Lisa:
Seit Ewigkeiten hielten die Campleiter jetzt schon Reden darüber, dass wir alles falsch gemacht hatten; natürlich nicht ohne sich dabei hundert Mal zu wiederholen. Dass es falsch gewesen war, die Regeln zu brechen, wusste aber ich auch schon. Ich hatte ja von Anfang an gesagt, dass das keine gute Idee ist...
Richtig spannend wurde es erst, als sie dann endlich fertig waren mit Reden.
"Es war aber nicht unsere Idee! Die haben uns das gesagt!", rief irgendjemand. "Und wir haben das von denen gehört!", riefen diese zurück. Und so zeigten am Ende alle auf uns.
Die Campleiter brachten alle zum Schweigen und fragten dann uns, ob das stimmte. "Ja, es war unsere Idee!", gab Easy schließlich zu, "aber die anderen hätten ja nicht mitmachen müssen!" Immerhin war er ehrlich. Außerdem hatte er Recht. Jeder war selber für das verantwortlich, was er tat.
Damit war das erst einmal abgeschlossen. Aber natürlich musste sich in dem Moment noch jemand einmischen...
"Und was ist mit vorgestern? Die haben uns verprügelt!" Das war der Anführer der Bande, die mich bedroht hatte. "Das fällt dir zufälligerweise jetzt auf? Wenn ihr es nötig habt, zu petzen, dann macht das doch direkt!", gab Easy zurück. "Du gibst es ja sogar zu!", sagte ein anderer. "Ja. Und? Weil ihr einfach meine Freunde bedroht! Ihr hattet nichts anderes verdient!"
"RUHE!!", schrie Campleiter Markus, "Wir diskutieren das jetzt mit diesen zwei Gruppen. Der Rest kann gehen"
Nach und nach verschwanden die anderen und nur noch wir und diese Jungs standen da.Sabrina:
Die Diskussion endete damit, dass alle die, die noch dageblieben waren, morgen beim Lager bleiben und "gemeinnützige Arbeit" verrichten mussten. Eigentlich war ich ja bei keiner der beiden Situationen dabeigewesen; weder als Easy die Idee hatte, über den Zaun zu klettern, noch als er die Jungs verprügelt hatte. Aber ich hätte es unfair den anderen gegenüber gefunden, das zu erwähnen.
"Das ist echt nicht fair", sagte Alex, "wir alle haben doch mitgemacht." "Ja...", antwortete ich, "nur weil wir "angefangen" haben. Das ist doch wie in der Grundschule. Wir sind Jugendliche, keine kleinen Kinder. Jeder ist für sich selbst verantwortlich!" "Außerdem: Sind nicht irgendwie auch die Betreuer schuld? Haben die diese Steintreppe nicht gesehen?" Alex war mal wieder genau meiner Meinung. "Ja, genau! Was denken die denn, was wir machen, wenn die uns hier mit 'nem Zaun einsperren wie so Tiere!" Jetzt war ich wirklich wütend.
"Ich bleibe morgen auch hier bei euch", sagte Alex, "auch wenn wir morgen endlich im See schwimmen dürfen." Ja, das hatte unsere Gruppe sich ausgesucht. Und jetzt durften wir nicht mal mit.
Aber... was viel wichtiger war: Alex war es egal, dass er Spaß haben konnte.
Er wollte nur bei mir sein...
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Kein Anfang ohne Ende - kein Ende ohne Anfang
Teen FictionSabrina hat eigentlich gar keine Lust auf das dreiwöchige Sommercamp, weil sie sowieso nur an ihn denken kann. Dort lernt sie dann aber nette Leute kennen und hat viel Spaß mit ihnen, obwohl jeder von ihnen ein mysteriöses Geheimnis zu haben scheint...