Kata:
Es war nun Montagnachmittag und langsam normalisierte sich alles. Wegen der ganzen Aufregung um Lisa war der eigentliche Ausflug gestrichen worden, stattdessen hatten wir Freizeit.
Easy, Lisa und ich saßen jetzt also auf einem Hügel, nur ein kleines Stück entfernt vom Camp. Lisa war anscheinend nur bei uns, um zu stören und eine Situation wie gestern zu verhindern.
Wir redeten nicht mit ihr und sie nicht mit uns. Dabei wussten wir genau, warum sie hier bei uns war und ihr war klar, dass wir das wussten. Aber niemand sprach es aus, nicht einmal Easy, obwohl er mich ein paarmal so ansah, als würde er es gleich tun.
Bevor er es aber wirklich tat, rief ein Betreuer nach Lisa. Wahrscheinlich wollte er sich nur nach ihrem Zustand erkundigen. Jetzt hatte sie endgültig verloren... Jetzt musste sie uns alleine lassen...
"Lass uns das von gestern nachholen", sagte Easy als sie gerade außer Sichtweite war. Und endlich war es so weit. Der Kuss war lang und intensiv, am liebsten hätte ich nie aufgehört. Aber auf einmal summte etwas. Es war Easys Handy. Blitzschnell löste er sich von mir und starrte darauf.
"Hey, was soll das?!", rief ich verwirrt. "Ist dein Handy etwa wichtiger als ich?" "Nicht das Handy... Es ist kompliziert...", meinte er.
"Sicher nicht zu kompliziert, um es mir zu erklären!"Easy:
Ich musste es ihr wohl jetzt sagen. Aber ihr vertraute ich auch.
"Na gut...", fing ich an. "Es geht um meine Mutter. Sie ist im Krankenhaus. Deshalb ist bei uns zuhause niemand, das ist auch der Grund, warum ich überhaupt hier im Camp bin. Mein Vater ist nämlich schon abgehauen, als ich 3 war. Ich brauche das Handy unbedingt, um mit ihr in Kontakt zu bleiben."Kata:
Das hatte ich jetzt wirklich nicht erwartet. Aber wenn das so war, verzieh ich ihm natürlich sofort. Wenn jemand das verstand, dann ich. Aber Easy war noch gar nicht fertig: "Und gestern abend, bei der Sache mit Lisa... Da sah es nicht so gut aus. Es gab Komplikationen bei der Operation. Deshalb war ich etwas gereizt. Aber jetzt ist alles gut. Meine Mutter kann bald wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden."
Ich wusste erst nicht, was ich jetzt sagen sollte. Dann fiel mir doch etwas ein, auch wenn es vielleicht etwas... kritisch war.
"Was hatte deine Mutter denn?", fragte ich und schob schnell nach: "Du musst es mir nicht sagen. Nur wenn du willst." "Sie hatte Krebs", antwortete Easy.
Und jetzt wusste ich wieder nicht mehr, was ich sagen sollte.
Aber dann erzählte ich ihm einfach meine ganze Geschichte. Er hatte mir immerhin sein Geheimnis erzählt.
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Kein Anfang ohne Ende - kein Ende ohne Anfang
JugendliteraturSabrina hat eigentlich gar keine Lust auf das dreiwöchige Sommercamp, weil sie sowieso nur an ihn denken kann. Dort lernt sie dann aber nette Leute kennen und hat viel Spaß mit ihnen, obwohl jeder von ihnen ein mysteriöses Geheimnis zu haben scheint...