Not the only one

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Ich konnte immer noch nicht glauben, was ich heute herausgefunden hatte. Am wenigsten zu glauben war aber meine Reaktion darauf. Ich freute mich darüber, obwohl das vollkommen unlogisch war.
Zum tausendsten Mal ging ich den Tag im Kopf durch. Am morgen war ich ganz normal mit dem Bus zur Schule gefahren. Die Hinfahrt war ja noch normal. Da hatte ich ja noch keine Ahnung, was auf der Rückfahrt passieren würde.
Mathe, Chemie, Englisch... Alles langweilig und einfach wie immer. Der Weg zum Busbahnhof, wie immer. Mein Stammplatz im Bus, wie immer.
Und dann saßen da diese Mädchen, wie in letzter Zeit auch immer.
Ich merkte erst gar nicht, worüber sie redeten, bis sein Name fiel. Nur sein Vorname, aber wie immer fing mein Herz sofort an zu klopfen. Dann hörte ich auch noch die Namen seiner Freunde. Und dann war es klar. Sie redeten tatsächlich über ihn.
Wieso war mir das davor noch nie aufgefallen? Sie redeten nämlich nicht nur über ihn und seine Freunde, sie schwärmten richtig für sie. Natürlich kein Wunder. Aber er war ja nicht mal der einzige, der schon vergeben war.
Irgendwie hatte ich auch gar kein Problem damit, dass sie für ihn schwärmten. Ich freute mich fast schon darüber und es war ja auch klar, dass ich nicht die einzige war, die ihn liebte. Aber ich war die Einzige für ihn, und nur das war wichtig.
Die Mädchen hatten anscheinend auch gar nicht vor, mit den Jungs zu reden. Mindestens 5 mal fiel der Satz "Ich bin viel zu schüchtern dafür" oder "Ich habe doch eh keine Chance" und einmal auf ihn bezogen sogar "Er hat schon ne Freundin. Sagt zumindest sein Facebook-Status".
Ich hörte einfach zu und lächelte vor mich hin. Ich hatte nicht vor, mich da einzumischen. Nein, ich mochte es, einfach nur zuzuhören und vor mich hin zu lächeln.
Jetzt lag ich im Bett und freute mich irgendwie darüber. Vielleicht mochte ich ja auch einfach alles, was mit ihm zu tun hatte...

Kein Anfang ohne Ende - kein Ende ohne AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt