Kein Anfang ohne Ende - kein Ende ohne Anfang

Wieder zurück

Kata:

Fast eine Woche war vergangen, ohne dass Easy sich gemeldet hatte. Wollte er mich nicht wiedersehen oder was? Dieser Idiot.

Ich hatte gerade die Musik wie immer unglaublich laut aufgedreht, sodass ich das Klingeln erst nicht bemerkte. Dann aber schaltete ich die Anlage schnell aus und öffnete.

Blaue Augen blitzen mich an. "Hi", sagte Easy. "Da bist du ja endlich", gab ich zurück. "Sorry. Hatte was Wichtiges zu tun... Ich wollte es unbedingt fertig kriegen, aber mein verdammtes Handy hat mal wieder gespinnt..."

Er zog ein kleines Buch aus seinem Rucksack und reichte es mir. "Sommercamp 2015" stand dort. "Ein Fotoalbum", rief ich verwundert. "Jap. Und dass, wo wir doch keine Handys mitnehmen durften..." Easy grinste verschmitzt. "Hat ne Weile gedauert, die Fotos auszudrucken und so. Ist echt viel Geld für die Druckerpatronen draufgegangen..."

Ich schlug das Büchlein irgendwo in der Mitte auf und blätterte ein paar Seiten durch. "Ey ne, das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Wie hast du all die Fotos von mir nur hinbekommen? Hast du mich gestalkt oder was?" "Blätter mal weiter", meinte Easy nur emtspannt. "Echt jetzt?! Das Bild, auf dem ich mit dem Arm zwischen diesen Steinen festhänge? Du bist so bescheuert..." "Jap. Problem damit?" "Nein, ich liebe es!"

Und wir verbrachten noch eine Weile mit den Fotos, dann den Nachmittag draußen - Easy hatte sein Waveboard mitgebracht - bis es schließlich dunkel wurde und er sich auf den Weg nach Hause machte.
"Bis morgen oder so!", rief er zum Abschied. "Bis morgen!", rief ich zurück.

Ja, dieser Tag war schön gewesen. Aber noch schöner war die Gewissheit, dass noch unendlich viele solcher Tage vor uns lagen...

Sabrina:

"Hey, hier ist Alex. Ich wollte nur fragen, ob du Lust hättest, was mit mir zu machen."

"Klar. Was denn?"

"Du weißt ja, dass mein Bruder Fußballer ist. Wir könnten heute um 15 Uhr ins Stadion. Seine Freundin wird auch da sein und ihn anfeuern."

"Ja. Wieso nicht?"

"Du weißt, wo das Stadion ist?"

"Ja, ich kenn mich aus."

"Gut. Alles andere können wir ja später klären. Bis dann."

"Bis dann."

Verdammt. Wie soll ich Alex nur alles erklären? Wie soll ich es nur aushalten, seinem Bruder so nah zu sein?

Damals, als ich nicht wusste, wie mir geschah, ala ich dann plötzlich in diese blauen Augen sah.
Damals, als er mich danach nicht mehr losließ.
Damals, als ich mit ihm durch gute und schwierige Zeiten ging.

Was soll ich nur tun?