Und wieder einmal habe ich nicht halten können, was ich euch versprochen habe. Ich wünschte ich könnte euch erklären, wie sehr es mir leid tut.
Ich liebe diese Story. Jedesmal, wenn ich ein paar Kapitel wieder durchlese, habe ich so viele Gefühle in mir drin. Ich möchte so so gerne einfach viel mehr Zeit haben, die ich ins Schreiben investieren kann. Aber so funktioniert das Leben blöderweise ja nicht - was man sich wünscht, passiert fast nie.
Erstmal hoffe ich, euch allen geht es gut. Ich würde sehr gerne hören, was ihr alles so durchmacht, denn es ist unumgänglich, dass ich euch hier was aus meinem Leben erzählen werde. Wenn ihr irgendwas mit mir teilen möchtet - Gedanken, Gefühle, Probleme - dann habe ich immer ein offenes Ohr! Ich möchte mich auch bei allen gross bedanken: Diese FF hat bereits die 10'000 Reads erreicht! Ich weiss noch ganz genau, dass es etwa 8'000 waren, als ich das letzte Mal geschaut habe - ihr seid verdammt verrückt und verdammt toll.
Vielen lieben Dank für die enorme Unterstützung!Nun kommen wir zu meiner Erklärung, warum ich so abwesend war. Ihr alle wisst wohl schon, dass ich am Gymnasium bin und deshalb viel Zeit in der Schule oder mit Lernen verbringe. Aber das war diesmal garnicht der Grund für meine Absenz. Ich habe mich das letzte Mal vor London gemeldet und London war ein ziemlich grosser Wendepunkt in meinem Leben.
Manche von euch wissen vielleicht noch, dass ich für drei Wochen nach London gereist bin; die erste Woche war ich mit meiner Schulklasse unterwegs, und in den Folgenden war ich ganz allein. Es war ein Traum. Ich liebe diese Stadt sehr, aber viel mehr liebe ich durch diese Reise meine Freunde. Während der ersten Woche mit meiner Klasse habe ich viel viel Zeit mit vielen Menschen verbracht - man sitzt 24/7 aufeinander und da merkt man schnell, mit wem man gut auskommt, und mit wem eher nicht. Und ich habe meine lieben Menschen schon um mich gehabt und war mir bewusst, wen ich mag, aber London hat mich nochmal überrascht. Das Schöne an solchen Reisen ist halt, dass man plötzlich aus keinem wirklichen Grund viel mehr Zeit mit Menschen verbringt, mit denen man sonst nicht so verkehrt. Und genau das ist mir passiert. Ich dachte, ich weiss mit wem ich Dinge unternehme. Aber auf einmal kommt da dieser Junge, mit dem ich schon bald drei Jahre lang zusammen in die Klasse gehe, und redet mit mir. Ich muss hier anmerken, dass ich ihn schon immer nett gefunden habe, er ist ein richtig lustiger Mensch und immer gut gelaunt. Ich dachte schon immer „Hey, den würde ich bestimmt voll mögen, wenn wir uns richtig kennenlernen würden". Und in London wird das dann plötzlich Realität! Ich weiss nicht, warum um alles in der Welt er mit mir ein Gespräch angefangen hat, aber das war der Beginn von so so viel mehr. Schon im Zug von Basel nach Paris haben wir geredet, eigentlich permanent, immer wieder. Zu Beginn dachte ich mir natürlich nur: Das ist so eine Laune der Natur, morgen werden wir schon nicht mehr miteinander sprechen. Ich habe mir nicht viel dabei gedacht. Aber wir haben täglich miteinander geredet, wir haben begonnen Dinge zusammen zu machen, wir waren zusammen shoppen in der Oxford Street, wir sind nachts immer raus. Und das kam alles so verdammt unerwartet und es hat mich so so so glücklich gemacht. Dieser Junge ist so ein spezieller Mensch. Ich weiss nicht, ob ihr so jemanden auch kennt, aber wenn er den Raum betritt, dann WEISS jeder, dass er da ist. Es geht einfach die Sonne auf. Wenn ich in den Raum komme, dann merken das höchstens meine Freunde. Aber er ist einfach so präsent, er ist so aussergewöhnlich und hat so eine Ausstrahlung und Energie, dass jeder den Kopf drehen muss. Und das dieser Mensch mit mir Zeit verbringen möchte, das macht ja mal überhaupt keinen Sinn.
Ich weiss auch noch genau, dass ich vor London gedacht habe, dass es mir nicht wirklich was ausmachen wird, wenn die Klasse wieder abreist und ich dann alleine sein werden. Ich dachte es wäre relativ einfach. Aber oh Gott habe ich diese Leute vermisst. Ich bin um 4 Uhr morgens mit ihnen vors Hotel, um mich von allen zu verabschieden, bin zurück ins Zimmer und es war dann halt leer. Ich war die ganze Zeit von Menschen umzingelt, war mit drei anderen Mädels im Zimmer, und dann ist plötzlich alles still. Du siehst einfach leere Betten vor dir. Und was habe ich geheult!!! Ich war selber überrascht davon, aber ich war so verdammt traurig, ich habe mich total entmutigt und alleine gefühlt.
Ich bin dann zur Gastfamilie, die mehr als lieb war. Ich habe es genossen, bei ihnen zu wohnen, jeden Tag die Stadt auf eigenem Fuss zu erkunden. Auch die Sprachschule war richtig toll. Ich hatte eine so wundervolle Lehrerin und die Klasse war auch ganz ganz super.
In dieser Zeit haben ich und der Junge uns jeden Tag auf Snapchat Bilder geschickt. Jeden verdammten Tag! Und ich dachte dann aber trotzdem: Wenn ich wieder in der Schweiz bin, dann wird es wieder wie vor London und wir werden nicht mehr zusammen reden. Aber weit gefehlt! Seitdem sind wir jedes Wochenende zusammen raus. JEDES WOCHENENDE!!! Wir waren zusammen mit anderen Freunden an der Fantasy Basel, wir waren so oft am See. Ich habe seine besten Freunde kennengelernt und so noch mehr tolle Menschen, die ich jetzt zu meinen eigenen Freunden zählen kann. Ich kann garnicht sagen, wie viel ich erlebt habe und wie viel ich auch gelernt habe! Es fühlt sich so an, als würde ich das erste Mal richtig leben. Ich bin vorher überhaupt nie rausgegangen, habe Freunde nie ausserhalb der Schule gesehen, war abends immer zuhause, habe gelernt oder Serien geschaut. Und ich war eigentlich zufrieden damit - ich habe nicht gedacht, dass ich irgendwas verpasse.
Ich war das erste Mal in meinen 18 Lebensjahren betrunken, allein mit ihm auf einem Hügel mit Kühen im Mondschein. Und da habe ich auch das erste Mal bei ihm übernachtet. Und danach jedes Wochenende für 6 Wochen! Ich kann nicht glauben, was ich alles erlebt habe in diesen drei Monaten. Es fühlt sich an wie ein verdammter Traum.
Aber da gibt es dann auch die schlechte Seite. Ich bin eben ne dumme Nuss und habe blöderweise Gefühle für ihn entwickelt - was auch nicht schwer ist, wenn dir jemand so viel Aufmerksamkeit schenkt, so viel mit dir unternimmt und VERDAMMT GUT AUSSIEHT. Und die Zwickmühle ist halt: Er will keine Freundin. Und ich weiss, er sieht mich nicht so wie ich ihn sehe, und das verletzt mich enorm. Aber ich bin nicht im Geringsten wütend auf ihn, weil ich es verstehe. Warum sollte man in mir auch mehr sehen, als eine Kollegin? Aber andererseits macht er immer so Andeutungen, er macht Dinge mit mir, die er mit niemandem sonst macht oder je gemacht hat. Und deshalb bin ich in letzter Zeit immer am Schwanken zwischen Hochgefühl und Bruchlandung. In den letzten Tagen habe ich etwa jede Nacht geweint. Er ist in Spanien, ich sehe ihn für zwei Wochen nicht, aber das ist nichtmal unbedingt der Grund. Einfach so viele kleine Dinge spielen mit rein, auch die unerwiderten Gefühle. Und ich habe seit neuestem einen Job! Einen Nebenjob in einem Kaffee, aber es ist verdammt anstrengend, ich stehe für 8.5 Stunden, muss immer gut gelaunt sein, muss in ein neues Team finden, etc. Aber ich brauche so dringend Geld und ich bin dankbar für diesen Job, auch wenn ich schon weiss, dass es meiner psychischen Verfassung nicht gut tun wird, sobald auch noch die Schule wieder dazu kommt.
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A home to a soul
FanfictionLeilani wird dank ihrem besten Freund in eine ganz neue Welt geschleudert: die der MotoGP. Die Fahrer wühlen ihr Leben auf - einige mehr, als sie es sich jemals hätte vorstellen können. Sie lernt, über ihren Schatten zu springen und erfährt das erst...