Youth

1.9K 35 2
                                    

Hallo zusammen!
Ich habe es endlich geschafft eine FF anzufangen! Habe ich schon seit einem Jahr geplant^^ Ich habe mir überlegt, dass ich die Kapitel nach Songs benenne. Die Idee habe ich schon bei anderen FF's gesehen und fand sie toll, da man so neue Lieder entdeckt!
Natürlich schreibe ich den Namen des Künstlers immer hier oben hin.
Ich muss noch sagen, dass alle Personen (ausser Leilani und deren Familie oder Freunde) in dieser Geschichte sich selbst gehören und ich sie so beschreibe wie ich sie mir vorstelle und wie es in die Geschichte passt. Die Personen sind also in Wirklichkeit wohl anders als hier in dieser Geschichte! Ich möchte auch niemanden beleidigen oder enttäuschen, falls meine Vorstellung eines Charakters nicht mit deiner übereinstimmt!
Ich schreibe diese Geschichte weil ich es will und mir das Schreiben gefällt, also keineswegs wegen Geld oder sonstigem.
So, ich hoffe dass sich jemand findet, dem diese Story gefällt! Viel Spass!

Das Kapitel ist nach dem Song "Youth" von Troye Sivan benannt, da es die Beziehung zwischen Leilani und Sam gut beschreibt.

-

Ich sehe, wie die Felder und die Bäume, die sich kilometerweit neben der Strasse erstrecken, neben mir verschwimmen.
Der Wind drückt mit einer gewaltigen Kraft gegen meinen schmalen Körper und ich ducke mich und kralle mich am Lenker fest. Das Blut pocht in meinen Ohren. Ich beschleunige noch mehr, mache mich noch kleiner und auf meinem Gesicht bildet sich ein grosses Lächeln.
Ich geniesse das Gefühl dieser Freiheit. Es fühlt sich so an, als wäre ich schneller als der Rest der Welt.
Ganz plötzlich sehe ich im Augenwinkel etwas dunkles aufblitzen und kurz darauf spüre ich einen gewaltigen Schlag auf der linken Seite meines Motorrads. Ich werde vom Sattel geschleudert und falle mit voller Wucht auf den Boden. Ein Schmerz, wie ich ihn noch nie gespürt habe, ergreift Besitz über meinen ganzen Körper. Mein Kopf droht zu explodieren. In meinem linken Bein und in meinem Brustkorb fühlt es sich an, als würde ein Feuer brennen. Mühsam versuche ich meine Augen zu öffnen, doch es geht nicht. Ich nehme all meine Kraft zusammen und versuche es nochmal. Bei dem Bild, was sich mir bietet, wünschte ich mir, ich hätte meine Augen zu gelassen. Das Erste, was mir ins Auge sticht, sind die Trümmer meines Motorrads die keine 5 Meter von mir am Rand der Strasse liegen. Mein armes Motorrad! Dahinter sehe ich ein Auto, welches zerstört an einem Baum steht und aus dem eine dunkle Wolke aufsteigt. Die Frontschutzscheibe ist zersplittert und daran klebt Blut, welches, soweit ich das beurteilen konnte, nicht das Meine war. Als ich meinen Kopf mit Mühe etwas drehe, kneiffe ich meine Augen sofort zu. Nachdem ich ein paar mal tief durchgeatmet habe, öffne ich sie langsam wieder, um mich zu vergewissern, dass ich mich nicht irre. Ein paar Meter weit von mir entfernt liegt eine junge Frau, vielleicht 20, deren Kleider blutgetränkt sind. Sie regt sich nicht. Ich will sie fragen wie es ihr geht, ob sie noch lebt. Doch als ich das versuche kommt nur ein Krächzen aus meinem Hals. Wie ist das nur möglich?! Was ist gerade passiert? Als ich meinen Blick von der Frau abwende sehe ich gerade noch, wie sich von weitem ein Auto nähert, doch da höre ich einen lauten Knall und ein helles Licht blendet mich, welches vom Auto zu kommen scheint. Ich höre noch einen Schrei welcher wohl mein Eigener ist und dann ist alles dunkel.

Schweissgebadet wache ich auch und sehe mich um. Mein Zimmer. Ich liege in meinem Bett. "Gott sei Dank!" sage ich mit zittriger Stimme. "Ein Traum. Es war nur ein Traum." Ich merke wie mir eine Träne die Wange herunter läuft. Ich wische sie langsam mit meinem Handrücken weg.
Ich drehe meinen Kopf um auf meine Uhr zu schauen. 7:00 Uhr! Ganz plötzlich wandern meine Mundwinkel nach oben. In einer halben Stunde holt mich Sam ab und wir fahren nach Silverstone! Endlich ist die MotoGP wieder in England!
Den Traum vergessen, springe ich aus dem Bett und mache mich bereit.
Überlegend sitze ich im Schneidersitz vor meinem Schrank. Ich schnappe mir mein gelbes Rossi Shirt und eine schwarze Hose.
Ich gehe (es ist eher ein Hüpfen vor Freude) in mein Badezimmer und betrachte mich.
"Du wirst heute deine Idole kennenlernen. Wehe du blamierst dich!", ermahne ich mich selbst im Spiegel.
Schnell kämme ich meine braunen Haare und schminke mich, was sehr untypisch für mich ist. Ich hasse Schminke. Aber da heute ein besonderer Tag ist und ich die Fahrer treffen werde überwinde ich mich und trage etwas Maskara auf meine Wimpern auf. Aber alles Andere übersteigt meine Fähigkeiten bei Weitem.

Ein Läuten unterbricht mich beim Tagträumen. Schnell sause ich zur Tür und öffne sie. Davor steht Sam mit einem Grinsen im Gesicht. Es sieht fast so aus, als wäre er genauso aufgeregt wie ich. Er zieht mich in eine Umarmung. "Bereit?", höre ich ihn nahe an meinem Ohr fragen. Wir lösen uns voneinander. "Und wie!", sage ich und schaue in Sams Augen. Das ist nicht das erste Mal, dass er mich zu einem Rennen mitnimmt, aber er hat mich noch nie ins Paddock mitgenommen, da ich nie gefragt habe. Als ich ihm von meinem Wunsch erzählte, war er sofort hell begeistert. Er fing an zu schwärmen: Von den ewigen Motorengeräuschen, die von überall zu kommen schienen, von dem vertrauten Geruch des Benzins, von dem nie auhörenden Gewimmel der Menschen in der Boxengasse.
Er hat mich bestimmt eine Stunde damit vollgeschwafelt.
Nun sitze ich neben ihm in seinem Auto. Ich kann mich nicht stillhalten. Um mich abzulenken, betrachte ich Sam von der Seite. Sein Gesicht ist mir so vertraut. Jedes Detail kenne ich auswendig.
Ich kenne Sam seit meiner Jugend. Er zügelte in meine Stadt als er 12 war und ich 8. Zuerst mochten wir uns überhaupt nicht. In der Schule habe ich ihm immer Streiche gespielt, wie seine Schuhe mit Klebstoff zu füllen. "Entschuldige", sage ich laut. Verwirrt wirft mir Sam einen Blick zu.
"Wieso?", fragt er mich, den Blick wieder auf der Strasse. "Ach egal", winke ich lächelnd ab. Ich weiss noch, dass er danach echt niedergeschlagen war und ich ein bisschen Mitleid mit ihm hatte. Also habe ich mich bei ihm entschuldigt und dann hat er mich gefragt, ob ich Motorräder mag und auf einen Schlag waren wir unzertrennlich. Nach der Schule gingen wir immer zu seinem Vater in die Werkstatt und halfen ihm dabei, Motorräder zu reparieren.
Ich besass schon seit mehreren Jahren ein Pocket Bike, welches mir mein Onkel geschenkt hatte. Und so fuhren ich und Sam jedes Wochenende in seinem Garten um die Wette. Ich verbrachte wohl mehr Zeit bei ihm als bei mir zu Hause. Sein Dad war für mich wie ein zweiter Vater. Ich habe mich bei Sam zu Hause immer wohler gefühlt als bei mir. Das liegt wahrscheinlich daran, dass meine Eltern seit ich denken kann zerstritten sind. Jeden Tag warfen sie sich Dinge an den Kopf, welche eine 8-jährige nicht hören sollte. Das Schlimmste war immer, wenn sie mich mit rein zogen. Ich musste mir dann Dinge anhören wie "Ich wünschte ich hätte nie ein Kind bekommen". Sam war und ist der Einzige, dem ich das je erzählt habe und er wollte mich danach nie mehr nach Hause lassen. Ich vermute, ich habe mehr bei ihm geschlafen als bei mir. Heute sind meine Eltern geschieden und ich lebe bei meinem Vater. Ich verstehe mich nicht sonderlich gut mit ihm. Wir leben damit, dass wir uns so wenig wie möglich sehen.
"Du starrst mich an", stellte Sam fest. Ich zuckte zusammen. Ich war total in Gedanken versunken. "Sam, habe ich dir schon gedankt?", frage ich ihn, immernoch sein Gesicht betrachtend. Kurz schielt er zu mir rüber. "Wofür gedankt?", fragt er langsam. "Dafür, dass du meine Jugend um einiges verschönert hast", sage ich leise. "Schon dutzende Male", sagt er lächelnd und hebt seine Hand um mir durch die Haare zu wuscheln. Lächelnd lehne ich mich in dem Sitz nach hinten und schaue aus dem Fenster.
"Sam ich sehe es!!!", schreie ich plötzlich. Ich zeige staunend auf den kleinen Teil der Strecke, den man schon sehen kann. Ich hüpfe auf meinem Sitz herum. "Beruhige dich! Du bist nicht das erste Mal hier", sagt er lachend.
Wir biegen um eine Ecke und vor uns steht gross geschrieben SILVERSTONE CIRCUIT.

-

Das war das erste Kapitel. Hoffentlich finden sich nicht zu viele Schreibfehler. Ich weiss nicht ob das überhaupt jemand liest (?) aber wenn schon, dann hoffe ich es hat dir gefallen!
Bis zum nächsten Mal!

A home to a soulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt