Sabrina:
Den Nachmittag verbrachten wieder alle gemeinsam. Natürlich hielt ich immer mal wieder Ausschau nach Alex, was anscheinend auch keiner merkte. Dachte ich zumindest. Als dann aber fast alle Abendbrot holen gingen, waren Easy und ich für einen Moment allein. Und er hatte es natürlich gemerkt, das sah ich ihm sofort an. Seltsam, dass wir so verschieden waren und doch beide so gut Menschen durchschauen konnten, wenn auch auf sehr unterschiedliche Art.
"Du solltest ihn einfach ansprechen", sagte Easy. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, mir war dieser Moment ziemlich peinlich. "Ja, du hast recht", antwortete ich schließlich. Easy lächelte mich an und sein Blick sagte nur: Du schaffst das!Alex:
Auf einmal kam sie auf mich zu. Nein, sie lief nicht nur zufällig hier lang, sie ging auf mich zu. "Hallo", sagte sie und setzte sich zu mir. Ich saß schon die ganze Zeit fast alleine hier, weil an den anderen Tischen kein Platz mehr frei war. Eigentlich hatte ich "Freunde", oder zumindest gute Kameraden gefunden. Aber jetzt war ich glücklich, dass diese woanders saßen. "Ähm... hallo", stotterte ich. Ich wusste auch nicht wirklich, warum ich das jetzt sagte, aber... "Das heute... du weißt schon... das... fand ich echt beeindruckend" ...weil du dich gegen die Ungerechtigkeit gewehrt hast und nicht nur wie die breite Masse tatenlos zugesehen hast, fügte ich in Gedanken hinzu. Aber das schien sie selber am besten zu wissen. "Ach was... Was hätte ich denn sonst tun sollen?", sagte sie. Nun ja, dachte ich, das, was alle anderen getan haben. Zusehen. "Naja, zusehen. Wie alle anderen", sagte ich dann auch.
Wie ich.
Sie dachte genauso wie ich. Ich konnte es spüren.Sabrina:
"Gestern Abend... du hast echt schön gesungen", sagte ich, "hast du dir die Texte selber ausgedacht?" "Ja, klar", antwortete er. In gewisser Weise freute mich das, die Texte waren echt toll gewesen. Emotional, etwas depressiv und mit tieferen Bedeutungen. So etwas konnte nur von einem echten Künstler kommen. Einem Künstler der Worte. Aber andererseits... "Und... wie bist du auf solche Texte gekommen?"Alex:
Ich wusste, was sie meinte. "Naja... ich habe einige Freunde, die schon solche Situationen erfahren haben. Also, sowohl die positiven als auch die negativen. Ich selber noch nicht." Sie verstand es ganz genau, das war leicht zu erkennen.
Es war wie in meinem ersten Song, der auf der Geschichte meines Bruders basierte:
We talked trough a wall
We didn't need to see each other
To understand everything
But we didn't know
What we could be
Until we broke down the wall
And opened ourselves
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Kein Anfang ohne Ende - kein Ende ohne Anfang
Teen FictionSabrina hat eigentlich gar keine Lust auf das dreiwöchige Sommercamp, weil sie sowieso nur an ihn denken kann. Dort lernt sie dann aber nette Leute kennen und hat viel Spaß mit ihnen, obwohl jeder von ihnen ein mysteriöses Geheimnis zu haben scheint...