meinem Bruder genauso", antwortete ich. Kurz schwiegen wir, bis er fragte, ob mein Bruder schon arbeite. Und so erzählte ich, wie sich dieser bei seinen relativ häufigen Besuchen über die Bankkollegen aufregte, die nicht einmal einen Computer richtig bedienen könnten. Im Gegenzug erzählte mir Easy, dass seine Schwester Mathematik studierte. Irgendwann kamen wir auf das Thema, was denn unser eigener Traumberuf wäre.
Ich fing an: "Ich will irgendwann professionell Judo machen. Mein Ziel ist die Nationalmannschaft! Und du?"
Easy überlegte kurz. "Ich möchte auch irgendwas mit Action machen. Vielleicht auch Sport. Aber nicht unbedingt Karate. Ich weiß aber noch nicht genau, das ändert sich sowieso dauerhaft."
Als wir eine kurze Redepause machten, bemerkten wir, dass der Rest verschwunden war. Wir standen fast alleine vor dem Camp.
"Komm, wir müssen die anderen suchen!", meinte ich. Aber Easy sagte nur: "Bleib' hier, ich hab' 'ne bessere Idee..."
DU LIEST GERADE
Kein Anfang ohne Ende - kein Ende ohne Anfang
Teen FictionSabrina hat eigentlich gar keine Lust auf das dreiwöchige Sommercamp, weil sie sowieso nur an ihn denken kann. Dort lernt sie dann aber nette Leute kennen und hat viel Spaß mit ihnen, obwohl jeder von ihnen ein mysteriöses Geheimnis zu haben scheint...